Ein Beitrag zur Verkehrswende

18. September: Hamburgs Grünen fordern jetzt doch eine neue Stadtbahn

Die Stadtbahn wäre ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende. Das System Schiene-Oberleitung ist effizienter, umweltfreundlicher, leiser und bequemer für die Fahrgäste als Busse. Jede hochfrequentierte Metrobuslinie könnte als Stadtbahn viel mehr Potenzial entwickeln und mehr Autofahrer zum Umstieg auf den ÖPNV bewegen. Elektrobusse werden sich aufgrund ihrer insgesamt schlechteren Ökobilanz (geringere Nutzungsdauer, Produktion und Entsorgung der Akkus) als Irrweg erweisen. Aufgrund der Sturheit der SPD hat Hamburg fast ein Jahrzehnt zur Entwicklung eines attraktiven Stadtbahnnetzes versäumt.

Matthias Kruse

SPD schießt Eigentor

Die Abgrenzung der Grünen zur SPD führt in die richtige Richtung. Zum einen sind bisherige Verkehrskonzepte wie etwa das sogenannte Busbeschleunigungsprogramm vor allem auf der Metrobuslinie 5 grandios gescheitert, da hier die Fahrzeuge ohnehin kaum pünktlich losfahren können, wenn am Dammtorbahnhof wieder aufgrund von Überfüllung viele Menschen in der Lichtschranke der Türen stehen. Zum anderen sind Städte wie zum Beispiel das dänische Aarhus sehr erfolgreich mit der Wiedereinführung einer modernen Stadt- bzw. Straßenbahn gewesen, die Fahrgastzahlen sind im dortigen ÖPNV deutlich angestiegen. Deshalb schießen die Sozialdemokraten nach wie vor leider ein klassisches Eigentor, wenn sie sich aus rein ideologischen Gründen gegen das sowohl in ökologischer als auch ökonomischer Hinsicht effizienteste Verkehrsmittel sperren, da sie damit ebenfalls ein Denken von gestern suggerieren.

Rasmus Ph. Helt

Tunnel ist nicht umsetzbar

18. September: CDU fordert Tunnel durch die City

Die Forderung, die Willy-Brandt-Straße in einen Tunnel zu verlegen, ist eine schöne Utopie, aber nicht realisierbar. Ein Blick in jeden handelsüblichen Stadtplan zeigt, dass zwischen Deichtor und Brandstwiete die U 1 auf 600 Meter Länge direkt unter der Fahrbahn verläuft. Straße und U-Bahn sind in den 1950er-Jahren zusammen gebaut worden. Etwas weiter westlich quert die Willy-Brandt-Straße das Nikolaifleet, das man nicht einfach zuschütten kann. Wollte man die nur 1200 Meter lange Willy-Brandt-Straße in eine größere Tiefe legen, hätte man riesige Baustellen auf viele Jahre und schließlich zwei gewaltige Löcher für die Einfahrten. Eines davon läge am ohnehin schon stark belasteten Deichtorplatz. Mit den immensen Kosten könnte man das Grundnetz der in Hamburg dringend benötigten Stadtbahn anlegen. Es wäre wünschenswert, dass Politiker, die zur Wahl antreten, um unsere Stadt zu regieren, etwas mehr Orts- und Sachkenntnis zeigen.

Richard Lutz

Noch mehr autofreie Zonen

18. September: Neuer Streit: Wird Eppendorfer Landstraße autofrei?

Ich kann die ganze Aufregung und Bedenken der Geschäftsleute und Gastronomen einfach nicht nachvollziehen. Die Ursache hierfür kann ich nur mit Unkenntnis und mangelnder Erfahrung mit anderen Städten, in deren Fußgängerzonen es förmlich boomt, erklären. Es ist einfach ein großes Vergnügen, in autofreien Zonen zu shoppen und draußen im Café zu sitzen, ohne Autoabgase einatmen zu müssen. Der Betriebsleiter des erwähnten Cafés würde sich wundern, wie viel mehr Gäste zu ihm kommen würden. Man sollte die Parksituation dort realistisch sehen und begreifen, dass sowieso kaum ein Kunde noch einen Parkplatz auf diesem Stück Straße findet, dass heißt entweder sowieso weiter weg parken muss oder lieber gleich mit dem Fahrrad beziehungsweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt. Hamburg sollte endlich mehr Mut und Durchsetzungskraft aufbringen, um noch viele weitere autofreie Zonen zu realisieren.

Sylvia Nitze