Nur für neue Mobiltelefone

16. Juni: ,Niemand darf benachteiligt werden‘. Justizministerin Lambrecht wirbt für die Corona-App

Ich habe ein iPhone 6 und wollte die neue Corona-App laden. Es war nicht möglich, da ich hierzu die neueste Software von Apple brauche. Diese Software ist für mein „altes“ Mobiltelefon von Apple nicht mehr vorgesehen. Ich müsste mir also für mehrere Hundert Euro ein neues iPhone kaufen, um an dieser wertvollen Sache teilnehmen und profitieren zu können. Schade, so schließt man vorn herein einen Teil der Bevölkerung aus.

Helmut Kummer

Kleinmieter suchen das Weite

16. Juni: Hugendubel verlässt Hamburg. Buchhandelskette schließt ihre Filiale im Mercado. Konkurrent Thalia rückt 2021 nach

Wird der ungehemmten Mietensteigerung im Gewerbebereich in Ottensen nicht Einhalt geboten, werden andere Ankermieter den Beispielen von Hugendubel und dem Elektronik Fachmarkt Conrad folgen. Viele Kleinmieter, die die Lebendigkeit des Mercado ausmachten, haben schon das Weite gesucht. Auch wirft die geplante und, nach Aufhebung des Baustopps, jetzt näher rückende Schließung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona ihre Schatten voraus. Angesichts der hohen Gewerbemieten analysieren die Händler sehr genau das Potenzial des Standortes Mercado und seines Umfeldes. Die seit mehr als drei Jahren leerstehenden Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss des Bahnhofs Altona machten den Anfang. Wenn jetzt renommierte Geschäfte ausziehen, dann kann das schnell zu einem Flächenbrand werden. Werden dann noch künftig mangels Bahnverbindung Kunden aus dem schleswig-holsteinischen Umland ausbleiben, sinkt die Standortqualität dramatisch. Daran haben Stadt und Bahn, die vehement die Bahnhofsverlagerung betreiben, ihren Anteil. Aber noch ist es nicht zu spät, die Fehlentscheidung der Bahnhofsverlagerung zu revidieren.

Michael Jung

Zeitgeschichte zum Anfassen

16. Juni: Bismarck-Denkmal in Altona mit Farbe beschmiert. Aktion dürfte einen politischen Hintergrund haben. Der Staatsschutz ermittelt

Wir stehen zu unserer Vergangenheit wie kaum ein zweites Land. Die Statuen und Denkmäler müssen bleiben, es ist Zeitgeschichte zum Anfassen. Entfernt oder beseitigt man diese, so verschwindet wahre Geschichte und es kommt zu Mythenbildung.

Uwe Kossebau, Hanstedt

Was sind „Pop-up-Bikelanes“?

15. Juni: In eigener Sache: ,Sprache ist von zentraler Bedeutung für den Zusammenhalt‘ – die Kolumne zu Anglizismen löste ein großes Leserecho aus

Der Artikel von Herrn Iken spricht mir aus der Seele. Schon seit langem ärgere ich mich über die Zunahme von Anglizismen in den Medien. Nun aber kommt auch noch der neue Hamburger Verkehrssenator Anjes Tjarks daher und berichtet über „Pop-up-Bikelanes“, die Inhalt des Koalitionsvertrages seien. Genau genommen weiß ich gar nicht, was damit gemeint ist. Brauchen wir jetzt bald ein Wörterbuch für die offizielle Behördensprache?

Michael Krohn, Quickborn

Zweiten Lockdown verhindern

15. Juni: Gastronomen gegen Maskenpflicht. Wirte und Dehoga fordern eine freiwillige Regelung, wie sie auch in Schleswig-Holstein gilt

Merkwürdigerweise gibt es mehrere Berufe, in denen Gesichtsmasken getragen werden, regelhaft, stundenlang, seit Jahren. Dort beschwert sich niemand, auch wenn die Haut juckt, die Nase läuft, man das Gesicht des anderen nicht sehen kann, man lauter und artikulierter reden muss. Warum? Weil die Maske als sinnvoll angesehen wird. Kann bitte jemand einmal den Gastronomen erklären, dass es nicht allein um ihre Bequemlichkeit geht, sondern darum, dass ein erneuter Lockdown zu verhindern ist, und wir alle bitte so kurz wie möglich einen Gesichtsschutz tragen wollen.

Dr. Ursula Augener

Visier statt Maske

Ich kann sehr gut verstehen, dass die Mitarbeiter in der Gastronomie es als belastend empfinden, bei der Arbeit die ganze Zeit einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Allerdings möchte ich entschieden der Aussage widersprechen, dass „die Gäste“ sich wünschen, dass keine Maske getragen wird, damit sie das Gesicht des Kellners sehen können. Für mich bietet die derzeitige Regelung in Hamburg die Sicherheit, die ich benötige, um wieder beruhigt in Restaurants essen zu gehen. Wenn ich in jedem Restaurant erst einmal prüfen muss, ob die Bedienung dort eine Maske trägt oder nicht, dann koche ich lieber wieder selber. Die Alternative eines Visiers, wie man es vielfach sieht, scheint mir eine gute Variante zu sein, um das Problem im Interesse beider Seiten zu lösen.

Judith Keinath

Dank an alle Lehrer

13./14. Juni: Zurück in den Unterricht: Was Schulleiter sagen. Pädagogen aller drei Schulformen über schwierige Planungen, krankgeschriebene Lehrer und die Pläne der Behörde für ,Lernferien‘

Lehrer haben durch den Fernunterricht viele Extraarbeiten auszuführen, manchmal bis in die Nachtstunden. Dabei gingen die März- und Maiferien für sie nur mit großen Vorarbeiten vorbei. Eine Erholung gab es nicht. Zusätzlich zum Unterricht, der im Juni halbierten Klassen, müssen Zeugnisse geschrieben werden und der Unterricht für die zweite Hälfte der Klasse vorbereitet werden. Zudem gibt es für die Lehrer keine Pausen im Schulbetrieb. Die Schüler der Grundschulen müssen von Beginn des Unterrichts bis Ende des Schulunterrichts von ihrem Klassenlehrer aus Corona-Vorsichtsmaßnahmen beaufsichtigt werden, die Schüler tragen keine Schutzmasken. In den Klassenräumen müssen wegen der Aerosole die Fenster geöffnet sein, auch wenn der Klassenraum an einer Hauptstraße liegt (viel Lärm). Ich würde Herrn Rabe vorschlagen, mal eine Woche unter diesen Bedingungen den Unterricht selbst zu übernehmen. Die Lehrer werden in der Öffentlichkeit in ein schlechtes Licht gerückt und dadurch unter Druck gesetzt. Um das Aufholen der Lernrückstände der Kinder muss sich nach den Ferien gekümmert werden. Vielleicht durch zusätzliche Lehrkräfte, die vorübergehend nachmittags Unterricht anbieten, auf freiwilliger Basis mit extra Bezahlung. Der Mindestabstand zu den Kindern sowie Ferien müssen sein, auch Lehrer sind Menschen. Der Freiwillige Coronatest an Grundschulen, der in Erwägung gezogen wird, muss kommen. Ich bedanke mich bei allen Lehrern für ihren tatkräftigen Einsatz. Bleiben Sie gesund.

Brunhilde Guhl

Tolle neue Serie

15. Juni: ,Ich sehe was, was du nicht siehst’ Das Kunst-Spiel von Hamburger Abendblatt und Kunsthalle

Begeistert bin ich von der neuen Serie. Schon die Auswahl des ersten Bildes „Die Hülsenbeckschen Kinder“ von Phillipp Otto Runge ist gelungen. Das Gemälde voll realistischem Zauber spricht sicherlich viele an und öffnet den Blick für Kunst. Freue mich schon auf die nächste Folge, danke.

Jutta Mager

Schikane für Anlieferer

13./14. Juni: Mehr Flächen für Lokale in St. Georg. Auf der Langen Reihe sollen Ladezonen für zusätzliche Sitzplätze genutzt werden

Na bravo! Da erlässt der Verkehrsminister einen neuen Bußgeldkatalog mit Strafen für Parken in zweiter Reihe über 50-100 Euro plus einen Punkt in Flensburg, und flugs erlaubt Herr Schreiber auf der ohnehin schon extrem engen Langen Reihe der Gastronomie die Ladezonen mit Tisch und Stühlen vollzustellen. Es ist schon perfide, die Anlieferer derart zu drangsalieren – oder gewollte Sache, um die bald klamme Staatskasse auf diese Weise wieder aufzufüllen. Die Gastronomie muss trotz der Corona-Einbußen schon andere Wege suchen.

Dr. Claus Butt