Darüber kann ich nur lachen

16. Oktober: Moia meldet 770.000 Fahrgäste. Fahrdienstanbieter zieht nach einem halben Jahr in Hamburg ein positives Fazit

Der Artikel hat mich wieder mal an die alte Weisheit „Traue nur der Statistik, die Du selbst gefälscht hast“ erinnert. Als Innenstadtbewohner und intensiver Fußgänger kann ich über die genannten Zahlen nur lachen. Mir sind in den letzten Monaten sicher weit mehr als hundert Fahrzeuge begegnet – in zweien davon saß jeweils ein Fahrgast, die anderen waren lediglich mit einem Fahrer bestückt. Dreimal habe ich über die App selbst versucht, mitgenommen zu werden. Zweimal Fehlanzeige (es ist kein Fahrzeug in Ihrer Nähe: Standort Kennedybrücke), einmal fast erfolgreich (kommt innerhalb von 30 Minuten: Standort Lübecker Straße/Mühlendamm) – nach einer halben Stunde war aber kein Fahrzeug in Sicht. Also wieder zu Fuß gegangen. Meine Erfahrung heute: Im Bereich U-Bahn Mundsburg/Graumannsweg vier Moia-Fahrzeuge zwischen 9.30 und 11 Uhr, alle ohne Fahrgäste – und das bei regnerischem Wetter. So weit meine subjektiven Erfahrungen zu dem „tollen“ Angebot. So etwas kann sich wohl nur ein VW-Konzern mit jährlichen Milliarden-Gewinnen leisten, der Bahn-Mitbewerber CleverShuttle ist da seinem Namen eher gerecht geworden. Da lobe ich mir doch meine „alte“ Taxe. Anruf oder App: kommt!

Rainer Kotkamp-Suhr, Hamburg

Hut ab, für diesen Job!

16. Oktober: Soko ertappt zwei Autoposer pro Tag

Ich danke der Polizei, dass es diese Dienststelle gibt. Hut ab für die Damen und Herren, die diesen Job machen, Herr Polizeioberkommissar Tobias Hänsch und seiner Crew.

Heinz Jensen

Die Wortwahl ist aggressiv

Zu den Leserbriefen

Als begeisterter Leser der Leserbriefe staune ich immer mehr über die hochaggressive Wortwahl die einige Schreiber abladen. Da wird von fantasielosen, phlegmatischen, ängstlichen Mitbürgermassen, die natürlich alle Gewaltvideos und ebensolche Krimis konsumieren, geschrieben. Autos werden zu PS-Monstern und Blechsauriern deren Fahrer selbstverständlich Minderwertigkeitskomplexe, neurotische Ängste und womöglich Schlimmeres haben. Unfähig sind sie sowieso. Falschparker müssen angezeigt werden. Hallo, geht es auch etwas kleiner? Müssen gleich ganze Bevölkerungsgruppen beschimpft oder gar ausgegrenzt werden? Auf welch hohem weißen Ross, mit eingebauter Weisheit glauben einige zu sitzen? Am besten gleich denunzieren, so wie die Falschparker?

Bernd Bannach

Wenn die Wandse umkippt...

14. Oktober: Hamburgs bester Stadtteil – Wandsbek

Ich wohne zwar nicht in Wandsbek, hatte dort aber oft beruflich zu tun. Ich stimme dem Artikel in weiten Teilen zu. Ich bin aber verwundert darüber, dass mit keinem Wort die olfaktorische Katastrophe erwähnt wird, die in den letzten Jahren immer eingetreten ist, wenn die Wandse und der Mühlenteich „umgekippt“ sind. Dann ist nämlich Schluss mit Natur, weil der Bereich entlang der Wandse durch Verwesungsgeruch unbewohnbar wird.

Klaus Anders

Bedarfsgerechter Wohnraum

15. Oktober: Stapelfeldt kandidiert nicht für die Bürgerschaft

Die Lebensleistung der Politikerin Dorothee Stapelfeldt soll nicht bestritten werden. Aber gerade in ihrem letzten Amt als Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen hat sie mit der sehr einseitigen Förderung des Wohnungsneubaus den Senat und die SPD in eine Sackgasse geführt. Die Wiederbelebung des „Bündnis für Wohnen“ ist kein Bündnis für „bezahlbaren“ Wohnraum geworden, sondern ein Bündnis mit all denjenigen, die am Wohnungsneubau verdienen wollten und wollen. Dabei sind die Baukosten und die daraus resultierenden Nettokaltmieten mit 15, 16, 17 Euro und mehr völlig aus dem Ruder gelaufen. Deutlich weniger Baugenehmigungen in diesem Jahr sind die natürliche Folge. Ein wirkliches Bündnis für Wohnen hätte den Wohnungsbestand und die bedarfsgerechte Verteilung des vorhandenen Wohnraums in den Mittelpunkt gestellt. Auf eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger im Amt wartet eine Menge Arbeit. Die radikale These „Verbietet das Bauen!“ von Daniel Fuhrhop bedeutet ja nicht das Ende von Wohnungsbau und Wohnungspolitik, sondern ist eine Aufforderung, mit unserem Wohnungsbestand vor dem Hintergrund von knappen Ressourcen und unabweisbaren Klimafolgen des Bauens pfleglich umzugehen.

Helgo Klatt, Hamburg

Unsere Werte sind in Gefahr

11. Oktober: Was nun?

Kaum ist das Verbrechen publik gemacht, kommen sofort Pläne für mehr Polizeipräsenz, mehr Bewachung für jüdische Einrichtungen usw. auf. All dieses wird einen entschlossenen Täter nicht abhalten. Was aber nie genannt wird und dennoch zum Wichtigsten gehört, ist, unseren Kindern und Jugendlichen eine sehr sorgsame staatsbürgerliche Bildung zu vermitteln. In allen Schulen muss ständiges Thema sein, wie wichtig es ist, sich immer wieder um Einigung zu bemühen, was oft genug bedeutet, dass nicht einer allein Recht bekommt, dass es oft schwer ist, einen gemeinsamen Weg zu finden, dass es aber nicht anders geht, wollen wir ohne Kriege und totale Vernichtung weiter bestehen. Dies soll sich nicht in Gesprächen erschöpfen, sondern tagtäglich geübte Praxis sein. Wir alle müssen uns tagtäglich darum bemühen, Wege des gedeihlichen Zusammenlebens zu finden, besonders wo uns der immer rauere Ton in Politik und Gesellschaft darauf hinweist, dass unsere Werte, die uns so lange getragen haben, ernsthaft in Gefahr sind.

Peter Wigandt

Was denkt die Politik zu tun?

In den Nachrichten höre und lese ich viel über die Reaktionen in vielen deutschen Städten zu den entsetzlichen Ereignissen. Nur scheint mir in Hamburg, dieser weltoffenen Stadt, sich weder Politik noch Medien zu kümmern. Niemand, so scheint mir, kam auf die Idee eine solidarische öffentliche Kundgebung oder Demonstration zeitnah zu organisieren. Das Abendblatt berichtet in der Freitagsausgabe ausführlich über die entsetzlichen Ereignisse. Aber haben Sie mal nachgefragt, was die Politik aktuell zu tun gedenkt – außer einem Kurzbesuch der 2. Bürgermeisterin in der Synagoge?

Lutz Jaffé

Für unsere Demokratie

Dank Herrn Schuhmacher und den Leserbriefen von Frau Stadelhofer und Herrn Lange, die dieses Ereignis mit ihren Meinungen ein wenig in den Mittelpunkt gerückt haben, bin ich ein wenig zuversichtlicher geworden, dass es doch Menschen gibt, die sich gegen den schleichenden Hass gegenüber anderen Religionen offen wehren. Und das müssen wir alle tun. Besonders wir Deutschen sollten aus der furchtbaren Nazivergangenheit gelernt haben. Ich verurteile den Anschlag auf die Synagoge aufs Schärfste! Stillschweigende Duldung bedeutet Zustimmung, keine Meinung dazu zu haben, bedeutet Wegsehen, für Religionsfreiheit und die Einhaltung der Menschenrechte einzutreten, bedeutet für unsere Demokratie einzutreten!

Karin Klessig, Seevetal

Es wird nicht weniger geflogen

16. Oktober: Flugreisen und Strom werden teurer

Der Flug für eine Städtereise wird pro Strecke 5,53 Euro teurer! Selbstverständlich werden die Flieger nächstes Jahr genauso voll sein wie dieses Jahr, nur es werden mehr Steuern gezahlt. Und genau das ist das angebliche Klimapaket, eine Steuererhöhung auf Grundlage einer hysterischen Klimadebatte. Es wird nicht weniger geflogen oder mit Pkw gefahren werden.

Michael Wasielewski