Ungenutzte Fahrradstreifen

26. September: Was Grüne und CDU in Eimsbüttel im Detail planen. Die neue Koalition strebt Verkehrswende im Bezirk an

Da kann man nur staunen, was die Grünen alles wollen. Wer soll das aber bezahlen und wird das überhaupt vom Bürger, insbesondere der Grünen-Wähler, angenommen? Ich bin oft in der Osterstraße und sehe, dass die für teures Geld umgebaute, mit Fahrradstreifen versehene Osterstraße in etwa nur zu einem Zehntel genutzt wird. Tatsächlich fahren alle anderen Radfahrer weiter auf dem Bürgersteig und leider auch mit hoher Geschwindigkeit und nicht geordnet am Rande. Das wird also von der eigenen Klientel nicht angenommen, im Gegenteil. Stellt sich die Frage, ob der Umbau des Bezirks angenommen wird oder ob das Ganze zeigen soll, dass die Grünen die Macht haben und die CDU einen Krumen davon abbekommt?

Manfred Stöckling

Vorort Rothenburgsort?

26. September: Ein neuer Stadteingang für Hamburg. Drei Planungsteams präsentierten ihre Ideen für Raum zwischen nördlicher Veddel und Hammerbrook

Mit Verwunderung durfte ich heute lesen, dass Hamburgs neuer Stadteingang an den Elbbrücken liegt. Wenn dort der neue Stadteingang sein soll, sagt das viel über Bergedorf, Harburg und Wilhelmsburg aus. Rothenburgsort soll also Vorort sein? Der Sprung über die Elbe wird abgebrochen. Der Kleine Grasbrook, „Olympia mitten in der Stadt“, war gestern. Sicherlich alles nur ein Missverständnis, das aber viel über die Schwerpunkte der Stadtentwicklung verrät.

Sören Janssen,

Hamburg-Wilhelmsburg

Naturschutzziel verfehlt!

26. September: Ballindamm wird zur Großbaustelle. Die Straße soll zur Flaniermeile werden

An der Kreuzung am Schwanenwik sollen 86 Bäume gefällt werden für die Sanierung der Hohenfelder Brücken und die Umgestaltung der Kreuzung zur Verbesserung der Lage für Radfahrer und Fußgänger. Auch der Ballindamm wird Baustelle mit dem Ziel, daraus eine „Flaniermeile“ zu gestalten. Auch hierfür sollen 37 Bäume gefällt werden. Als Bürgerin dieser Stadt frage ich: Wie sind die Fällaktionen alter Bäume angesichts einer Zunahme des Waldsterbens zu rechtfertigen? Reichen der nahe Jungfernstieg und der Neue Jungfernstieg nicht aus zum Flanieren? In dem „Regierungsprogramm“ der Grünen wird eher Wert auf die Legalisierung von Cannabis, die Entkriminalisierung bestimmter Gruppen und das Herabsenken des Wahlalters gelegt als auf die Rettung alter Baumbestände. Naturschutzziel verfehlt!

Prof. Dr. Sabine De Knop

Berühmte Staufalle Hamburg

25. September: Alles neu am Schwanenwik – fünf Jahre Bauzeit. Kreuzung an der Alster wird umgestaltet. Für Radfahrer und Fußgänger sind deutliche Verbesserungen geplant. Aber 86 Bäume werden dafür gefällt

Jedes Kind weiß, dass „Ersatzpflanzungen“ keine sind, und die Grünen möchten doch gern aus Hamburg eine weltoffene Fahrradstadt machen, wo bleibt da die Konsequenz, an solcher Stelle das Grün entscheidend zu schützen? Die Lobby der Straßenplaner ist in Hamburg das letzte Königreich, das sieht man an der Dauer der „Umbauten“ und den damit verbundenen Staus tagtäglich. Die Staufalle Hamburg ist bundesweit berühmt.

Christian Enger

Der Nachbar hat keine Schuld

26. September: Alternativer Nobelpreis für Greta Thunberg. Schwedische Stiftung ehrt vier Klima- und Menschenrechtsaktivisten

Die kleine 16-jährige Schwedin hat etwas in Bewegung gesetzt und dieses Erbe muss jetzt nur richtig gelenkt werden, um auch erfolgreich an das richtige Ziel gebracht zu werden. Aber sind wir auf dem richtigen Weg? Jeder von uns kann etwas dazu beitragen und das sollten wir auch auf jeden Fall machen, aber niemand sollte Privatpersonen angreifen und seine Mitmenschen dafür verantwortlich machen. Das ist einfach der falsche Weg. Wir haben in Deutschland eine politisch gereizte Gesellschaft, die in vielerlei Hinsicht frustriert ist, die Angst hat, dass man ihr etwas wegnehmen könnte und die sich Ventile sucht. Menschen, die frustriert sind, brauchen Sündenböcke, gegen die sich die Angst wenden kann. Das können heute Diesel-Fahrer sein, morgen Flüchtlinge und übermorgen Menschen, die Lederschuhe tragen. Nicht die Mitmenschen, Nachbarn, Freunde sind in erster Line Schuld oder schlechtere Menschen, weil sie Motorrad, Diesel oder SUV fahren. Es ist die untätige Politik, die Industrie, die Privatisierung von Strom, Bahn und andere verschlafene mobile Alternativen. Ich denke Greta und ihre Vertreter will die Politik unter Druck setzen und keinen „Krieg“ der Bürger im eigenen Land provozieren.

Jolle Johnsrud

Bürokratische Hürden

26. September: Leserbrief Die Energiewende macht Spaß und 21./22. September: Hamburg, das war groß! Bis zu 100.000 Teilnehmer bei ,Fridays for Future‘ in der City

Eine Photovoltaikanlage mit Speicher ist sicher eine sinnvolle Investition, die auf Sicht Geld spart und gut für die Umwelt ist. Ich habe mir auch so eine Anlage angeschafft und musste leider feststellen, dass Vater Staat hier bürokratische Hürden geschaffen hat. Als Stromproduzent gilt man als selbstständig, was zur Folge hat, dass man eine Einnahmenüberschussrechnung erstellen muss und Gewinne oder Verluste in die Steuererklärung einfließen lassen muss. Damit ist die Unterstützung von jedem Lohnsteuerverein unmöglich. Viele brauchen einen teuren Steuerberater. Ferner ist man umsatzsteuerpflichtig, das heißt man muss zunächst monatlich eine Umsatzsteueranmeldung über das relativ komplizierte ELSTER-Onlinesystem der Finanzbehörde abgeben. Die Umsatzsteuerpflicht endet frühestens nach fünf Jahren, wenn der Umsatz unter 17.000 Euro bleibt. Für eine PV-Anlage ein vollkommen illusorischer Betrag. Hier könnte durch Entbürokratisierung eine gewaltige Erleichterung geschaffen werden.

Lutz Weiser, Hamburg

Notaufnahmen unterbesetzt

24. September: Digitalisierung macht schnelle Hilfe möglich. Asklepios Klinik Harburg: Daten aus dem Rettungswagen erreichen die Notaufnahme noch vor dem Patienten

Mit Interesse habe ich Ihren Bericht über die Datenübertragungen gelesen. Das wäre in der Tat eine große Verbesserung. Aber wie soll das in der Realität helfen, wenn – insbesondere bei Asklepios – die Daten auf den Notaufnahmen ankommen, die personell bis aufs letzte ausgedünnt sind, auf denen oft Honorarärzte Dienst haben, die kaum Deutsch sprechen oder ohne Einarbeitung und unerfahren sind? Das ist doch wie OP-Roboter, die von einem unerfahrenen Operateur bedient werden.

Amandine de Guzman, Othmarschen

Purer Populismus

23. September: Grüne wollen Klimapaket verschärfen. Der Parteiführung gehen die beschlossenen Maßnahmen der Großen Koalition nicht weit genug. Das wird ein Test für ihre Regierungsfähigkeit

Man kann vom sogenannten „Klimapaket“ halten was man will, so bleibt unter anderem völlig unklar, wie durch steigende Benzinpreise und gleichzeitiger Erhöhung der Pendlerpauschale ein positiver Effekt für die Umwelt erzielt wird. Der jetzt aber schlagartig von den nicht mitregierenden Grünen geäußerte Widerstand und dem schon angekündigten Scheitern im Bundesrat, ist wie bei jeder vorgesehenen oder vollzogenen politischen Entscheidung, das erwartete, weil garantiert reflexartige „Wir sind dagegen“, also purer Populismus. Dass damit wieder jedes Bemühen zum Umweltschutz weiter und auf lange Zeit blockiert ist, wird dabei bewusst in Kauf genommen.

Gerhard Klußmeier, Rosengarten