Bahnanbindung statt Lkw

13. September: ,Braucht das Ego so eine Protzkarre?‘ Wie ein Zettel auf einer Windschutzscheibe in Eppendorf die SUV-Debatte in Hamburg neu anheizte

Jetzt geht es um SUVs – und was ist mit den ganz Großen? Wir sind heute von Berlin über Land nach Hause gefahren. Es entstehen überall Logistikzentren. Keines hat einen Bahnanschluss! Alles immer schön auf die Lkw. Da haben doch Verkehrsplaner geschlafen. Das Argument, das Arbeitsplätze verloren gehen, lasse ich nicht gelten. Eine vernünftige Bahnanbindung braucht auch Mitarbeiter.

Angelika Leiteritz

SUVs haben ein Imageproblem

10. September: Leitartikel: Radikal gegen das Auto. Die Stimmungsmache hat ein schwer erträgliches Ausmaß erreicht

Sie haben recht. Ein schrecklicher Unfall darf nicht so gegen SUVs instrumentalisiert werden, wie es hier geschehen ist. Eigentlich sollte jeder wissen, dass beim Zusammenstoß eines Autos mit einem Fußgänger oder Radfahrer fast nie die Masse des Fahrzeugs, sondern die Geschwindigkeit über Leben und Tod entscheidet. Ein wenig Einfluss mag noch die Form des Fahrzeugs vorne haben. Da sind SUVs verbesserungsbedürftig, viele Kleinwagen aber ebenfalls. SUVs haben jedoch in der Stadt schon länger und zu Recht ein Imageproblem. Zum einen sind sie die Spitze eines Eisbergs, der sichtbar macht, warum die durchaus erfolgreiche Entwicklung effizienter Motoren nach den „Ölkrisen“ der 70er-Jahre zu praktisch keinen Energieeinsparungen im Verkehr führte – mit allen Folgen für das Klima. Daran werden beim heutigen Strom-Mix auch Elektro-SUVs nichts ändern. Ferner haben sie derzeit einen guten Anteil an den Stickoxidwerten in den Städten, weil sie regelmäßig mit Dieselmotoren ausgestattet sind. Und schließlich sind ihre Fahrer es, die oft in Tempo-30-Zonen den Radverkehr terrorisieren. Wo schon Kleinwagenfahrer beim Überholen kaum den notwendigen seitlichen Sicherheitsabstand einhalten können, können es SUV-Fahrer erst recht nicht. (...) Und von der Nutzung der Parkplätze vor Supermärkten wollen wir lieber nicht sprechen. Immer wieder erlebe ich, dass ich kaum noch in mein Auto einsteigen kann, wenn ein SUV links danebengestellt wurde. So hat diese Fahrzeugklasse eigentlich jeden, der sie nicht fährt, gegen sich aufgebracht – zumal es in Städten eigentlich keine Verwendung für SUVs gibt.

Dr. Frank Bokelmann,
Sparrieshoop

Service ist eine Lachnummer

11. September: Wenn Gebühren fehlerhaft berechnet werden

Ich kann nur aus eigener Erfahrung bestätigen, dass der Name „BeitragsSER­VICE“ eine Lachnummer ist. Von Service haben die Mitarbeiter dieser KÖR (Körperschaft öffentlichen Rechts) noch nie etwas gehört. Ich hatte bis vor Kurzem, beruflich bedingt, eine Zweitwohnung in Saarbrücken und habe brav dafür den Rundfunkbeitrag gezahlt. Aufgrund des BVG-Urteils zur Befreiung bei diesen Zweitwohnungen habe ich einen Befreiungsantrag gestellt. Es hat ein Dreivierteljahr (!) gedauert bis der Bescheid kam. Zwischendurch erhielt ich u. a. einen Pfändungsbeschluss, nur weil in dem Laden die linke Hand nicht weiß, was die rechte Hand tut. Von falschen Abrechnungen ganz zu schweigen. So wurde man als rechtschaffener Bürger drangsaliert. Ich erhielt unterschiedliche Schreiben aus Hamburg, Köln und Saarbrücken. Wenn man Einsparpotenzial z. B. für den Umweltschutz sucht, würde man hier garantiert fündig. In solch einer saturierten, selbstgefälligen „Quasi“-Behörde, mit IT aus dem letzten Jahrhundert, gäbe es einiges zu straffen!

Thomas Kettner, Buchholz

Das Genie rotiert im Grabe

12. September: ,Hamburg hat ihn geprägt‘. Er gilt als einer der größten Denker Deutschlands, er war Abenteurer, Entdecker, Wissenschaftler, Literat: Vor 250 Jahren wurde Alexander von Humboldt in Berlin geboren

„Es liebt die Welt, das Strahlende zu schwärzen Und das Erhabne in den Staub zu ziehn“ (Aus: „Das Mädchen von Orleans“, Friedrich Schiller). Nun hat es also auch Alex erwischt! Das Genie rotiert im Grabe und konnte auch vom besten Mann meines Lieblingsblattes nicht gerettet werden. Alex’ Reise war ein gewaltiges und gefährliches Großunternehmen, das wie jedes Abenteuer auch eine Werbeabteilung benötigte. Auch das erledigte er selbst! Seine einmalige Leistung sollte man nur grenzenlos bewundern und nicht rabulistisch zerfleddern. Auch der ähnlich universelle Einstein hat nicht alles selbst erfunden, aber von A. und A. wird man noch in 1000 Jahren reden. Beide waren auch gute Werber.

Alfred Lorani, Hamburg