Flüge sofort stoppen

4. März: Corona: Senatorin will Flugverkehr begrenzen. Vierter Infektionsfall in Hamburg bestätigt. Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) mahnt zur Besonnenheit

Ich kann unserer Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks in ihrer Besorgnis nur zustimmen, würde aber noch einen Schritt weitergehen. Die Flüge aus Teheran nach Hamburg müssen sofort gestoppt werden: Sie bringen wöchentlich Hunderte von potenziellen Infizierten (und inzwischen etliche bestätigte Fälle) aus einem Land, das viel zu spät und immer noch halbherzig und nach Medienberichten im höchsten Maße auch jetzt noch unprofessionell mit dem Coronavirus umgeht. Aus Wuhan hat man seinerzeit die ausgeflogenen Deutschen sofort in Quarantäne gebracht: Von der Bedrohung ist der Iran mindestens ebenso einzuschätzen wie Wuhan. Aber in Hamburg winkt man Hunderte von Einreisenden durch, sofern sie einen weitgehend nichtssagenden Zettel der iranischen Behörden vorzeigen. Diese Situation ist verantwortungslos.

Dr. Dierk Peters, Bergedorf

Fahrradmesse wäre besser

4. März: Automesse IAA – Hamburgs Hoffnung geplatzt. Von 2021 an findet die Motorshow in München statt. Die Bayern locken den Branchenverband VDA mit 15 Millionen Euro – und einer besseren internationalen Anbindung

Ein Witz, in dieser Autohasser-Stadt die Internationale Automobilausstellung durchführen zu wollen. Und das auch noch vor der Tür der „Roten Flora“. Die Messe wäre wahrscheinlich auch nur wie ein Hafengeburtstag verlaufen. Richtet eine Fahrradmesse aus, damit liegt man hier richtig.

Martina Nowak

Richtige Entscheidung

Hamburg und Berlin konnten doch wohl nicht ernsthaft den Zuschlag für die IAA erwarten. Aus beiden Städten dringen seit Jahren nur autofeindliche Botschaften nach außen. Und Hamburg maßt sich noch ein Mitspracherecht beim Charakter der Ausstellung an. So gesehen war die Entscheidung für München folgerichtig. Denn Autofahren sollte auch in Zukunft noch etwas mit „Freude am Fahren“ zu tun haben. Das vermittelt dank BMW allenfalls noch München, Hamburg und Berlin hingegen stehen für das Gegenteil, nämlich Bevormundung und Ideologie.

Karl-Heinz Schröder

Unrealistische Planung

3. März: Zweiter Citytunnel für Hamburgs S-Bahn. Großprojekt soll Bahnverkehr verbessern und Hauptbahnhof entlasten

Mit Verlaub, seriöse Planung sieht anders aus. Die U 4 in die HafenCity und ihre Kosten sind doch überhaupt nicht vergleichbar, denn die U 4 hatte nur zwei Bahnhöfe und „problemlose“ Anbindungen. Der geplante Tunnel ist deutlich länger, hat mindestens fünf neue Bahnhöfe und komplexe Anbindungen an die vorhandenen Strecken, so dass wohl eher die Kosten und Realisierungszeiten aus München (3,2 Milliarden und 25 Jahre) realistisch sind. Wenn ich mir dann die Frage stelle, wie realistisch die Planung für die Verlegung des Altonaer Bahnhofs ist, wird mir angst und bange um die Altonaer und den Hauptbahnhof.

Heinz-Peter Henker

Probleme nicht verstanden?

Ich mag die Verbindungsbahn. Nicht nur die Postkartenansichten von der Lombardsbrücke, sondern auch über die Sternbrücke hinweg durch die Stadt zu gleiten. Und es wäre so schade, wenn dies nur noch im Fernzug möglich wäre. Im Tunnel fahren, ist traurig und keine Motivation, die S-Bahn zu nutzen. Es sind nicht die Gleise, die der Fernbahn fehlen, sondern die Bahnsteigkanten am Dammtor und die Möglichkeit, die Züge aus und nach Lübeck, Berlin und dem Süden kreuzungsfrei durch den Hauptbahnhof auf das richtige Gleis der Verbindungsbahn zu bringen. Der S-Bahnsteig könnte am Dammtor auch über der Edmund-Siemers-Allee aufgeständert werden, um die Bahnsteigkanten zu schaffen. Und mit einer Gleisverbindung, die der Fernbahn die Einfahrt von Harburg über Berliner Tor ermöglicht, wäre eine Durchfahrt durch den Hauptbahnhof ohne die ebenerdige Kreuzung mit Gegenzügen möglich. Die Kostenrechnung für den Tunnel ist völlig unseriös. Nicht nur dass die S-Bahn-Züge mit 200 Metern fast doppelt so lang sein können und breiter und höher sind. Die Probleme der Streckenführung wurden ignoriert oder nicht verstanden. Das fängt bereits am Hauptbahnhof an, wo die Stationen der U 1 und U 3 Hauptbahnhof-Süd fast neu gebaut werden müssen. Das Museum für Kunst und Gewerbe muss durchs Kellergeschoss unterfahren werden und am Stephansplatz eine komplexe Station entstehen. Im Weiteren wird der Bau von Stationen in der damaligen Ödnis der HafenCity mit dem Bau viel tieferer und längerer Löcher mitten in der dichtesten Stadt gleichgesetzt. Es müssen doch jetzt nicht noch einmal die bekannten Bauwerke aufgezählt werden, wo eben diese Ignoranz zum gigantischen sinnlosen Abfluss von Steuermittel führte. Ein Tunnel für die S-Bahn wird dringend benötigt – aber für eine zweite Elbquerung.

Mathias Bölckow,

Hamburg-Wilhelmsburg

Laienhafte Kostenberechnung

Das nicht Hamburg selbst, sondern das Bundesverkehrsministerium städtische Planungen in die Hand nimmt, ist schon sehr eigenartig und zeigt, wie wenig man vom Hamburger Planungsehrgeiz hält. Aber wie man dann 650 Millionen ausrechnet, weil man die Kosten der U 4 einfach mal zwei nimmt, ist schon höchst dilettantisch. Unter zwei Milliarden Euro geht da gar nichts – eher drei. Und natürlich kann man die Verbindungsbahn für die S-Bahn nicht stilllegen. Sollte man die Trasse so bauen, müssen die S 31 und eigentlich auch die S 11 den bisherigen Verlauf über die Verbindungsbahn nutzen und ob es technisch möglich ist, zumindest Regionalzüge dazwischen auf den Gleisen eins und zwei fahren zu lassen, weiß ich nicht. In Berlin geht das. Aber dann müssten Regionalzüge hinter dem Dammtor auf die bisherigen Ferngleise ausgeschwenkt werden oder auch an der Sternschanze und der Holstenstraße halten. Ein Aufgeben der Verbindungsbahn geht auf keinen Fall und wird auch nicht durchsetzbar sein. Durch den neuen Tunnel würden dann die S 21 und – falls sie denn kommen sollten – die S 32 oder S 41 fahren. Alles Andere wäre so unsinnig, wie wenn man eine U-Bahn in einem riesigen Schlenker vom Jungfernstieg zum Überseequartier bauen würde und unterwegs alle Zwischenbahnhöfe weglassen würde. Aber da sag ich lieber nichts...

Axel Jürgens, Hamburg

Dilemma seit der Krim

3. März: Entschlossen eingreifen. Die EU darf sich die Flüchtlingspolitik nicht von Erdogan und Putin diktieren lassen

Das große Dilemma mit Herrn Putin begann schon mit der Krim-Besetzung. Der Bruch des Helsinki-Abkommens wurde von der EU schlicht nicht richtig eingeschätzt, unbestimmte Wirtschaftssanktionen zeigten schon damals eine wenig entschlossene EU. Ein militärischer Einsatz wäre eine schlechte Antwort gewesen, aber die vielen Gesprächsrunden mit Herrn Putin haben die Unentschlossenheit der EU für Putin nur noch sichtbarer gemacht. Eine langfristige sportliche und kulturelle Ächtung Russlands hätten der freien Welt weit mehr geholfen, denn Putin hätte sich dann mit seinem Volk auseinandersetzen müssen.

Siegfried Meyn

„Unhanseatischer“ Begriff

3. März: Leserbrief: Die Verlierer sind die Fans und 2. März: Verspielt der HSV den Aufstieg?

Ich stimme Herrn Herold in vielen Teilen seines Leserbriefes zu. Mit dieser Arbeitsauffassung hat der HSV nichts in der ersten Bundesliga zu suchen. An dem Trainer liegt es sicher nicht, hier haben auch die vielen Trainerwechsel nichts verbessert. Die Ursachen liegen meiner Ansicht in der Führung bei Herrn Hoffmann. Hier besteht schon lange Handlungsbedarf. Es ist allerdings nicht hanseatisch, seine Gegner als „Gurkentruppe“ zu bezeichnen. Die richtige Einstellung kann der HSV speziell vom FC St. Pauli lernen.

Horst Lau