Jetzt nicht unüberlegt handeln

24. April: Gute Nachrichten zu Corona werden nicht gehört

Keine Frage: Für die bisherigen Erfolge im Kampf gegen die Coronapandemie können wir dankbar sein. Der von der Bundesregierung und den Ländern verordnete Lockdown zeigt Wirkung. Menschenleben werden geschützt und das Gesundheitssystem ist nicht überfordert. Da liegt es nahe, weitreichende Lockerungen zu fordern. Aber wir dürfen uns jetzt nicht in falscher Sicherheit wiegen. Wir wissen zu wenig über das Virus und über mögliche Verläufe der Pandemie. Wie schnell könnten die Zahlen an Schwerkranken wieder hochschnellen? Die schrecklichen Bilder aus Italien, Spanien, New York City etc. dürfen wir nicht vergessen. Deshalb ist bei allen guten Nachrichten Vorsicht das wichtigste Gebot, zum Schutz aller Menschen. Lockerungen darf es nur umsichtig und in gut überlegten Schritten geben.

Sybille Möller-Fiedler, Hamburg

Wir brauchen bald die Öffnung

24. April: Pro und Contra: Hat die Kanzlerin recht? Gehen Lockerungen einiger Bundesländer zu weit?

In guter Tradition ermöglicht das Abendblatt seinen LeserInnen zu wichtigen Themen den Austausch von Pro und Kontra - Argumenten. Als Fazit bleibt für mich festzuhalten: Wir werden noch lange, vielleicht Jahre mit dem Infektionsrisiko durch Covid-19 leben müssen. Solange die Politik keine eindeutigen Befunde aus der Wissenschaft hat, was die richtige Strategie ist, dürfen keine Grundrechtseinschränkungen vorgenommen werden, die in ihrer präventiven Wirkung fraglich, in ihren negativen Folgen aber offensichtlich sind. Unter dieser Maßgabe sind die Abstands- und Hygieneregeln für alle Bereiche des öffentlichen Lebens sowie das Verbot von Großveranstaltungen für lange Zeit sinnvoll und notwendig. Überall dort, wo das machbar ist, brauchen wir aber auch die Öffnung so bald wie möglich, denn all das was wir an Zukunftsaufgaben zu bewältigen haben, schaffen wir nur durch ein florierendes Wirtschaftsleben. Wir brauchen zukünftig mehr und nicht weniger Geld für Gesundheit, Pflege, Bildung und Infrastruktur. Was sofort geändert werden muss, sind die durch nichts zu begründenden Einschränkungen der kindlichen Grundbedürfnisse nach Kontakten, Spiel und Förderung. Merkel und Tschentscher, die in den letzten Monaten gute Krisenmanager waren, sollten erkennen, dass das Bild mit dem sehr dünnen Eis ein Bild der Angst und nicht der Perspektive ist.

Dr. Wolfgang Hammer, Norderstedt

Vorbildliches Verhalten

23. April: Wie Steinway in der Coronakrise Flügel baut

Mit großem Interesse habe ich den Artikel gelesen. Man kann dem Firmenchef, Herrn Zimmermann, nur gratulieren. Die Maßnahmen zum Schutz seiner Mitarbeiter finde ich sehr vorbildlich. Damit ist sichergestellt das auch in der jetzigen Krise weiter produziert werden kann. Für manch andere Firma ist es ja einfacher nach staatlichen Hilfen zu rufen als selber aktiv zu werden. Besonders lobend muss hier auch erwähnt werden das die Mitarbeiter für jeden Tag eine Atemschutzmaske und Desinfektionsmittel bekommen. Das nenne ich praktizierte Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, denn dazu gehört auch das Bereitstellen von geeigneter Schutzausrüstung. Da sollten sich andere Firmen mal ein Beispiel dran nehmen.

Bernd-Ludwig Flören, Reinbek

Dagegen können wir etwas tun

23. April: Seit drei Wochen kein Regen – Dürre droht. Lang anhaltende Trockenheit alarmiert Naturschützer

Es ist schon sehr bedenklich, was da auf unsere Land- und Forstwirtschaft und damit auf uns alle zukommt. Bekannt ist das Problem seit vielen Jahren (siehe Klimadiskussion) doch keiner fühlt sich verantwortlich etwas zu unternehmen. Was könnte man denn auch gegen diese Naturkatastrophe ausrichten? Nun, wir sind in der Lage über Zigtausende Kilometer Öl- und Gasvorkommen durch gewaltige Rohrsysteme aus Russland quer durch viele Länder zu uns zu transportieren. Wenn kurzfristiges Geld im Spiel ist, scheint das alles kein Problem zu sein. Sobald aber der Klimawandel unveränderliche Realität ist, wird es zu spät sein, die Uhr zurückzudrehen. Vielleicht also doch schon heute ein wenig Verantwortung übernehmen und neue Ideen entwickeln? Ideen, die zunächst viel kosten mögen, sich aber langfristig bezahlt machen. Warum zum Beispiel nicht weltweit – so auch an Nord- und Ostsee – multiple Meerwasser-Entsalzungsanlagen bauen, mit Ökostrom klimaneutral betreiben und weltweit Trockengebiete über Pipelines mit dem so gewonnen süßen Meerwasser bewässern? Die Weltmeere sind ohnedies wegen der Eis-und Gletscherschmelze irgendwann am Überlaufen.

Bernd Heinz, Hamburg