Eine Sorge weniger?

31. August/1. September: Sie fliegen nach Mallorca? Kein schlechtes Gewissen! Die Wahrheit ist: Selbst wenn Sie und alle anderen Passagiere zu Hause blieben, würde kein Gramm CO2 weniger freigesetzt

Endlich nimmt uns jemand die Sorge ab, dass wir durch den Klimaschutz Komforteinbußen befürchten müssen. Wenn das dann noch aus berufenem Munde kommt, muss man sich also um die Klimaveränderung keine Sorgen mehr machen. Merke: Man braucht nur ein System zu entwickeln, in diesem Fall das Emissionsrechtehandelssystem EU-ETS, das das Fliegen durch marktwirtschaftliche Taschenspielertricks auf einmal klimaneutral erscheinen lässt. So einfach ist das also? Wenn wir weiterhin nur in diesen ökonomischen Kategorien denken, werden sich keine Verhaltensänderungen zugunsten des Klimaschutzes einstellen und das Erreichen der Klimaziele rückt in weite Ferne. Diese Aufforderung zu innereuropäischen Flügen ist bei der bekannten Umweltbelastung einfach nicht akzeptabel.

Rolf Lindahl, Ahrensburg

Konservative Berechnung

Zwei einfache Fragen mit den entsprechenden Antworten zu dem obigen Artikel: Wird durch Flüge z.B. nach Mallorca das klimaschädliche C02 ausgestoßen? Ja. Muss der CO2-Ausstoß angesichts der Klimakrise reduziert werden? Ja. Herr Professor Gerken verteidigt dagegen das derzeit bestehende konservative Berechnungssystem und ermuntert sogar zu weiteren Flügen „nach Herzenslust“. Durch sein technokratisches „Hokuspokus“ wird der effektiv anfallende CO2-Ausstoß weggerechnet. Er plädiert für ein „Weiter so!“. Das ist in der heutigen Zeit absolut verantwortungslos. Das von ihm zitierte Emissionsrechtehandelssystem EU-ETS ist nicht gottgegeben und muss schnellstens verbessert werden. Als Vorsitzender der Stiftung Ordnungspolitik wäre es seine Aufgabe, den Status quo nicht gutzuheißen, sondern sich für eine rasche klimafreundliche Verbesserung einzusetzen.

Harald Vieth, Hamburg

Das Klima geht uns alle an!

Professor Lüder hat nicht begriffen, dass Klima- und Umweltschutz jeden Einzelnen angehen, dass jede Maßnahme erforderlich ist, die hilfreich sein kann für den Klimaschutz , dass umfassende Überzeugungsarbeit geleistet werden muss, auch kleinste Schritte zum Schutz des Klimas zu fordern. Jugendliche, aber auch alle Menschen, die sich um Klimaschutz bemühen, werden ins Abseits gestellt, wenn ein Professor, der auch noch Vorsitzender einer Stiftung für Ordnungspolitik ist mit europäischen Verantwortung, ausschließlich die wirtschaftliche Bilanzierung von CO2-Emissionsrechten zum Anlass nimmt, in Europa weiterhin die Flüge nicht einzuschränken. Eine solch oberflächliche und unverantwortliche Betrachtung über Klimabelastungen durch den Flugverkehr, mit der Aufforderung, nach Herzenslust weiterhin nach Mallorca oder Griechenland zu fliegen, muss sofort in den Mülleimer geworfen werden.

Manfred Ritzek, Norderstedt

Berührende Brieffreundschaft

31. August/1. September: Für alle, die gern schreiben. Von November an können Jugendliche bei Profis lernen, wie man gute Geschichten zu Papier oder in einen Blog bringt

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viel Freude Schreiben auslösen kann. Durch einen für mich glücklichen Zufall lernte ich als Oldie mit 76 Jahren im Urlaub letztes Jahr ein neunjähriges Mädchen kennen, das nun seit über einem Jahr meine Brieffreundin geworden ist. Ich erhalte seitdem handgeschriebene kleine Briefe, Karten und Zeichnungen. Das ist richtig berührend für mich und mein Umfeld nimmt auch regen Anteil daran. Dieser Austausch macht mir außerordentlich Freude, gerade in unserer digitalen Zeit.

Hannelore Moldenhauer

Methoden aus der Steinzeit

29. August: Hamburgs Schüler sollen ihre Lehrer auf Internet-Portalen bewerten

Wenn die digitale Einführung dieser Plattform genauso super funktioniert wie die immer noch nicht etablierte digitale Plattform zur Bearbeitung und zum Druck der Zeugnisse, die weiterhin mit steinzeitlichen digitalen Methoden jedes Jahr quälend nervenaufreibend erstellt werden müssen, ist mir um die Verbesserung der Unterrichtsqualität nicht bange. Werden die Eltern das Feedback der Kinder ebenso effektiv unterstützen wie deren Hausaufgaben?

Monika Schaefer

Gibt es zu viele Autos?

30. August: Baustellen-Chaos in Winterhude und Eppendorf. CDU kritisiert den Senat

Ich kann es nicht mehr hören, das Gejammer wegen der Baustellen. Alle Wirtschaftsfachleute mahnen Investitionen des Staates an, und nun wird die Infrastruktur in Hamburg instand gesetzt und wieder ist es nicht recht. Hat schon mal jemand daran gedacht, dass es vielleicht zu viele Autos in Hamburg gibt? Wer aufmerksam durch die Stadt geht, wird sehen, dass es auch lange Staus gibt, wo keine Baustellen sind, auch nicht in der Nähe. Leider zieht der Senat nicht die richtigen Schlüsse, er versucht weiterhin das Autofahren attraktiv zu machen, anstatt den ÖPNV konsequent auszubauen.

Carlos Dabelstein