Zu Lasten der Patienten

21./22. Dezember: 425 Millionen Euro für neue Klinik in Altona. Architekturwettbewerb sieht einen klaren Favoriten: Neubau rückt eng an die Autobahn und bekommt einen attraktiven Park

Für den Asklepios-Konzern ist es auf jedem Fall ein Geniestreich. Wenn ich lese, dass zwei Drittel der Kosten die Stadt Hamburg übernimmt, frage ich mich, warum die Kliniken überhaupt privatisiert wurden? Doch wohl nur, um sich gegenüber dem Personal und den Patienten aus der Verantwortung zu stehlen. Asklepios ist dann auch noch so großzügig und steuert ein Drittel der Kosten bei, da es ihnen ja wirtschaftlich so gut geht. Kein Wunder bei der Kostenverteilung und bei dem geringen Personal. Und alles zu Lasten der Patienten. Wann werden die Kliniken wieder von der Stadt zurückgekauft?

Dieter Craasmann

Pflichtjahr auch für Rentner

21./22. Dezember: Warum sind alle gegen eine gute Idee? Annegret Kramp-Karrenbauer wagt einen Vorstoß für ein Pflichtjahr. Dieser Bürgerdienst wäre ein Segen fürs Land

Beim Lesen des Artikels fiel mir eine zweite Bevölkerungsgruppe ein, die sich für ein Pflichtjahr besonders eignen würde: die Rentner. Ein Pflichtjahr am Ende des Berufslebens würde sicher den Rentner bei einer Neuorientierung genau so gut helfen wie einem Jugendlichen nach der Schulzeit. Dieses Pflichtjahr würde auch den Druck aus der Diskussion um das steigende Renteneintrittsalter nehmen. Die gewonnenen Erfahrungen des Berufslebens ohne den Druck eines finanziellen Muss weitergeben, zur Unterstützung in Kindergärten und Pflegeeinrichtungen ist sicher eine Perspektive für die Neuorientierung. Größtes Hindernis beim Ehrenamt ist: Ich will mich nicht in neue Abhängigkeit begeben. Das Pflichtjahr würde bedeuten: Ich soll mich nicht nur um mich drehen, sondern habe auch noch eine soziale Verantwortung.

Johann-Matthias Andreae

Ein bewegender Moment

21./22. Dezember: ,Danke für dieses schöne Geschenk‘. 8000 Weihnachtspäckchen haben wir an Einsame und Bedürftige in Hamburg verteilt

Auch in diesem Jahr möchte ich allen an dieser Aktion Beteiligten herzlich für ihren Einsatz danken. Es ist jedesmal eine große Freude, aber auch sehr bewegend, wenn unsere Kunden ein „grünes Päckchen“ erhalten, oft das einzige Geschenk zu Weihnachten. Es ist nicht nur der leckere Inhalt, sondern auch die liebevolle Art der Verpackung mit einer zusätzlichen Überraschung z.B. in Form eines von Kindern gemalten Bildes oder gebastelten Sterns, was es für unsere Kunden so wertvoll macht, über den leiblichen Genuss hinaus.

Birgitt Eggert, Leiterin der Lebensmittelausgabestelle Altona-Nord

Bedingungen angleichen

21./22. Dezember: Medikamente werden knapp – Importeure fordern Politik zum Handeln auf

Der Hinweis auf die drohende Unwirksamkeit von Antibiotika kann nicht laut genug hinausgerufen werden. Es ist auch unentschuldbar, dass die Politik zugelassen hat, dass in Europa keine Antibiotika mehr produziert werden. Die Vorwürfe gegen die Hersteller kann man nicht gelten lassen. Sie müssen kaufmännische Entscheidungen treffen. Die Rahmenbedingungen müssen von den Politikern gesetzt werden. Dazu gehören auch weltweit gleiche Produktionsbedingungen hinsichtlich Umwelt- und Arbeitsschutz. Der Hebel ist die Zulassung ausländischer Produkte auf dem europäischen Markt. Vieles könnte wieder in Europa produziert werden bei Chancengleichheit in diesen Bereichen. Gleichzeitig kann damit die Produktsicherheit erhöht werden und Umweltverschmutzung durch weniger weltweite Transporte verringert werden. Erstaunlich finde ich die Knauserigkeit hinsichtlich der Kosten. Für die Medikamente der gesamten deutschen Bevölkerung stehen jährlich drei Milliarden Euro zur Verfügung. Für den Klimaschutz will die EU-Kommission in den nächsten Jahren aber über eine Billion Euro ausgeben. Na ja, wenn die Lebenserwartung sinkt, gibt es auch weniger Menschen, die die Umwelt verpesten, könnte man jetzt denken...

Udo Kellermann, Pinneberg

Wachhunde sind die Lösung?

20. Dezember: Bundestag beschließt erleichterten Abschuss

Ach so, der Wolf muss unsere Grenzen respektieren. Klar, als vernunftbegabtes Wesen kann er Schilder lesen. Wäre er „nur“ instinktgesteuert, könnte er den „lecker präsentierten“ Schafen aber nicht widerstehen. Vielleicht sollten die Schäfer erkennen, dass sie ihre Tiere nicht einfach unbeaufsichtigt draußen lassen können. Lösung: Wachhunde!

Martin Kleinert, Hamburg

Der Süden ist abgeschnitten

20. Dezember: Neue Pläne vom Moia im Umland. Elektro-Kleinbusse sollen auch durch Ahrensburg rollen

Moia in Hamburg und bald auch in Ahrensburg. Darauf hat die Welt gewartet. Wie wäre es, wenn man erst einmal ganz Hamburg flächendeckend bedient. Nach wie vor ist der Süden Hamburg von der „Moia-Welt“ völlig abgeschnitten. Alternativen sind auch nicht in Sicht. Man fühlt sich südlich der Elbe schon als Mensch zweiter Klasse, wenn man die Verkehrsanbindung betrachtet.

Jan Reinhard, Hamburg