SUVs im Fokus

10. September: Radikal gegen das Auto. Die Stimmungsmache hat ein schwer erträgliches Ausmaß erreicht

Niemand verteufelt pauschal das Auto. Im Fokus der Umweltdebatte steht schon lange der SUV, ein sehr großer, schwerer und damit verbrauchsstarker Fahrzeugtyp, der in erster Linie dem Komfort und dem Image der Besitzer dient. Als vor 21 Jahren unter Umweltministerin Merkel das 3-Liter-Auto angekündigt wurde, war die Antwort der Autoindustrie der SUV – aus heutiger Sicht ein Dinosaurier der Mobilität. Im Verkehrssektor steigen die Emissionen stetig, statt zu fallen – ein Desaster für die Umweltpolitik.

Johannes Zink, Norderstedt

Umweltschädliche Kleinwagen

Ich fahre einen SUV, weil mein Mann zwei Meter groß war, dazu schwer behindert und auf den Rollstuhl angewiesen. Leider bekam ich den oft nicht in den Laderaum, weil ein Kleinwagen quer hinter mir parkte, der mal eben schnell das Kind zum Ballett, Klavierunterricht oder zur Nachhilfe gebracht hatte. Die Helikoptereltern mussten noch mal schnell zum Yoga oder zur Post, das Protestschreiben wegbringen. Würden diese Protestler alle Wege zu Fuß oder mit dem Rad machen müssen, hätten wir eine Menge Probleme weniger. Keine Staus und keine überaktiven Kinder, denn die wären vom Laufen und Fahrrad fahren richtig müde. Ich würde gern einmal wissen, wer wohl mehr Benzin verfährt: der viel beschäftigte Kleinwagen oder der sinnvoll eingesetzte SUV.

Evelyn Geisler Witzhave

Der Mensch trägt die Schuld

Der Journalist Robert Lembke (1913 – 1989) hat einmal gesagt: „Ein Piano ist ein harmloses Ding. Die Gefahr droht von dem Pianisten“. Ein Kfz tötet nicht, das macht nur der Mensch. Viele sogenannte SUVs sind ganz normale Pkw mit einem etwas höheren Aufbau und gleicher Motorisierung wie ein normaler Pkw. Dazu noch mit vielen Ausstattungen für die aktive bzw. passive Sicherheit. Was muss ein Pkw haben, um ein SUV zu sein?

Joachim Rühmeier, Bargteheide

Garage zugeparkt

9. September: Illegales Parken am Flughafen: 7500 Strafzettel in sechs Wochen

Als ich eines Abends mit dem Auto nach Hause kam, konnte ich nicht in meine Garage fahren, da sie zugeparkt war. Der Falschparker bekam eine „Knolle“ über zehn Euro. Laut Auskunft der Polizeibeamten sei ein Abschleppen des falsch geparkten Autos unverhältnismäßig. Ich musste mir einen anderen Parkplatz suchen. Abgeschleppt werde nur, wenn die Ausfahrt aus der Garage versperrt ist. Wie verhält es sich nun mit dem Abschleppen in der Nähe des Flughafens? Ist dieses verhältnismäßig? Oder werden von nun an auch Falschparker vor meiner Garage abgeschleppt?

Dr. Gerhard Diercks

Überall ist der beste Stadtteil

9. September. ,Der beste Stadtteil? Wie kommen Sie zu dieser Wertung?‘ Vor einer Woche ist unsere neue Serie gestartet. Neben den positiven Zuschriften und Anregungen gibt’s auch deutliche Kritik der Leser

Aus meiner Sicht ist es ganz einfach. Der beste Stadtteil ist der, in dem ich gerade wohne und lebe. 1970 habe ich mich als 20-Jähriger von Garstedt (Norderstedt) aus in das Abenteuerland Hamburg aufgemacht. Erster Wohnsitz war bei meiner damaligen Freundin in der Jarrestadt. Gut zehn Jahre habe ich mich dort sehr wohl gefühlt und als unsere Beziehung sich dem Ende näherte, zog ich in die WG meiner damaligen Band in die Schanze. Zeitweise bis zu 15 Leute auf 150 qm. Tolle Erfahrungen, die ich auf keinen Fall missen möchte, aber als die Band sich dann wegen Erfolglosigkeit auflöste, sollte es eine eigene Bude sein, und so landete ich in Steilshoop, in einem der Hochhäuser mit Superblick über die Stadt und mit tollen Nachbarn auf meiner Etage. Von dort dann in das damals noch gar nicht so hippe Winterhude, ohne Busbeschleunigungsspur aber mit direktem Zugang zum Kanal. Die nächste Station war eine Doppelhaushälfte im damals doch sehr spießigen Rahlstedt, wegen der Nähe zur Steiner-Schule in Farmsen, wo die Tochter meiner damaligen Lebenspartnerin eingeschult war. Es folgte ein kurzes Intermezzo in einer neu ausgebauten Dachwohnung im Hans-Henny-Jahn-Weg, mit Tiefgaragenplatz für den Oldtimer. Wahnsinn! Mit 50 lernte ich endlich meine große Liebe kennen und habe sie sofort geheiratet! Gemeinsame Wohnung über Beziehung in Eppendorf: Parkett, Stuck, Schiebetüren, Supernachbarn, tolle Hausgemeinschaft, aber keine Parkplätze und immer eine U-Bahn im Ohr. Nach zehn Jahren „zur Miete“ sollte es was Eigenes sein und nach gut einjähriger Suche sind wir dann endlich auch fündig geworden und angekommen, in Klein-Borstel. Stadtteilmäßig gehören wir zwar zu Ohlsdorf und unsere S-Bahn Station heißt Kornweg, aber, mittlerweile 70, möchte ich hier absolut nicht mehr weg. Höchstens noch nach nebenan, wenn es soweit ist, denn da ist der Friedhof.

Holger Tempel

Das kommt häufiger vor...

9. September: Zebrastreifen weg: Eltern wehren sich. Polizei ließ sichere Querung an Vogt-Kölln-Straße entfernen. Initiative plant Demo

Dass sinnvolle bzw. notwendige Zebrastreifen verschwinden, kommt leider häufiger vor. Am Busbahnhof beim Bahnhof Othmarschen (Statthalterplatz) verschwanden im Zuge von Bauarbeiten zwei Zebrastreifen, die die Baufirma nach Beendigung der Arbeiten eigenmächtig nicht wieder herstellte. Einer ist inzwischen wieder da, der zweite fehlt nach fast einem Jahr immer noch. Zwar ist in diesem Fall nicht die Polizei direkt verantwortlich, aber dass sie kein großes Interesse zeigt, den alten Zustand wiederherzustellen, wird durch ihre Passivität deutlich. Unsinnig ist es außerdem, das Einrichten eines Zebrastreifens von der Anzahl der querenden Fußgänger abhängig zu machen. Wenn es danach ginge, hätten Bürger in weniger dicht besiedelten Gegenden/Stadtteilen nie eine Chance, gesichert eine vielbefahrende Hauptstraße zu überqueren. Abzulehnen sind auch die sogenannten Sprunginseln, da sie für Blinde und Sehbehinderte keine Querungshilfe bedeuten. Ohne Zebrastreifen hält hier kein Autofahrer.

Christoph Beilfuß

Tattoo-Entfernung auf Rezept

9. September: Wird die Tattoo-Entfernung deutlich teurer? Ab Ende 2020 ist der Eingriff per Laser nur noch Ärzten erlaubt. Experten rechnen mit langen Wartezeiten und hohen Rechnungen

Wer sich dazu entschließt, seinen Körper mit Tattoos zu verschönern, tut dies aus freiem Willen und in eigener Verantwortung und hat deshalb auch alle Kosten dafür zu tragen. Dies betrifft natürlich nicht nur das Auftragen der Tattoos, sondern auch die Entfernung hässlicher, missglückter oder nicht mehr erwünschter sogenannter „Körpermodifikationen“. Man kann nur im Sinne aller Krankenkassenzahler hoffen, dass es niemals zu einer Tattoo-Entfernung auf Rezept kommen wird.

Martin Wucherpfennig

Qualität aus dem Wasserhahn

7./8. September: Schon im nächsten Jahr sollen Plastiktüten verboten werden. Umweltministerin legt Gesetzentwurf vor

Und wann folgen die Millionen von Plastik-Getränkeflaschen? Warum muss man in Deutschland überhaupt Wasser in Flaschen kaufen, obwohl das Trinkwasser aus dem Wasserhahn, auch in Hamburg, Spitzenqualität hat und sogar besser überwacht wird als die Brunnen der Flaschenabfüller. Man muss sich nicht schämen, auch seinen Gästen Leitungswasser anzubieten. In einer schicken Karaffe, eventuell mit frischer Minze oder einer Zitronenscheibe... Ist außerdem noch besser für die Gesundheit. Braucht man auch nicht schleppen, und schließlich ist Müllvermeidung der weitaus bessere Beitrag zum Klima als Mülltrennung. Und was passiert mit den ganzen eingesammelten Flaschen? Werden sie wirklich recycelt, oder landet ein Großteil tatsächlich auf wilden Müllkippen in Drittweltländern?

Adriana Geurts