Er geht zuerst ums Geld...

2./3. Mai: Urlaub am Meer – Schleswig-Holstein will Tourismus noch im Mai zulassen

Es erstaunt mich, wie schnell nun plötzlich eine Öffnung des Tourismus in Schleswig-Holstein vonstatten gehen soll. Bisher durften Hamburger nicht nach Schleswig-Holstein reisen, wurden kontrolliert und zurückgeschickt, Zweitwohnungsbesitzer durften ihr Eigentum nicht besuchen, aber gerne Zweitwohnungssteuer, Grundsteuer und Kurabgabe bezahlen. Umgekehrt durften die Schleswig-Holsteiner aber die Infrastruktur Hamburgs nutzen. Nun soll der Tourismus in Schleswig-Holstein innerhalb weniger Wochen möglichst schnell wieder hochgefahren werden. Wenn Herr Buchholz bei den Hotels und Ferienwohnungen mit voller Kapazität an den Start gehen möchte, und der Tagestourismus auf vollen Touren läuft, möchte ich nicht sehen, welche massiven Menschenansammlungen wir in diesem Sommer an der Nord- und Ostsee erleben werden. Hygiene- und Abstandsregeln sind dann mit Sicherheit nicht einzuhalten, eine Steuerung solcher Menschenmassen nicht zu schaffen. Wenn das so gemacht werden soll, zeigt mir das nur eines: Es geht zuerst ums Geld und erst danach um die Gesundheit! Die schleswig-holsteinische Regierung hat das in den letzten Wochen immer wieder deutlich gemacht.

Peter Ramcke

Danke für den Beitrag

2./3. Mai: Das Corona-Wirrwarr: Was ist denn nun richtig?Die wissenschaftlichen und politischen Ableitungen aus den Zahlen der Krise ändern sich ständig. Folge: Die Verunsicherung steigt. Ein Debattenbeitrag

Ich danke Ihnen für Ihren Beitrag zum Thema Zahlen-Wirrwarr auf dem Gebiet der Corona-Bekämpfung. Ihre Worte haben vollumfänglich den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich fühle mich von Politikern und Virologen nur noch verschaukelt.

Martin Hupp, Norderstedt

Von Virologen regiert

Der Artikel von Lars Haider spricht mir aus der Seele! Fand ich den anfänglichen Lockdown durchaus sinnvoll, empfinde ich nun dieses hin und her nicht mehr nachvollziehbar: Ich habe den Eindruck, unser Land wird nur noch von Virologen und dem Robert-Koch-Institut regiert. Allein die wechselnden Interpretationen des Zahlenmaterials seitens Herrn Wielers, um die weiter andauernden Einschränkungen zu rechtfertigen, sind für mich nur schwer nachvollziehbar. Hinzu kommt, dass gerade die öffentlich rechtlichen Medien gebetsmühlenartig von morgens bis abends deren Warnungen und „Horrorszenarien“ senden. Ich fühle mich inzwischen gegängelt wie ein unmündiger Bürger. Es muss doch wohl möglich sein, unter strengen Hygienemaßnahmen ein einigermaßen normales gesellschaftliches Leben zu führen. Es kann doch nicht sein, dass haufenweise Selbstständige an den Rand oder in den Ruin getrieben werden! Staatliche Hilfen jeglicher Art werden daran nicht viel ändern! Und ich, inzwischen 71 Jahre alt, möchte Abstand (zwei Meter) haltend und ohne „Maulkorb“ meinem gewohnten Leben nachgehen, und wenn ich mich infizieren sollte (was bei den derzeitigen Zahlen nicht sehr wahrscheinlich ist), dann ist das eben so.

Ina-Brigitte Behrens

Spiele nicht nur über Pay-TV

2./3. Mai: Bundesliga anpfeifen oder abpfeifen? Pro und Kontra In Deutschland wird heftig über den Plan des Profifußballs diskutiert, die Saison fortzusetzen

Bei aller Begeisterung für den Fußball bin ich doch sehr skeptisch, was einen Wiederanpfiff der Bundesliga betrifft. Denn ein Aspekt ist bei dem Streitgespräch noch gar nicht betrachtet worden. Bei der Austragung der Ligaspiele als Geisterspiele ist zu erwarten, dass die Fans in den Wohnzimmern derjenigen, die ein Pay-TV-Abo für die Spiele haben, zusammenkommen und dort Ministadien wie in den Sportbars entstehen. Diese Zusammenkünfte sind – ähnlich wie die sogenannten Coronapartys – doch überhaupt nicht zu kontrollieren. Und dass dabei die Abstandsgebote eingehalten werden, dürfte graue Theorie sein. Diese Gefahr könnte allenfalls etwas entschärft werden, wenn die Pay-TV-Anbieter die Auflage erhielten, die Spiele für Jedermann frei empfangbar zu schalten.

Wolfgang Bätcke, Tornesch

Mit zweierlei Maß gemessen?

2./3. Mai: Stunde Null. Serie zum Kriegsende und 30. April/1. Mai: KZ-Wachmann ,taten Häftlinge leid‘. Stutthof-Prozess: Kripobeamter sagt nach Befragung des 93-Jährigen als Zeuge aus

Anschaulich beschreiben Sie in Ihrer Serie zum Kriegsende in Hamburg, wie Kinder und Jugendliche für das „braune Reich“ instrumentalisiert und indoktriniert wurden. In einer anderen Ausgabe berichten Sie über den Sachstand eines schon monatelang laufenden Verfahrens vor einem Hamburger Gericht gegen einen heute hochbetagten, kranken alten Herrn. Da sind sich die Hamburger Justiz, ein Staatsanwalt und eine Richterin nicht zu schade, dieses Strafverfahren durchzuführen. Nicht zu schade war sich auch unsere Republik nach dem Krieg: So wurden zum Beispiel hohe Offiziere der Wehrmacht noch höhere Offiziere der Bundeswehr, ein Marinekriegsrichter wurde Ministerpräsident. Aber der Prozess gegen einen damals 18-jährigen Wachmann als „Täter“ – der muss sein, koste es, was wolle. Wirklich?

Manfred Rößler