Gegenseitige Rücksichtnahme

10. Oktober: Der Kampf gegen Falschparker. Immer mehr Hamburger erstatten Anzeige bei der Polizei. Fahrrad-Club fordert konsequentes Abschleppen

Ich bin entsetzt! Warum befeuern Sie die Aggressivität zwischen den Verkehrsteilnehmern durch Ihre Artikel und Umfragen und rufen zu Denunziantentum auf? War da nicht kürzlich etwas mit „seid nett zueinander“? Schon wieder die eigene Aktion vergessen? Kann man nicht gegenseitig Rücksicht nehmen? Ich fahre aus persönlichen Gründen kein Fahrrad. Ich bin mit dem Auto oder zu Fuß unterwegs. In beiden Situationen nehme ich situationsbedingt Rücksicht auf andere. Dabei muss ich leider feststellen, dass das Wort „Danke“ nicht mehr existiert. Oft mache ich Platz für Fahrradfahrer auf dem Fußweg, ein Danke oder nur freundliches Lächeln erfahre ich fast nie dafür. Das gleiche gilt, wenn ich mit dem Auto in Einbahnstraßen an den breiten Stellen halte, um die entgegenkommenden Fahrradfahrer durchzulassen. Nur verkniffene Gesichter, kein freundliches Lächeln. Es gibt in Hamburg offensichtlich nur noch eine gewünschte und geförderte Spezies im Straßenverkehr - die Fahrradfahrer! Ich freue mich schon darauf, wenn die geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter kommen. Dann werden vermutlich die Fahrradstraßen wieder umgebaut. Was sich mir auch nicht erschließt, ist der SUV Hass, der ebenfalls von den diversen Medien befeuert wird. Ob ein Auto hoch oder lang gebaut ist hat doch mit der Umweltbelastung nichts zu tun. Dafür ist die Maschinengröße entscheidend. Außerdem sind mir da neuere Autos lieber als alte. Aber ein älterer, stinkender Bulli ist natürlich niedlich und hat keinen Neidfaktor.

Astrid Dannert, Eppendorf

Der Gedanke ist nicht neu

10. Oktober: Meeresspiegel-Anstieg. Niedersachsen bereit zu Gesprächen über Elbe-Sperrwerk

Der Gedanke ist nicht neu. Bereits in den 70ziger Jahren gab es ernstzunehmende Überlegungen, zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel ein Elbesperrwerk nach holländischem Vorbild wie in der Rhein/Maasmündung anzulegen. Anlass waren die ersten Elbvertiefungen und Vordeichungen, die zu höher auflaufenden Fluten führten sowie Anzeichen einer Klimaveränderung mit steigendem Meeresspiegel. Die Entwürfe für das Projekt sahen einen Abschlussdeich im Mündungsgebiet der Elbe vor, der am Rand des Neuenfelder Watts verlief. Die technische Herausforderung war das Sperrwerk im Fahrwasser der Elbe, das in der Lage sein musste, den Schiffverkehr nach Hamburg aufrecht zu erhalten. Ergänzend sollte vor Cuxhaven ein Containerterminal für große Schiffe gebaut werden mit Zubringerdiensten nach Hamburg und in die Ostsee. Die Anlage sollte außerdem eine feste Verkehrsverbindung zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen ermöglichen. Die Klimaveränderung ist heute längst keine Annahme mehr sondern vollzieht sich sehr viel schneller als erwartet. Damit steigt die Gefahr von verheerenden Sturmfluten, die nicht nur Hamburg sondern den ganzen Unterelberaum treffen können. Inzwischen sind wir technisch in der Lage, auch große, entsprechend dimensionierte Sperrwerke zu bauen (siehe Rotterdam). Die Planung einer solchen Anlage mit derart hohen technischen Anforderungen und harten Eingriffen in die natürliche Umwelt benötigt allerdings einen erheblichen zeitlichen Vorlauf. Wenn man einen nachhaltigen Schutz unserer Region will, muss sofort damit begonnen werden, bevor uns eine katastrophale Flut dazu zwingt.

Dipl.-Ing Arch. Lutz Siebertz, Hamburg

Riesengroße Umweltbelastung

8. Oktober: Stadtplanungsexperte: „Verbietet das Bauen!“ Daniel Fuhrhop hält den Trend zu immer mehr Wohnungen für falsch. Viel besser für das Klima seien Investitionen in den Bestand

Recht hat er. Bald wird es in Hamburg keine schützenswerten Gebäude für die Denkmalpfleger mehr geben. Und unter den momentanen Umwelt- und Energie-kritischen Betrachtungen ist es unverantwortlich, 100te LKWs 1000sende Abrissmaschinen und genau so viele Baufahrzeuge für den Neuaufbau zu bewegen. Die Umweltbelastung aus Beton und Stahlherstellung ist ebenfalls riesengroß. Aber so brummt die Wirtschaft, die Straßen sind voll und für die Investoren gibt es wieder eine interessante Anlagemöglichkeit. Nur unsere eine Welt ist endlich, was die politischen Entscheider leider nicht zu wissen scheinen. Warum sind Leute wie Herr Fuhrhop nicht in politischer Verantwortung?

Jürgen Meyer, Norderstedt

Sie sprechen mir aus der Seele

10. Oktober: Wenn das Smartphone uns Gassi führ. Immer mehr Leute lassen sich an die Handykette legen. Ich nicht. Ich habe ja noch meine gute alte Handtasche

Jeden Donnerstag freue ich mich ganz besonders auf das Abendblatt, denn dann lese ich wieder eine Ihrer Kolumnen und mein Tag fängt schon mit einem Lächeln an. Uns trennen zwar 25 Jahre, aber Sie sprechen mir ganz oft aus der Seele. Es sind einfach so viele Sachen die ich mich auch frage und dann denke ich immer, es liegt am Alter. Ich finde es schön das es noch junge Menschen gibt, die z.B. das Handy auch manchmal verdammen und einfach mal ein wenig entschleunigen wollen oder sich über rücksichtslose Menschen ärgern, ich könnte noch viel mehr aufzählen. Ich kann nur sagen, machen Sie weiter so. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Donnerstag Ausgaben und Ihr Kolumnen.

Andrea Rowoldt