Danke an alle!

23. März: An alle Journalisten, Redakteure, Hersteller, Zusteller...

Es ist einfach wunderbar, dass jeden Morgen aufs Neue das Hamburger Abendblatt im Kasten ist: Vorfreude, ausgiebiges Lesen von wirklich interessanten Artikeln, Lesen wo man will – ohne Schirm vor der Nase, Kontakt zur Außenwelt, Inspiration – es tut soooo gut! Herzlichen Dank an alle.

Birgitte Jessen-Klingenberg

und Bernhard Stier

Hamburger werden bepöbelt

23. März: Hamburg und Schleswig-Holstein – Streit in Zeiten der Krise. Landräte verfügen: Hamburger Zweitwohnungsbesitzer müssen ausreisen

Als Hamburger erlebe ich hier in Niebüll in der jetzigen Zeit unglaubliche Szenen. Nachbarn, mit denen man jahrelang freundschaftlich Tür an Tür gelebt hat, patrouillieren durch die Straßen, um Hamburger aufzuspüren. Man wird bepöbelt und angefeindet. Ich bin entsetzt und schockiert. Man fühlt sich zurückversetzt in die dunkelste Zeit Deutschlands.

Oliver Bischoff

Verbindung „mit draußen“

23. März:Ein herzlicher Dank an die Abendblatt-Zusteller. Immer montags wollen wir an dieser Stelle auf Kritik an der Berichterstattung, auf Wünsche, Fragen und Debatten eingehen

In dieser Situation, in der alle Wochenstrukturen verloren gehen, bin ich dankbar dafür, dass ich täglich und zuverlässig mein „Hamburger Abendblatt“ erhalte und es mich „mit draußen“ verbindet. Danke!

Dany Machaczek

Genug Schutz für Personal?

21./22. März: Bürgermeister droht mit Ausgangssperre für Hamburger. Zahl der Corona-Fälle steigt weiter. UKE ruft Medizinstudenten zur Mithilfe auf. Restaurants dürfen nur noch außer Haus verkaufen

Sechs erkrankte und 193 in Quarantäne befindliche Klinikbeschäftigte im UKE. Interessant wäre es zu erfahren, wie es in anderen großen Kliniken in Hamburg bestellt ist, und ob das Klinikpersonal im Rahmen der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ausreichend geschützt ist. Gerade in dieser Zeit ist die „Cura Personalis“ erst recht für das unverzichtbare medizinische Personal in den Krankenhäusern und Arztpraxen gefragt. Unfassbar, dass es in mindestens einer großen Hamburger Klinik immer noch nicht gelungen ist, das Rezeptionspersonal der Notaufnahme (!) wenigstens mit einer Trennscheibe von möglicherweise infizierten „Kunden“ zu trennen. Dies sollte übrigens auch im „Normalbetrieb“ eine Selbstverständlichkeit sein, um mitunter aggressives Klientel auf Abstand halten zu können. Wir danken allen, die in diesen Tagen Dienst an vorderster Linie leisten und die medizinische Versorgung der Bevölkerung gewährleisten!

Hilke und Richard Lutz

Junge Leute sind verschieden

21./22. März: ,Dieses asoziale Verhalten macht mich weiß vor Wut‘. Sie haben Post: Ein E-Mail-Dialog von Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider und „Cicero“-Chefredakteur Christoph Schwennicke

Ihr Unverständnis gegenüber Corona- Party feiernden Menschen teile ich durchaus. Doch wenn Sie den Eindruck vermitteln wollen, dass junge Menschen, die hinter Greta Thunberg und Luisa Neubauer stehen und denen, die Party machen, der gleichen Gruppierung angehören, halte ich das für sehr unfair. „Die jungen Leute“ gibt es nicht, sie sind genauso unterschiedlich in ihrem Denken und Verhalten, wie ihre Generation und meine Rentner-Generation. Wir alle mussten in den letzten Wochen sehr schnell dazu lernen. Hier einen neuen Generationenkonflikt zu konstruieren, halte ich in der jetzigen Lage für sehr bedenklich.

Hans-Peter Wacker

Übergriffiges Verhalten

21./22. März: In Zeiten von Corona: Sorge um die Senioren. Die Nachkriegsgeneration ist es nicht gewöhnt, Hilfe von außen anzunehmen. Doch die Jüngeren möchten unterstützen, sie kaufen gern für die Älteren ein

Ihr Beitrag hat mich sehr verärgert. Ich weiß ja, dass Sie es nur gut meinen – aber merken Sie nicht, wie übergriffig das ist? Alte Menschen über 70 sind per se semi-senil, uneinsichtig und verdrängen Gefahren. Man muss ihnen die Selbstbestimmung über ihr Leben abnehmen und sie, zu ihrem eigenen, aber auch zu aller Wohl, konsequent wegsperren. Dann kann man sich auch besser auf die eigene Schulter klopfen, wenn man ihnen Einkaufshilfe anbietet. Wir Alten haben in unserem Leben meist schon größere Krisen überlebt und wissen durchaus auf uns aufzupassen, also in diesem Fall auch Infektionsrisiken durch umsichtiges Verhalten zu vermeiden. Hilfsangebote sind erfreulich, sollten aber nicht zum herablassenden Diktat werden. Auch in Ausnahmesituationen ist Respekt voreinander wichtig, sonst geht auch der Rest unserer Zivilisation zum Teufel – wegen einer Grippe.

Dr. Klaus Mölln

Eine wichtige Stimme

Ich möchte Ihnen sehr für diesen Beitrag danken. Sie beschreiben exakt die Situation zwischen meiner Mutter (80 Jahre alt, Flüchtlingskind, verwitwet) und mir. In einem Telefonat heute erzählte meine Mutter mir, dass sie gerade Ihren Beitrag gelesen und daraufhin beschlossen hätte, dass meine Schwestern und ich nun endlich Einkäufe etc. außer Haus für sie erledigen dürften. Das Hamburger Abendblatt ist für meine Mutter eine wichtige Stimme – aber Ihr Beitrag hat das noch einmal getoppt. Danke!

Anne Christiansen, Hamburg

Mangel unbekannt

20. März: ,Auf einmal hören wir den Wissenschaftlern zu‘. Ein Gespräch mit der Klimaschützerin Luisa Neubauer

Wenn Frau Neubauer sich berechtigte Sorgen um ihre Großmutter macht, dann sollte sie sich jetzt mit der gleichen Vehemenz wie für den Klimaschutz, dafür einsetzen, dass ihre Generation zu Hause bleibt, anstatt Corona-Partys zu feiern und öffentliche Plätze in Gruppen zu bevölkern. Sie sollte nicht nur über diese Krise staunen, sondern wütend über ihre eigene Generation sein, von denen sich über 60 Prozent nicht im Geringsten an die empfohlenen Maßnahmen halten. Wenn sowohl von Frau Neubauer als auch insbesondere von dem Philosophen Richard David Precht mehr oder weniger unterschwellig gefordert wird, dass der Staat bei der Klimakrise ähnliche Maßnahmen wie jetzt in der Corona-Krise ergreifen sollte, dann sollten sie auch darüber nachdenken, welche Folgen das für unsere Wirtschaft und unser Leben hätte. Gerade die jüngere Generation würde durch Job- und Konsumverzicht davon betroffen sein. Sie ist ökonomisch im goldenen Käfig aufgewachsen und hat keine Ahnung, unter welchen Entbehrungen ein Gutteil ihrer Großeltern in der Nachkriegszeit leben musste.

Renate Mutz