Teurer als Elbphilharmonie

8. November: Ersatz für Köhlbrandbrücke wird immer teurer. Hafenbehörde HPA beziffert Kosten für Tunnel auf mehr als drei Milliarden Euro und warnt vor massiven Verkehrseinschränkungen

Wenn eine Tunnellösung als Ersatz für das Hamburger Wahrzeichen Köhlbrandbrücke rund drei Milliarden Euro kosten soll und es dabei bleibt, wäre das Tunnelprojekt viermal so teuer wie unsere neue schöne Elbphilharmonie! Die Politik könnte sich vor einer Entscheidung, ob Brücke oder Tunnel fragen, ob die langfristig zu erwartenden Gewinne des Container Terminals Altenwerder (CTA) – für den das Tunnelprojekt im wesentlichen gebaut werden würde – eine drei Milliarden Euro Investition aus Steuergeldern volkswirtschaftlich rechtfertigt. Es stellt sich weiterhin die Frage, warum man heutzutage nicht technologisch in der Lage ist, Brücken zu bauen, die eine ebenso lange Lebensdauer wie ein Tunnel haben. Die Politik sollte sich im gerade beginnenden Zeitalter von Klimaschutz mit einschneidenden Veränderungen in Verkehr und Logistik zusätzlich die Frage stellen, wie groß Containerschiffe, die den Hamburger Hafen auf unserer Elbe anlaufen, in 50 bis 100 Jahren sind und ob die zunehmende Forderung von internationalen Hafenmanagern nach einer Begrenzung von Schiffsgrößen in absehbarer Zeit zum Erfolg führt.

Robert M. Eckelmann, Hamburg

Früher war das ein Bahnhof

4. November: Wie gut kennen Sie Hamburg?

Es geht um das Altonaer Rathaus, das früher ein Bahnhofsgebäude war. Der Punkt ist jedoch, dass nur ein kleiner Teil im hinteren Bereich des Rathauses, Richtung Altonaer Balkon aus dem Jahr 1844 ist. Nachdem die Schienen entfernt worden waren, schuf ein Herr Semper den größten Teil des Gebäudes, was heute das Altonaer Rathaus ist. Wenn man genau hinsieht und etwas Fantasie hat, kann man auf Höhe der Reiterstatue eine gewisse Ähnlichkeit mit der Semper Oper in Dresden erkennen. Mit diesem Brief möchte ich Ihnen auch die Anregung geben, doch einmal detailliert über das Altonaer Rathaus zu berichten, weil es in jeder Hinsicht historisch ist. Das Arbeitszimmer des Bezirksamtsleiters ist original von 1844 erhalten, mit der klassischen Holzvertäfelung. Damals saß hier der Bahnhofsvorsteher.

Ingo Naefcke, Bargteheide

Ich erinnere mich noch gut

8. November: Der Friedhof unter der Mönckebergstraße. Gräber aus 13. bis 16. Jahrhundert bei Aufbau der Weihnachtsbeleuchtung entdeckt. Warum die Knochen vor 50 Jahren von keine Beachtung fanden

Ich erinnere mich noch sehr gut. Es muss in den Jahren zwischen 1953 und 1955 gewesen sein als ich dort fast jeden Tag entlang ging. Es gab eine sehr große Aufgrabung entlang der Mauern und der Kirche sowie zwischen der Kirche und dem links davon befindlichen kleinen Gebäude. Man fand dort Hunderte komplette Skelette, und es war die Rede davon, dass diese umgebettet werden sollten – wohin ist mir nicht bekannt. Unglaublich finde ich die Tatsache, dass in den Archiven keine Unterlagen existieren sollen.

Uwe Klünder

Radfahren ist keine Alternative

8. November: Stadt baut weniger Radwege als versprochen. Zahl der Radfahrer geht an Messstellen zurück. Ausbauziele bei den Strecken zum wiederholten Mal verfehlt. Kritik von CDU und FDP

Ich wundere ich mich darüber, wie wenig über das bestehende Radfahrnetz gesprochen wird. Merkt denn keiner, dass die Instandhaltung der Radwege vollständig vernachlässigt wird? Man wird kontinuierlich durchgerüttelt und muss immer aufmerksam sein, nicht durch ein großes Loch oder eine Baumwurzel vom Rad geholt zu werden. In der dunklen Jahreszeit wird das immer gefährlicher. Die Pflege der bestehenden Radwege ist politisch wohl nicht zu vermarkten und wird deshalb aus den Augen verloren. Für mich, der versucht hat, alle Wege in Hamburg mit dem Fahrrad zu machen, wird das Radfahren immer weniger zu einer Alternative. Die Straßen sind in einem deutlich besseren Zustand, so dass die Entscheidung über das Verkehrsmittel klar ist.

Peter Recht