Technik aus der Kaiserzeit

27. September: Leitartikel: Bahn muss besser werden

Dem Leitartikel kann ich in den meisten Punkten zustimmen. Aber die Behauptung, dass die Gleise teilweise noch aus der Kaiserzeit stammen, gehört in das Reich der Märchen und könnte Bahnreisende verunsichern. Die Schienen nutzen beim Befahren ab. Genauso wie der Straßenbelag. Deshalb werden die Schienen in bestimmten Abständen von Schienenschleifzügen wieder in Form gebracht. Die Schienenköpfe und Radkränze müssen nämlich eine bestimmte Form haben. Die Räder der Eisenbahn sind nicht einzeln aufgehängt wie bei den Kraftfahrzeugen, sondern mit Starrachsen verbunden. Da in Kurven das kurveninnere Rad eine kürzere Wegstrecke zurücklegt als das kurvenäußere, müssen Schienenkopf und Radkranz in eine bestimmte Form gebracht werden, damit das kurvenäußere Rad diese längere Wegstrecke ohne zu radieren zurücklegen kann. In Kurven klettert das kurvenäußere Rad durch die Fliehkraft einige Millimeter am Schienenkopf hoch und vergrößert damit den Umfang der Radumdrehung. (...) Die alten Holzschwellen aus Kaiserzeiten sind längst verrottet. Die Eisenbahn fährt jetzt auf Betonschwellen.

Manfred Lahmann

Freunde aus aller Welt

21./22. September: Völkerverständigung für Erwachsene

Ich bin seit 1990 Mitglied von „Friendship Force Hamburg e. V.“ und habe viele wunderschöne nationale, europäische und internationale Austausche erlebt. Und auch meinen Mann konnte ich nach anfänglicher Skepsis „von der guten Sache“ überzeugen. Unsere ersten Austausche 1990 nach Houston und nach Fort Worth bei Dallas (beide Texas, USA) haben mich so stark beeindruckt, dass wir sofort eine Austausch-Schülerin aus St. Petersburg bei einem Austausch über zwei Wochen aufgenommen haben. Ich wollte etwas weitergeben von der wunderbaren Gastfreundschaft, die wir erleben durften. Ich durfte dann sogar 1991 an dem Gegenbesuch der Harburger Schule teilnehmen. Das war ein noch um ein Vielfaches eindrucksvolleres Erlebnis. Unsere allerersten Gastgeber im August 1990 sind über die Jahre unsere allerbesten Freunde geworden. Wir haben von Anfang an regen Briefkontakt gepflegt und inzwischen schreiben wir uns ständig per E-Mail. Mein Mann und ich haben viele Austausche einkommend und ausgehend organisiert und geleitet, und wir haben auch zu anderen Gastgebern und Gästen noch immer einen regen Kontakt und besuchen sie, wann immer es möglich ist. Besonders schön ist es, wenn nach all diesen Besuchen zu unseren Geburtstagen die Glück- und Segenswünsche und im Dezember aus aller Welt die Weihnachts- und Neujahrsgrüße und jeweiligen Jahresberichte über sich, ihre Familien und ihre Erlebnisse mit dem Postboten oder per E-Mail kommen. Ich bin auch nach fast 30 Jahren Mitgliedschaft immer noch sehr begeistert, Menschen aus allen Ländern kennen und lieben zu lernen.

Margrit Paucksch

Ich bekomme immer Hilfe

13. September: Die Angst vor der Ellenbogen-Gesellschaft

„Der Wind wird rauer, der Ton schärfer“, so beginnt der Artikel. Dazu möchte ich meine ganz persönlichen Erfahrungen schildern. Seit drei Jahren bin ich auf einen Rollator angewiesen, auf Hilfe beim Ein- und Aussteigen. Wann immer ich mich in der Öffentlichkeit damit fortbewege, erfahre ich Hilfe, meistens angeboten und manchmal auf Nachfrage. Es sind unterschiedliche Menschen jeden Alters, die mir behilflich sind. Erstaunlich oft sind es auch Teenager, die trotz des Handys offene Augen haben. Ich weiß von einigen Anderen mit eingeschränkter Mobilität, dass auch sie immer wieder gute Erfahrungen mit ihren Mitmenschen machen.

Barbara Fröhlich

Respektlose Aussage

26. September: Zitat des Tages: Also ganz ehrlich, meine Tochter hätte ich da nicht hingelassen. Auf der einen Seite ist das Mädchen bewundernswert, aber auf der anderen Seite ist sie krank

Was für eine respektlose Aussage über jemanden, den er im Zweifel nicht mal kennt. Und so Jemand wollte Vorsitzender der Christlichen (!) Demokratischen Union werden. Unfassbar. Mir ist eine Greta Thunberg deutlich lieber als all die Selbstdarsteller und Narzissten, die sich zuhauf auf allen politischen Bühnen, auch in Deutschland, tummeln. Ich fand ihre Rede vor der UNESCO nicht nur für eine 16-jährige Jugendliche großartig. Und für Friedrich Merz’ Tochter habe ich Mitgefühl.

Heinz N. Fischer