Alles würde schneller gehen

6. Dezember: Leitartikel: Bus in der Sackgasse. Immer mehr Verspätungen. Ohne die Stadtbahn dürfte die Verkehrswende kaum gelingen

Es gibt kein „attraktives Bussystem“, was immer das sein soll. Busse sind grundsätzlich klein, laut, langsam, unbequem und in der Summe aller Kosten sogar teuer. Die Fahrzeuge halten höchstens zehn bis zwölf Jahre, verbrauchen fossile Brennstoffe und benötigen viel Fahrpersonal. Der Versuch Hamburgs, fehlende Schienen durch Busse zu ersetzen, ist insbesondere nach 1978 (Ende der Straßenbahn), mehr als gescheitert. Moderne Stadtbahnen könnten viele Metrobus-Linien ersetzen und die Fahrzeiten glatt halbieren. Alles würde schneller gehen, Beschleunigung, Bremsen, Fahrgastwechsel usw., Faktoren, die bekannt und unstrittig sind. Im Gegensatz zu anderen SPD-regierten Städten kapiert es eine ideologisch verblendete SPD in Hamburg nicht, dass Straßenbahnen weltweit, insbesondere in Europa, ein glänzendes Comeback feiern. Herr Iken hat es in seinem Kommentar perfekt auf den Punkt gebracht.

Jens Ode

Was braucht Hamburg?

Die penetrante Wiederholung falscher Argumente macht diese dadurch nicht richtiger. Was Hamburg dringend braucht, ist ein schnellerer Verkehrsfluss. Den erreicht man aber nicht, wenn über Jahrzehnte hinweg Straßen aufgegraben werden, um erneut zur Benachteiligung der Autofahrer Straßenbahntrassen zu bauen. Hamburg möchte doch gerne Weltstadt sein. Aber welche Weltstadt würde denn immer noch ernsthaft auf die Idee kommen, mit dem Betrieb von Straßenbahnen zu beginnen? Die deutsche Hauptstadt Berlin hat eine Straßenbahn ausschließlich im Osten, weil der DDR-Führung schlicht das Geld fehlte, die vorhandene Struktur von S- und U-Bahn zu unterhalten. Von der Grenzsituation ganz abgesehen. Und wie sieht es in anderen Metropolen aus? New York, Chicago, Los Angeles, Singapur – Fehlanzeige!

Bernd Glodek, Hamburg-Schnelsen

Generelles Böllerverbot!

5. Dezember: Polizei greift Silvester durch: Böllerverbot am Jungfernstieg. Senator Grote will keine ,enthemmten Situationen‘ mehr

Es ist mir vollkommen schleierhaft, warum man nach all den schlechten Erfahrungen der vergangenen Jahre nicht ein generelles Böllerverbot für Privatpersonen anordnet, so wie es weltweit in vielen anderen Großstädten schon längst der Fall ist. Wenn es nun am Jungfernstieg verboten ist, werden diese Banden und Horden woanders hinwandern. Hamburg ist mal wieder übertrieben tolerant, bloß nicht zu hart durchgreifen, sind doch alles Einzelfälle. Dazu passt auch, dass man sich abends als „Normalbürger“ am Jungfernstieg schon lange nicht mehr sicher fühlt.

Renate Hohnhold

Transporte auf das Wasser

4. Dezember: Hamburger Klimaplan: aus für Ölheizungen – Solaranlagen Pflicht

Komisch – im Klimaplan fehlt etwas, worauf sich Rot/Grün schon vor fünf Jahren in der Koalitionsvereinbarung verpflichtet hatte: Die Verlagerung von über zwei Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit, deutsch: Zwanzig-Fuß-StandardContainer) hafeninterner Containertransporte auf das Wasser, die unnötigerweise zu 95 Prozent immer noch auf der Straße erfolgen. Allerdings hat am 2. Dezember die quasi „städtische“ HHLA, ausgerechnet anlässlich der Verkündung ihrer Nachhaltigkeitsziele, entsprechenden Konzepten eine Absage erteilt.

Dr. Ulrich Malchow, Hamburg

Veränderung braucht Zeit

3. Dezember: SPD sucht ihr Heil im Schuldenmachen. Das neue Spitzenduo Walter-Borjans und Esken dringt auf weitere Milliardeninvestitionen und legt sich mit Finanzminister Scholz an

Es kam, wie es kommen musste. Kaum stand das überraschende, in einer urdemokratischen Wahl zum SPD-Vorsitz erzielte Ergebnis fest, wird reflexartig von erschreckend vielen Seiten versucht, die beiden Sieger zu demontieren und schlecht zu reden. Zu alt, zu unerfahren, zu links sind dabei noch die harmloseren Vorwürfe. Aber was kann daran schlecht sein, dass eine Partei, die dramatisch an Zustimmung verliert und mit zunehmender Bedeutungslosigkeit kämpft, mit neuen, unverbrauchten Köpfen versucht, eine Veränderung herbeizuführen? Und sollte man den neuen Vorsitzenden nicht wenigstens eine gewisse, zeitlich begrenzte Phase zugestehen, um danach ihre Eignung zu beurteilen? Schade nur, dass sich auch das Abendblatt an dieser voreiligen Demontage beteiligt.

Jürgen Kunz, Jesteburg

Wie immer wunderschön!

6. Dezember: Wetter

Ich möchte gerne einmal dem Spaßvogel in Ihrer Redaktion ein Kompliment für seine humorvollen Wetter-Überschriften aussprechen: Niko-lausig! Wie immer wunderschön!

Ernst Hübner, Regesbostel