An die Grenzen gekommen

11./12. Januar: Vorfahrt für Fußgänger in der City. Ziel der neuen Bezirkskoalition: Weniger Autos in der Innenstadt

Sowohl Individualverkehr wie auch der Öffentliche Nahverkehr sind an ihre Grenzen gekommen. Eigentlich gibt es keine Lösung, denn die Stadt neu zu strukturieren und jeder Form von Mobilität eine Chance zu geben, wie es in anderen Städten, z.B. Rotterdam, mit erheblich größerem Flächenanteil für Verkehr, der Fall ist, geht einfach nicht. Man sollte akzeptieren, dass auf einem begrenzten Gebiet unter akzeptablen Lebensumständen nur eine bestimmte Menge Mensch leben kann. Fazit: Der Wunsch, durch weitere Verdichtung die Stadt auf zwei Millionen Einwohner zu bringen, ist kontraproduktiv. Das Prinzip gilt übrigens auch für den Globus insgesamt. Aber auch hier sehe ich nur kontraproduktive Anstrengungen.

Jürgen Schmidt

An der Praxis vorbei

10. Januar: Mehrheit der Hamburger fordert eine autofreie Innenstadt. 61 Prozent sind in Abendblatt-Umfrage dafür, nur 34 dagegen. Grüne wollen Fahrverbote nach der Wahl durchsetzen

Die angebliche Mehrheit wird auf Grund einer statistischen Erhebung mit einer Stichprobe von gerade mal 1009 Telefongesprächen festgestellt. Die Anzahl der Wahlberechtigten Hamburger beträgt ca. 1,4 Millionen Personen. Mit dieser geringen Stichprobe auf eine Mehrheit zu schließen, ist doch recht kühn. Das Wort „autofreie Stadt“ suggeriert, dass sich keine Autos mehr in der Innenstadt bewegen. Das geht an jeder Praxis vorbei. Was ist mit Bussen und Taxen? Was ist mit der Post, Lieferanten und Handwerkern, sollen die alle mit dem Lastenfahrrad ihre Aufträge erledigen? Wie so oft, sind die Dinge nicht zu Ende gedacht.

Werner Berndt

Nicht vor meiner Haustür!

10. Januar: Protest gegen U-Bahn-Erweiterung in Horn

Ja, wir wollen natürlich eine gute Infrastruktur, aber bitte ohne Baulärm und bitte nicht vor meiner Tür. Es ist bezeichnend, wie die Menschen sofort in Abwehrhaltung gehen, wenn irgendwo gebaut werden soll. Das Projekt dort streichen und bitte die U-Bahn nach Harburg verlängern, die Menschen wären dankbarer.

Michael Cöllen, Seevetal

Früher ging es ohne Protest

Nach dem Lesen des Artikels fragt man sich, wie es zu Beginn der 60er-Jahre nur möglich war, die U-Bahn vom Hauptbahnhof über Wandsbek-Markt bis Wandsbek-Gartenstadt bei der massiven Belästigung der Anwohner durch Lärm etc. in offener Bauweise herzustellen. Man versuche sich heute einmal diese U-Bahnlinie wegzudenken... Zum Glück hat damals keine Initiative „Rettet Wandsbek“ versucht, ihre vorübergehende individuelle Betroffenheit in den Vordergrund zu schieben.

Hartmut Schenk, Hamburg

Nachverdichtung zerstört Grün

Trotz der Ankündigung von Rot-Grün das Grün in Hamburg zu schützen, wird hier schützenswertes Grün für zwei Kilometer U-Bahn zerstört, um dann nach Fertigstellung das Quartier mit 3500 Wohneinheiten nachzuverdichten. Das wurde auf der Veranstaltung der Hochbahn bekannt. Damit werden hier nicht nur durch den Bau der U-Bahn ca. 750 Bäume gefällt, sondern durch die Nachverdichtung die noch vorhandenen Grünflächen unwiederbringlich versiegelt und somit auch die Lebensqualität verschlechtert. Es wird uns hier nicht nur die Bauphase wehtun, die Nachverdichtung wird uns dauerhaft wehtun.

Uwe Wallaschek, Hamburg

Gedankenlose Feuerstelle

11./12. Januar: Grüne Häuser gegen jede Konvention. Bauen mit Stroh, Lehm oder Erde gilt immer noch als exotisch

Bilder sagen oft mehr als Worte. In Ihrem Artikel über Bauen mit Stroh, Lehm und Erde zeigen Sie ein schmuckes mit Stroh gedämmtes Haus und in ein paar Metern Entfernung ein großes offenes Feuer. Das ist gelinde gesagt gedankenlos. Als Eigentümer einer Reetdachkate kann ich nur empfehlen, in unmittelbarer Nähe eines solchen Hauses nie eine derartige Feuerstelle zu betreiben. Muss erst die Feuerwehr gerufen werden, um zur Einsicht zu kommen?

Helmuth Barth

Kinderbetreuung anbieten

11./12. Januar: Wie Bürohund Otis für Wohlfühlatmosphäre sorgt. Die tierischen Kollegen verbessern das Klima. Unternehmen werben bei Einstellungen sogar damit

Die Hunde haben es gut, sie dürfen bei ihren Herrchen/Frauchen bleiben. Die stören ja auch nicht. Kinder müssen dagegen wegorganisiert werden. Warum kann nicht jedes Unternehmen verpflichtet werden, Kinderbetreuung in der Nähe des elterlichen Arbeitsplatzes vorzuhalten. Mit der Möglichkeit, dass Eltern tagsüber Kontakt zu ihren Kindern halten können, wie z.B. gemeinsam zu Essen. Ich wünschte mir auch da die Einstellung von Hundetrainer Markus Bayer: „Wir kämpfen gegen altes Denken. Es ist längst keine Frage mehr, ob das geht. Wer im Wettbewerb bestehen will, muss neu denken.“

Dörte Lauerbach