Das hat Zukunft

9. Dezember: So werden Polizeiwagen umweltfreundlicher. Der Chef des Fuhrparks setzt auf Wasserstofftechnik

Bravo, Herr Krumm, Chef des Polizei-Fuhrparks, für die Idee, in Zukunft auf Wasserstoff- Technologie zu setzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kurze Ladezeiten, unendlich erneuerbare Energie in Form von Wind und Wasser und darüber hinaus Null CO2-Ausstoß. Diesen Vorschlag hätte ich z. B. von „Fridays for future“ erwartet, anstatt ständig zu demonstrieren, wie schlecht die Welt ist. Soweit ich weiß, haben die norddeutschen Ministerpräsidenten bereits Pläne auf dem Tisch, sich als Verbund zusammenzuschließen und den norddeutschen Raum mit Wasserstoff-Technologie zu versorgen. Das hat Zukunft. Dafür würde ich gerne demonstrieren.

Harald Schmidt, Hamburg

Glaubwürdigkeit ist nötig

6. Dezember: Wie links wird die neue SPD? Die SPD wählt ihre neue Doppelspitze, will aber keinen schnellen Koalitionsbruch

Seit geraumer Zeit schon frage ich mich, wer dieses seit vielen Monaten ziellos in brodelnder See treibende Dickschiff SPD überhaupt noch erfolgreich navigieren kann und will. Die mit Löwengebrüll gestarteten designierten Vorsitzenden und Jusoboss Kühnert sind noch vor dem Parteitag quasi als Bettvorleger gelandet. Deren markige Sprüche sind fast ausnahmslos gnadenlos weichgespült, wer kann und soll diese Truppe noch ernst nehmen. Vizekanzler Scholz ist an seiner Front kräftig düpiert und die SPD-Ministerpräsidenten haben in entscheidenden Bereichen ganz eigene Vorstellungen. Wo sind Mut und Glaubwürdigkeit, die dringend vonnöten wären, um der ebenfalls stark angeschlagenen Union unbedingt wichtige Entscheidungen abzufordern. Stichworte: Breite, nachhaltige Infrastruktur-Investitionen, massiver ÖPNV-Ausbau, endlich umfassende Digitalisierung auf Höchstniveau sowie nachdrückliche Forschung und Umsetzung von Spitzentechnologien. Wer allerdings verzagt und mutlos sein eigenes Tun immer wieder in Frage stellt, sich seit Monaten planlos in aufreibender Selbsttherapie befindet, kann doch nicht erwarten, Menschen vom Aufbruch und sich zu überzeugen!

Volker Deising

Das „C“ steht für christlich

3. Dezember: ,Krieg gegen die Natur‘ –Klimagipfel startet mit Appellen. Auftakt der 25. UN-Konferenz in Madrid

Das EU-Parlament rief vor wenigen Tagen den „Klimanotstand“ aus. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Frau Ursula von der Leyen, hält es für notwendig, dass die EU in der nächsten Dekade eine Billion Euro einsetzt, um den Klimawandel zu bekämpfen. Die deutsche Regierung sollte dies unterstützen, auch im Interesse der Staaten, die jetzt schon mehr vom Klimawandel betroffen sind als Deutschland. Dies entspräche auch mehr dem „C“ in der CDU.

Werner Leucht, Neckarsulm

Eingreifen, nicht bevormunden

9. Dezember: Kommentar: ...dann klappt’s auch bei PISA

„...Kinder mit schlechteren Startbedingungen tun sich sehr viel schwerer als solche, deren Eltern gebildeter und wohlhabender sind...“ Das ist eine immer wieder bewiesene Tatsache, die der Ausgangspunkt für wirksamere staatliche Hilfen sein muss. Die Haltung in der Familie gegenüber Bildung und Kultur entscheidet spätestens von Geburt an ganz wesentlich über den Lebensweg der Kinder. Wer eigenständige Kinderrechte ernst nimmt und das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellt, muss bei überforderten Eltern Überzeugungsleistung erbringen, dass sie das allein nicht schaffen oder muss Elternwille zum Wohl des Kindes durch Gesetze begrenzen. Das heißt aber auch, so „ungerecht“ es für manche auf den ersten Blick erscheint, dass bei staatlicher Betreuung differenziert werden muss. In vielen Familien ist da jemand, der viel effektiver, individueller und emotionaler Bildung vermitteln kann als staatliche Einrichtungen mit überfordertem und schlecht bezahltem Personal oder aufbewahrenden Tagesmüttern. Der Drahtseilakt besteht darin, zu differenzieren, hier und da stärker einzugreifen und nachzusteuern, ohne den Anschein von Bevormundung zu erwecken. Eine gewisse Entfremdung vom Elternhaus als Kollateralschaden ist dabei kaum zu verhindern und sollte sogar das Ziel sein. Defizite der ersten Lebensjahre kann die Schule später nur noch marginal beeinflussen. Die Lobby der Schwachen muss der Staat sein, besonders bei Kindern, unserer Zukunft. Bei den Leistungsstarken kann er sich getrost etwas zurückziehen, da leistet die Familie bessere Arbeit.

Uwe-Carsten Edeler, Hamburg

Einfluss der Medien

7./8. Dezember: Hamburger Kritiken: Jusos an die Macht

Matthias Iken hat die Rolle von Kevin Kühnert und deren Folgen sehr treffend beschrieben. Was in meinen Augen immer zu kurz bei Diskussionen dieser Art kommt, ist die Macht der Medien und die Einflussnahme einiger Journalisten, die diese Themen in ihren Sendungen behandeln. Nehmen wie z.B. Markus Lanz und seine abendliche Gesprächsrunde. Unerbittlich und penetrant traktiert er seine politischen Gesprächspartner mit Fragen, um die von ihm erwünschte Antwort herauszupressen. Allerdings würzt er seine Herangehensweise mit einer Prise Humor, um das Ganze erträglich zu machen. Eines seiner letzten Opfer war Herr Laschet, der nun unbedingt zugeben sollte, dass er – wenn die Zeit dann gekommen ist – zu einer Kanzlerkandidatur bereit sei. Anne Will entlockte Olav Scholz die klare und eindeutige Aussage, dass er wegen Arbeitsüberlastung neben dem Amt des Finanzministers nicht auch noch den Parteivorsitz seiner SPD übernehmen könne. Ich könnte mir vorstellen, dass nachdem dieser Satz heraus war, er sich heftig auf die Zunge gebissen hat und sofort erkannte, dass das ein grober Fehler war. Dass ihm dieser Satz auf die Füße gefallen ist, das ist ja nun allgemein bekannt und seine spätere Kehrtwendung trotz dieser eindeutigen Aussage bei Anne Will doch für dieses Amt zu kandidieren, hat ihm und seiner Partnerin nach meinem Dafürhalten den Sieg gekostet. Allein dieses Beispiel belegt, wie einflussreich die Medien sind und wie politische Entscheidungen maßgeblich beeinflusst werden können.

Ekkehard Below

100 Jahre - so schnell vorbei

9. Dezember: Bund will bei neuer Köhlbrandquerung helfen

Ich kann mich noch an die Einweihung erinnern. Man sprach von einem Bauwerk für das nächste Jahrhundert. Tscha Loite, so schnell gehen 100 Jahre ins Land!

Fritz Kassler über facebook

Getrennter Deutschunterricht?

9. Dezember: Rabe will Grundschulen stärken. Schulsenator betont ihre Bedeutung. Lehrer bekommen schrittweise mehr Geld

Es ist ein Schritt zur Besoldungsgerechtigkeit, wenn die Vergütung der Lehrtätigkeit an Grundschulen endlich den Besoldungsgruppen anderer Schulformen angeglichen werden soll. Die Frage ist nur, warum dafür mehr als drei Jahre ins Land gehen müssen. Keine Frage, sondern vielmehr ein Trugschluss ist allerdings, damit die „Grundschulen zu stärken“, also die Kernkompetenzen verbessern zu können. Schließlich resultieren die Defizite der Grundschüler beim „Lesen“, „Schreiben“ und „Rechnen“ nicht aus der geringeren Bezahlung der Grundschullehrkräfte oder deren dadurch verminderter Motivation, sondern eher aus den von der Schulbehörde verordneten Lehrplänen. Diese lassen seit vielen Jahren zu wenig Raum für die Vermittlung der Grundfertigkeiten. Dagegen wird schon jetzt den Fachinhalten zu viel Wert beigemessen, die besser nach der 4. Klasse weiterführenden Schulen überlassen bleiben sollten. Und angesichts der häufig hohen Anteile nicht muttersprachlich Deutsch sprechender Kinder in den Grundschulklassen sollte es kein Tabu sein, darüber nachzudenken, ob der Deutschunterricht zumindest in den ersten beiden Klassen nicht getrennt erfolgen sollte.

Ulrich Reppenhagen