Eine Frechheit vom DFB

29. August: Jatta – ein Trauerspiel. Rätsel um Identität des HSV-Stars. Der Umgang mit dem Profi entlarvt das Fußballgeschäft

Es ist schlichtweg eine Frechheit, was sich der DFB bzw. die DFL leistet. Dieser Sportler hat einen gültigen Pass und eine Spielberechtigung erhalten. Können Nürnberg, Bochum und Karlsruhe nicht mehr sportlich verlieren? Ich hoffe, dass es für Bakery Jatta letztendlich gut ausgeht.

Peter Anker

Von Fairness weit entfernt

Dem Leitartikel von Christoph Heinemann kann ich nur zustimmen. Es ist in der Tat armselig, wie sich der DFB in diesem Fall verhält. Ein klares Statement zu Beginn des Falls seitens des DFB hätte genügt, um den Menschen Bakery Jatta zu schützen, ohne darauf zu verzichten, die Angelegenheit zu prüfen. Es ist wie in der Politik, die Funktionäre haben sich von ihrer Klientel, den Sportlern und der sportlichen Fairness irgendwie entkoppelt. Manchmal würde gesunder Menschenverstandes helfen.

Frank Hassler

Kleinkariertes Verhalten

Wenn irgendeine Instanz den Einsprüchen der drei Vereine recht geben sollte, kann man sämtliche Bundesligaergebnisse des HSV seit 2016 mit einem nachträglichen Einspruch versehen, sofern Bakery Jatta eingesetzt wurde. Aufstiege, Abstiege, Meisterschaften, Teilnahmen an internationalen und nationalen Wettbewerben, alles muss in Frage gestellt werden. Und wie kleinkariert sind eigentlich die Manager der drei Vereine, wenn sie nicht die Regeln des Deutschen Fußball-Bunds akzeptieren. Ein gültiger Reisepass ist ein gültiger Reisepass, eine Spielgenehmigung ist eine Spielgenehmigung. Basta!

Klaus Schmidt-Siebrecht, Hamburg

Lausige Angebote der S-Bahn

29. August: Was dürfen HVV-Tickets kosten? Der große Streit. Bürgerschaft liefert sich lebhafte Debatte

Was mich noch sehr viel mehr ärgert als die Preise, sind die täglichen Verspätungen, die ständig überfüllten Busse und Bahnen, die tägliche Bettelei in der S-Bahn, die teils sehr verdreckten Züge und Bahnhöfe. Ich habe gestern statt der vorgesehenen 45 Minuten Fahrzeit von Hochkamp nach Bergedorf ganze eineinhalb Stunden benötigt. Im City-Tunnel war ein Rettungseinsatz, auf der Ausweichstrecke über Holstenstraße war auch irgendeine Störung, also ging nichts mehr. Der Bahnsteig am Hauptbahnhof war so brechend voll, entsprechend dann natürlich auch die Züge. In den Zügen herrschten Temperaturen von über 40 Grad, und wenn man dann so dicht gedrängt steht, eine Zumutung. Und das ist kein Einzelfall. Beinahe täglich gibt es irgendwelche Probleme auf der Strecke Altona-Blankenese. Ich habe vor zwei Jahren mein Auto verkauft und bin auf den ÖPNV umgestiegen. Mittlerweile bereue ich diese Entscheidung und überlege, mir wieder ein Auto anzuschaffen. Insbesondere die Hamburger S-Bahn beherrscht ihr Kerngeschäft leider überhaupt nicht und lässt ihren Ankündigungen, dass nun alles besser werden soll, leider keine Taten folgen. Mit so einem lausigen Angebot werden ganz sicher nicht mehr Menschen ihr Auto stehen lassen.

Birgit Peters

Schwarze Schafe im Verkehr

29. August: CDU fordert härtere Strafen für Geisterradler. Die Partei setzt sich auch für mehr Kontrollen ein – auf Bundesebene und in der Bürgerschaft

Keine Frage, unter den Radfahrern in Hamburg gibt es einige, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten und das Zusammenleben erschweren. Es gibt doch bei allen Verkehrsteilnehmern Menschen, die sich nicht an die Regeln halten, Autofahrer parken auf Rad- und Fußwegen, fahren zu schnell und bei Rot über die Ampeln. Schauen beim Abbiegen nicht über die Schulter und verletzten oder töten sogar dabei Radfahrer und Fußgänger. Fußgänger laufen zum Beispiel auf die Fahrbahn und gucken teilweise dabei auf ihr Handy. Wäre es nicht hilfreicher, wenn sich die Regierungsparteien CDU/CSU mal für den Abbiegeassistenten einsetzen würden? Ach ja, ungefähr 65 Prozent der Unfälle zwischen Auto- und Radfahrern werden von Autofahrern verschuldet.

Matthias Christen, Hamburg

Gefahr für Vögel eindämmen

29. August: Wirtschaft fordert mehr Wind- und Solaranlagen. Ausbauziele für Ökostrom könnten verfehlt werden. Regierung soll Genehmigungsverfahren beschleunigen

Der Ruf nach mehr Solaranlagen ist richtig, da gerade Photovoltaik und Solarthermie auf Dächern und anderen überbauten Flächen sinnvoll ist. Geeignete Flächen – auch bei uns im Norden – sind noch lange nicht ausgeschöpft. Zudem gibt es bei Solarenergie keine direkte Belastung der Umwelt und der Natur (Vögel und Fledermäuse). Leider wird der Wirtschaft und dem privaten Bürger eine Investition in Solarenergie schwer gemacht. Das komplexe und komplizierte EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz, Anm. der Redaktion) und die unnötige Deckelung bremsen diese wirklich umweltfreundliche Energie aus. Bei der Windkraft ist eine Antwort nicht so einfach. Hat man sich gerade an die ersten „kleinen“ Windräder gewöhnt, will die Industrie „Monster“ aufstellen, deren Rotorblätter 70 Meter lang und die Türme 200 Meter hoch sind. Wer möchte diese sehen, geschweige denn in ihrer Nähe wohnen? Zudem noch die große Gefahr, dass Vögel und Fledermäuse massenhaft grausam getötet werden. In fast 50 Prozent der Fälle werden Bauanträge aus Naturschutzgründen angezweifelt und ausgebremst. Das ist aus der Sicht der Industrie eine schwierige Situation und daher sind klare Vorgaben und damit mehr Planungssicherheit (positiv wie negativ) notwendig, damit sich die Industrie darauf einstellen kann. Allerdings sollte nicht der Ablauf der Verfahren kritisiert werden. Vielmehr sollte die gesamte Kraft der Windenergiewirtschaft genutzt werden, um Wege zu finden, die Windkraft sicherer für Vögel sowie Fledermäuse auszugestalten.

Gerd Simon, Hamfelde

Schere geht auseinander

27. August: Die Neiddebatte der SPD. Diskussion über die Vermögenssteuer führt ins Leere und vergrault die Mitte der Gesellschaft

Wer bei einer Diskussion über eine Höherbelastung derjenigen, die ein Einkommen von drei Millionen und mehr im Jahr erzielen, von der Mitte der Gesellschaft spricht, kennt das kleine Einmaleins nicht. Fakt ist, dass die Schere zwischen all denjenigen, die mit einem ganz normalen Vollzeitjob ihr Geld verdienen und denen, die von einer Vermögenssteuer betroffen wären, immer weiter auseinander geht. All diejenigen, die es nicht schaffen (können), sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, mag ich hier gar nicht erwähnen. Sie dürften mit Sicherheit nicht zu der genannten Mitte der Gesellschaft gehören, obwohl deren Zahl mit Sicherheit die von der angedachten Vermögenssteuer betroffenen um ein Vielfaches übertreffen dürfte. Richtig ist, dass ein Teil der Einkünfte einer Vermögenssteuer einer Doppelbesteuerung unterliegen würden. Diese „Ungerechtigkeit“ wiegt aber weit weniger schwer als die Tatsache, dass aufwandslose Einkünfte – z.B. aus Kapitaleinkommen – mit einem niedrigeren Steuersatz besteuert werden als die Einkommen gut verdienender Arbeitnehmer oder auch hart arbeitender Selbstständiger. Diese „Ungerechtigkeit“ ist zudem ein Leichtgewicht gegenüber der Tatsache, dass die Einkommensschere auch – trotz einer wie auch immer gestalteten Vermögenssteuer – weiter ansteigen wird.

Thomas Neddermeyer​​

Nicht alle sind Raser

27. August: Die Raser stoppen! Mobile Blitzer zeigen: So schlecht ist die Verkehrsmoral

Wenn 37.149 Fahrer 705.000 Euro zahlten, sind das durchschnittlich ungefähr 20 Euro. Es handelt sich also überwiegend um geringe Überschreitungen, die zwar auch verboten sind, aber keinesfalls um Raserei.

Holger Lühnen​​​