Unglückliche Wortkombination

1. November: Stars warnen vor Hass und Hetze

Die inflationär auftretende Wortkombination „Hass und Hetze“ ist mehr als unglücklich: Während Hass eine Gefühlsregung und somit genauso normal und zulässig wie Liebe ist, ist Hetze als Aufruf zu Gewalt nicht nur moralisch, sondern auch strafrechtlich zu verurteilen. Wenn dieser Unterschied bei der „Warnung gegen Hass und Hetze“ vernachlässigt wird, erreicht man gerade das Gegenteil des Gewollten: Eine sachliche Diskussion über Hass und seine Ursachen ist kaum mehr möglich.

Bernd Dammann

Wie weit geht Intoleranz?

Ich habe leider nicht verstanden, welche Stars vor Hass und Hetze warnen. Diejenigen, welche andere als „Idioten“ usw. beschimpfen, können es ja nicht sein. Wenn ich derzeit Mainstream-Medien lese, könnte man auf die Idee kommen, dass Hass und Hetze vorwiegend Regierungskritiker ertragen müssen. Sei es durch die Beschimpfung als „Idioten“, „undemokratisch“ oder gleich als „Rassisten“, „Faschisten“ oder „Nazis“. Regierungsmitglieder selbst titeln auch gerne mit „Pack“ oder „Dumpfbacken“. Es wäre sicher hilfreich, wenn diejenigen, welche als „Lautsprecher“ fungieren, Vorbildfunktion einnehmen würden und selbst auf Beschimpfungen anderer, egal wen, verzichten. Es ist natürlich sehr hilfreich, der Kritikerseite all diese schlimmen Dinge vorzuwerfen. Damit kann man rechtfertigen, dass man sich mit der Kritik selbst nicht auseinandersetzen will. Wer führt derzeit in den Medien die Debatte? Wer ist intolerant? In der Vergangenheit hat es genügend Beispiele gegeben, wo aus selbsternannten Weltverbesserern Despoten wurden, welche autoritäre Regime errichtet haben. Steuern wir in diese Richtung? Wie kann es sein, das bei einem Konzert „gegen rechts“ ein deutscher Sänger mit Lebensmittelpunkt in London lautstark fordert den „Anderen“ die politische Meinung zu „diktieren“? Dazu haben Zehntausende applaudiert! Ist das noch Demokratie oder schon Diktatur? Kommt der Faschismus diesmal über die linke Seite? Hat schon mal jemand überlegt, dass wenn Zwei sich streiten, sich häufig ein Dritter freut? Wer steuert das Land?

Udo Kellermann

Politik sollte verbinden

1. November: Sarah Connor singt gegen die „AfD-Idioten“ an

In der heutigen Zeit wo über Hass und Ausgrenzung geredet wird, ist der Begriff „AfD-Idioten“ nicht gerade hilfreich. Jeder kann seine eigene Meinung zu den Parteien haben, wie er will. In diesem Fall ist nicht die Partei als solches gemeint, sondern auch die Wähler, welche nach unseren demokratischen Regeln diese Partei gewählt haben. Der Hass gegen diese Leute ist nun all gegenwärtig und wird durch Prominente massiv geschürt. Politik gehört nicht auf die Bühne und sollte verbinden, nicht lauthals Hass säen.

Wolfgang Kany

Nicht vergleichbar mit der City

29. Oktober: Autofreie City: Hamburger Händler sind von erstem Test begeistert. Einnahmen für Restaurants steigen deutlich. 93 Prozent der Befragten wollen Projekt fortsetzen

Bitte die Kirche im Dorf lassen. Im Rathausquartier handelte es sich lediglich um eine kurze Straße, die komplett als Fußgängerzone eingerichtet war. Und die angrenzenden Stichstraßen sind auch nicht lang. Flächenmäßig ist das nicht vergleichbar mit Ottensen, geschweige denn mit der City. Autofahrer konnten problemlos in der Umgebung Platz finden. Mit den Lieferdiensten wurde vor Einrichtung der Test-Zone in der Handelskammer im Gespräch sichergestellt, dass sie ihre Aufgabe erfüllen können. Ganz anders als übrigens in Ottensen, wo es vorher kein Gesprächsangebot zur Lösung mit den Lieferdiensten seitens des Bezirks gab. Vom positiven Rathausquartier-Test jetzt eine autofreie City zu proklamieren, wäre töricht. Allein die diskutierte Einrichtung der Mönckebergstraße zu einer kompletten Fußgängerzone und Verbannung des Liefer-, Montage- sowie Bus-Verkehrs auf die Steinstraße bringt ganz andere Herausforderungen mit sich, da die Steinstraße selbst auch für den Individualverkehr gesperrt sein würde. Dann müsste die Stadt für die Dienstleister schon ausreichende Flächen zur Verfügung stellen, die natürlich dann auch dem Individualverkehr fehlen würden.

Peter Meyer, City Express Logistik GmbH

Die passenden Worte gewählt

28. Oktober: Hamburgs bester Stadtteil – Niendorf

Bitte übermitteln Sie Frau Jessen mein großes Kompliment. Sie hat in dem Artikel über Hamburgs natürlich besten Stadtteil Niendorf in so passenden Worten so treffend die Stimmung und die Freude an diesem Stadtteil zusammengefasst, dass das schon wirklich Kunst ist.

Konstantin von Laffert

Nicht schick genug

Seit 1. September: Serie: Hamburgs bester Stadtteil ist...

Weder Hamm, Horn, Billstedt, Jenfeld, Steilshoop und Mümmelmannsberg kommen in der Reihe der schönsten Stadtteile vor. Vermutlich sind sie nicht schick genug. Je länger die Serie, desto klarer wurde es. Wieso Sie so große und bevölkerungsreiche Stadtteile mit so vielen Facetten ausgelassen haben, kann ich mir nur dadurch erklären, dass man sie eigentlich gar nicht als Teil Hamburg betrachtet und akzeptiert. Vermutlich liegt das an der Leserschaft oder an der Redaktion. Eine verzerrte Selbstwahrnehmung wie die Vorstellung, man sei eine Weltstadt. Schade!

Fiona Sangster