Entfernung von der Ökologie

6. März: Klöckner für strengere Regeln gegen Boden-Spekulation

Ministerin Klöckner sieht hier leider nur die halbe Wahrheit. Was die Grundstückpreise für Agrarflächen in die Höhe treibt, sind nicht nur Grundstücksspekulationen, sondern vor allem in landwirtschaftlichen Regionen das Interesse von Biogasanlagen an Agrarflächen. Diese Betriebe können aufgrund der staatlichen Förderung ihrer Energieanlagen und der zugesicherten Abnahmepreise hohe Preise bezahlen, Milch- und Lebensmittelbetriebe können da nicht mithalten. Ein weiterer Mitbieter, der ebenfalls sehr hohe Preise bezahlen kann, ist der Staat selbst, der für Infrastrukturmaßnahmen und andere Bauprojekte nicht nur die Flächen für diese Maßnahmen aufkauft, sondern auch Ausgleichsflächen sucht. Der Staat kann ebenfalls aufgrund seiner Liquidität hohe Preise bezahlen. Es gibt also staatlich geförderte Mitbieter, was die Ministerin verschweigt, die die Preise stark in die Höhe treiben und die Flächen für die Lebensmittelproduktion nicht benötigen. Ihre Bemühungen werden somit nicht nur ins Leere laufen, sondern den großen Agrarbetrieben in die Hände spielen, also genau den Betrieben, die die landwirtschaftlichen Umweltprobleme verursachen. Von einer Veränderung in der landwirtschaftlichen Produktion hin zu mehr Ökologie entfernt sich die Ministerin immer weiter.

Rüdiger Ramm

Diese Aussage empört mich

6. März: Getöteter Polizist: Spendenaktion für die Familie

Selten hat mich die Aussage einer Oberstaatsanwältin derart empört, dass ermittelt wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge und nicht etwa wegen Totschlag oder sogar Mord. Ja, was ist es denn anderes als Mord, wenn dieser vorbestrafte Verbrecher mit Vollgas absichtlich den BMW des getöteten Beamten rammte und sogar noch mehrere Meter vor sich her schob? Wie absurd kann man eigentlich dieses Verbrechen beurteilen bzw. einstufen? Wenn es dabei bleibt, verliert man den Rest seines Vertrauens in die deutsche Justiz. Und m. E. ist der Staat durchaus in der Pflicht für die Hinterbliebenen zu sorgen, für die Kinder und die Lebensgefährtin, egal ob verheiratet oder nicht!

Thomas Patitz, Ahrensburg

Hamburg – eine Autostadt!

6. März: EU kritisiert Hamburg: Zu wenig Mut für die Verkehrswende. Immer mehr Autos auf den Straßen – trotzdem seien sie Bus und Bahn noch überlegen. Steigen die HVV-Preise zu stark?

Schön das nun auch von EU-Seite bestätigt wird, was jeder Hamburger bereits seit Jahren erleben darf: Das Auto dominiert Hamburg. Vollkommen verständlich, dass die Verkehrsbehörde es ganz anders sieht, schließlich habe man ja massiv in Sharing- und Pooling-Aktivitäten investiert, leider hat man wohl vergessen, dass es sich wiederum um Autos handelt, die man damit durch den Hamburger Verkehr schickt. Besonders interessant ist zu erfahren, dass Hamburg sich mit dem Projekt iPlanB auf Zahlen von TomTom verlässt, gleichzeitig die Qualität der Daten in Frage stellt und eigene Daten hervor hebt. Das iPlanB nicht so ganz funktioniert, kann Jeder in Hamburg überall erproben: Stau an jeder Ecke und nach einem verbesserten Verkehrsfluss fühlt es sich nirgends in Hamburg an, aber liegt das allein an den Daten? Hilfreich wäre sicherlich eine Karte, auf der die Entwicklung der Reisezeiten mit dem ÖPNV zu erkennen wäre, z.B. was das Busbeschleunigungsprogramm und andere Maßnahmen bewirkt haben. Zwischen 2010 und 2019 hat sich die Zahl der Pkws um fast 80.000 erhöht, diese Entwicklung zeigt auch, wie autofreundlich Hamburg ist.

Holger Iwersen

Schienenverkehr hat Zukunft

Das ist eine richtige Watschn für die Hamburger Verkehrspolitik und das vom unabhängigen EU-Rechnungshof. Wer sich mit Verkehrspolitik beschäftigt, kann das nur bestätigen. Der ÖPNV hat den niedrigsten Nutzungsgrad aller deutschen Großstädte. Die Ursache ist auch, dass es zu wenig innerstädtischen Schienenverkehr gibt und zu viel auf Busse, ohne eigene Spur gesetzt wird, mit der Folge, dass diese im Stau stehen und somit dem Fahrgast keinen Vorteil gegenüber dem Auto bieten. Auch für die Zukunft ist keine Besserung zu erwarten, da auf U-Bahn statt auf Stadtbahn gesetzt wird. Da werden Milliarden für eine Strecke verbuddelt, anstatt für dieses Geld ein flächendeckenderes Stadtbahnnetz aufzubauen.

Matthias Christen

Timmendorf ohne Charme

3. März: Fünf-Sterne-Hotel für Timmendorf. Unternehmer Jürgen Hunke plant siebenstöckigen Neubau für rund 70 Millionen Euro

Das ist ja schrecklich: Noch mehr Häuser, noch mehr Straßen, noch mehr Beton, noch mehr Parkplätze. Leider hat Timmendorf seinen Charme als „Ostseebad“ schon lange verloren. Aber es ist Timmendorf nicht allein, die gesamte Ostseeküste, beginnend in Travemünde bis zur Geltinger Birk ist zubetoniert, hat aufgeschüttete Strände, nur noch Promenaden aber keine Natur. Ich fahre schon lange nicht mehr an deutsche Strände, es bleibt zum Glück noch Dänemark. Die Investoren vervielfachen ihr Geld und sind dann mal weg, aber wir normalen Bürger haben dann keine schönen Küsten mehr.

Angela Meyer, Barsbüttel