Die richtigen Prioritäten setzen
22. Mai: Autokino auf dem Heiligengeistfeld
Inwieweit es sinnvoll ist, die ohnehin mäßige Hamburger Luft von täglich Tausenden zusätzlichen Fahrzeugen mit vermeidbaren Stickoxid- und Feinstaubemissionen verpesten zu lassen, ist fraglich. Bürgerinnen und Bürger mögen das wollen. Politik und Verwaltung sollten mit Blick auf die Zumutungen und Einschränkungen, die wegen der Corona-Krise von uns verlangt werden, darüber nachdenken, wie die Genehmigung von Autokinos in Bahrenfeld oder auf dem Heiligengeistfeld wirken. Wie Satire. Denn es handelt sich um eine Lungenkrankheit, vor der wir geschützt werden sollen. Pop-up-Bike-Lanes wären für manche Menschen sicher weniger attraktiv. Aber die Entscheider würden wenigstens zeigen, dass sie die richtigen Prioritäten setzen. Aber das ist wohl in Zeiten von Corona zuviel verlangt.
Malte Siegert, Hamburg
Ein Wirrwarr an Verordnungen
22. Mai: Ansturm auf die Campingplätze
Mit großen Interesse habe ich ihren Artikel über den Ansturm auf Campingplätze gelesen. In Schleswig-Holstein hat aber die Landesregierung verfügt, dass die Duschen auf den Campingplätzen nicht genutzt werden dürfen. Was soll diese unsinnige Verordnung? Wird nicht immer gesagt, man soll sich mit Seife die Hände waschen. Das ist hygienisch einwandfrei. Warum dann Duschen verbieten? Dieses Wirrwarr an Verordnungen ist langsam unerträglich geworden.
Norbert Rehberg
Missstände länger bekannt
22. Mai: Höhere Bußgelder, mehr Kontrollen. Strengere Regeln für Fleischindustrie. Werkverträge soll es nicht mehr geben
In Ihrem Bericht schreiben Sie, dass die Politiker die derzeitigen Praktiken mit Sub-Sub-Unternehmern nicht mehr hinnehmen wollten, doch haben genau diese Politiker die Praktiken erst ermöglicht. Es wäre schön gewesen, wenn schon in den Jahren zuvor diese Praktiken und die Unterbringungen von ausländischen Arbeitern nicht nur ständig beklagt, sondern auch geändert worden wären. Die Missstände sind ja nicht erst jetzt bekannt geworden. Aber leider scheint es gängige Praxis bei Politikern zu sein, zunächst die Augen zu verschließen und erst in Krisenzeiten, wenn nichts mehr geht, einzugreifen. Beispiele gibt es genug: Der Abgasskandal, das Verschwinden der Insekten in der Landschaft, das Artensterben in Deutschland, Nitrate im Grundwasser. Leider ließe sich die Liste beliebig fortsetzen. Es ist zu wünschen, das gerade die Volksvertreter, die Probleme nicht nur benennen und beklagen, sondern auch tatsächlich diese Probleme angehen, wenn sie auftauchen und nicht erst, wenn sie zu einem fast unlösbaren Problem geworden sind. Denn wie sollen z.B. die vollkommen unterbesetzten Prüfbehörden der Landkreise die Betriebe überprüfen, wenn ihnen schon zu der bisherigen laxen Praxis das Personal fehlte? Auch die Politik sollte zu ihrer Verantwortung stehen.
Rüdiger Ramm
Grüne Götter für Radler
19. Mai: SPD und Grüne: City soll autoärmer werden
Endlich ein realistisches und machbares Ziel der rot-grünen Politiker, um die Innenstadt konsequent in den wirtschaftlichen Ruin zu treiben. Wer die Innenstadt nicht mehr mit dem Auto anfahren darf, um zu bummeln und einzukaufen, wer gesundheitlich und aus Altersgründen weder Radler noch Jogger sein kann, der fährt eben dann in die autofreundlichen Einkaufszentren in den Vororten und kauft dort in Ruhe ein. Der Handel in der Innenstadt wird die Faust in der Tasche ballen, der Handel in den Einkaufszentren sich ins Fäustchen lachen. Egal, Hauptsache das Herz des Radlers jubelt und wendet sich nicht von seinen grünen Göttern ab.
Mathias Pregartbauer, Hamburg
Meinung zu früh geäußert
20./21. Mai: ,Ich bin für eine Impfpflicht’
Der Kollege hätte seine Meinung über eine Impflicht erst nach Vorhandensein eines Mittels äußern sollen. Jetzt laufen wieder Impfgegner auf die Straße und stiften Ängste. Das tun sie auch jetzt schon, trotz des offiziellen Beschlusses der Koalition, dass es eben keine Impflicht geben wird.
Dr. Joachim Flügel
Keine soziale Einstellung!
19. Mai: Sylt und St. Peter-Ording sperren die Tagestouristen aus
Mit großem Zorn lese ich, dass Tagestouristen von unseren Küsten ausgeschlossen werden sollen! Nur wer sich, natürlich gegen Gebühr, einen Strandkorb oder Beach Lounges bucht, darf an den Strand. Das ist asozial all denen gegenüber, die schon in Kurzarbeit oder arbeitslos sind. Sylt sollte doch den Bahnverkehr ganz einstellen! Funktioniert eh nicht, und die vermögenden Touristen könnte man doch mit dem Heli rüberholen. Meinen gebuchten Sylt-Urlaub werde ich stornieren und woanders buchen.
Petra Kusserow