Nur rosarote Wolken

4. Oktober: Tschentscher-Plan unrealistisch? Vom Bürgermeister versprochene ,5-Minuten-Garantie‘ sei nicht umsetzbar, so ein HVV-Mitarbeiter

Danke, dass Sie die Diskussion mit diesem Beitrag endlich auf eine realistische Ebene lenken. Versprechen, die weder fundiert, noch abgesichert sind, sondern nur rosarote Wolken zeichnen, wie von Herrn Tschentscher, gehören frühzeitig – insbesondere vor Wahlen – entlarvt. Warum ist die HVV-Geschäftsführung selbst nicht so ehrlich zuzugeben, dass das Versprechen unrealistisch ist? Weil der HVV eine Marionette des zuständigen Senators ist. Mir tut nur der Mitarbeiter beim HVV leid, der die Wahrheit geschrieben hat und dafür bestimmt von der Geschäftsführung bestraft wird.

Ewald Hauck, Hamburg

Was ist daran ökologisch?

4. Oktober: Geldsegen für Schul-Digitalisierung. Behörde verteilt 40 Millionen Euro aus Bundespaket für Laptops und digitale Tafeln

Ich verstehe nicht, dass der Senat die Digitalisierung an den Schulen voranbringen will, ohne mit einem Wort auf das Hauptthema dieser Tage, nämlich die Klimaveränderung, einzugehen. Denn leider braucht Digitalisierung viel Strom, so dass man sparsam mit ihr umgehen sollte. So ist eine digitale Tafel im Vergleich zur Tafel plus Kreide ökologisch schädlicher und unnötig. Man verweist immer auf regenerative Energiequellen, aber auch diese sollte man sparsam nutzen, weil sie viel Natur zerstören.

Erika Reiber, Hamburg

Mir vergeht das Lachen

4. Oktober: Luke Mockridge ,bester Komiker‘. Deutscher Comedypreis 2019 in Köln verliehen

Oh Graus! Wenn ich sehe wer da Preise erhält, vergeht mir das Lachen. Dümmlich, vulgär und simpel. Anders kann man das Niveau und den Anspruch dieser Preisträger wohl kaum bezeichnen. Diese Comedy ist fast nur primitiv oder einfältig. Mit John Cleese kann sich keiner der „Ausgezeichneten“ messen. Früher war bestimmt nicht alles besser, aber der Humor war sicher intelligenter. Dass Frau Kebekus mit ihrem Programm, das teilweise aus der untersten Schublade geholt wird zum wiederholten Male alles gewinnt, erfüllt einen mit kaltem Grusel.

Martin Timmer

Wunderbar gelungen!

2./3. Oktober: Eine Jahrhundertstimme ist verstummt

Ein herzliches Dankeschön an Joachim Mischke für den wunderbar gelungenen Nachruf auf die unvergleichliche Sängerin Jessye Norman und für das dazu passende Foto.

Gisela Beck

Das ist ein Schildbürgerstreich

2./3. Oktober: Bau der neuen S-4-Trasse könnte 2020 beginnen. Finanzierung endgültig gesichert. Bürgerschaft soll im Dezember entscheiden

Nahezu 1,5 Milliarden Euro für ein Verkehrsprojekt auszugeben, welches für die Fahrgäste von Ahrensburg und Rahlstedt zum Hamburger Hauptbahnhof eine Fahrzeitverlängerung von mehr als zehn Minuten bedeutet – und das auch noch in weniger komfortablen Zügen – und frühestens 2027 fertig ist, das ist schon ein Schildbürgerstreich erster Güte. Dies wird dann noch von SPD und CDU als vorwärtsweisende Verkehrspolitik verkauft. Abgesehen von den massiven Verkehrseinschränkungen während der achtjährigen Bauzeit wird mit der viergleisigen Bahnlinie, umsäumt von jeweils sechs Meter hohen Schallschutzwänden rechts und links der Trasse, eine hässliche Verkehrsschneise in die östlichen Hamburger Stadtteile geschlagen, die ihresgleichen sucht. Im Westen wird gerade durch den A7-Deckel eine Verkehrsschneise der 70er-Jahre repariert, im Osten wird eine neu geschaffen. Eine weitere nicht haltbare Begründung für das S-4-Projekt ist die „Entlastung des Hauptbahnhofs“. Diese wird leider nicht eintreten, sondern nur die Überfüllung von Gleis 5 auf die ohnehin völlig überfüllten S-Bahngleise 1 und 2 umleiteten. Und für die durchfahrenden Fahrgäste in die City ergibt sich trotz Wegfalls des Umsteigevorgangs noch immer eine Fahrzeitverlängerung von fünf Minuten. Letztendlich ist die S4 nichts mehr als der vergiftete Apfel, mit dem kaschiert wird, dass man durch ihren Bau die zwei bestehenden Gleise für die über 200 Güterzüge, die von der Fehmarnbelt-Querung kommen, frei bekommen will, die dann Tag und Nacht durch den Hamburger Osten rauschen.

Michael Jung

Geschädigte ohne Rückhalt

2./3. Oktober:Abgasaffäre belastet deutsche Justiz. Richterbund schlägt Alarm: Bis Jahresende drohen mehr als 30.000 Diesel-Berufungsverfahren – die meisten Klagen betreffen den Volkswagen-Konzern

Man kann nur hoffen, dass die Sammelklagen aller geschädigten Autokäufer Erfolg haben. Es ist ein Unding, dass in den USA betrogene VW-Kunden den Rückhalt der Gerichte haben, während hier in Deutschland jeder getäuschte Autobesitzer um sein Recht kämpfen muss. Und weshalb ist es nicht möglich, die für diesen Betrug am Kunden verantwortlichen Führungskräfte mit ihrem gesamten Vermögen haftbar zu machen? Diese Herren kassieren weiterhin Milliardengehälter und machen sich einen schlanken Fuß, wenn es um Wiedergutmachung bei der vorsätzlich getäuschten Klientel geht.

Martin Wucherpfennig