Kostenloses Ticket in Berlin

24./25. August: Spektakulärer Plan: Schüler sollen in Hamburg kostenlos Bus und Bahn fahren. Bürgermeister Tschentscher überrascht bei SPD-Parteitag mit Vorstoß zu ÖPNV

Das ist mal wirklich eine gute Idee von unserem Bürgermeister, dachte ich, als ich die Überschrift gelesen habe. Doch dann kam das Kleingedruckte: Erst 2025, also in knapp sechs Jahren, soll jede Hamburger Schülerin und jeder Schüler den HVV kostenlos benutzen dürfen. Da lohnt ein Blick nach Berlin: Dort hat der rot-rot-grüne Senat ebenfalls den kostenlosen Nahverkehr für diese Zielgruppe beschlossen. Aber nicht erst schrittweise in den nächsten sechs Jahren, sondern sofort, zum Schuljahr 2019/2020. Was in der „armen“ Hauptstadt geht, soll in der „reichen“ Hansestadt erst in vielen Jahren funktionieren?

Götz Gerhardt, Lokstedt

Warum nicht sofort?

Ein großartiger Plan, aber mitnichten „spektakulär“: Die Elternkammer hatte bereits vor einem Jahr gefordert, für die Schüler die Nutzung des HVV kostenfrei zu stellen. Die Hansestadt Rostock hat bereits ab diesem Jahr ein kostenloses Schülerticket eingeführt. Die geplante Einführung „spätestens 2025“ – also eigentlich kurz vor der übernächsten Bürgerschaftswahl – dokumentiert vor allem die Verzagtheit des Senats. Es geht hier, wie der Finanzsenator offenbar schon mal durchgerechnet hat, um einen eher übersichtlichen Betrag, der sich ganz sicher sofort im aktuellen Haushalt abbilden ließe, wenn man es denn wollte. Zum Vergleich: Alleine der Haushalt der Bildungsbehörde liegt bei weit über einer Milliarde Euro jährlich. Bereits heute führt der Senat aus dem Etat der Bildungsbehörde einen siebenstelligen Betrag an den HVV zur Finanzierung der vergünstigten Schülertickets ab. Die deutliche Mehrheit der über 200.000 Hamburger Schüler nutzt dieses Angebot. Nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in den Familien, ist damit ein erheblicher Aufwand verbunden, der eingespart werden könnte. So geht schlanker Staat: Man gibt einfach jedem Schüler einen ordentlichen Schülerausweis und erlaubt damit die HVV-Nutzung.

Helge Oldach

Nicht nachdenken, handeln

24./25. August: Umfrage: Hat Greta Ihr Leben verändert? Von „personifizierter Hoffnung“ bis zu „nervendem Rummel“: Das sagen bekannte Hamburger zur Klimabewegung

Mich hat schockiert, was die Bürger mit Geld und Einfluss zu diesem Thema sagen. Kaum jemand, der sein Verhalten ändert. Viele überlegen oder wollen mal darüber nachdenken. Nicht mehr so viele Kreuzfahrten und der Umstieg auf Glas scheint die Umwelt zu retten. Auch ich bin kein Umweltengel aber ich habe bereits gehandelt. Eine Sackkarre wurde gekauft, mit der ich nun Getränkekisten mit Glasflaschen aus dem Supermarkt nach Hause karre. Auf dem Rad sind volle Getränkekisten zu wackelig. Im Herbst 2018 waren wir mit dem Flieger in Israel, wegen „Greta“ in diesem Jahr mit dem Nachtzug in Südtirol. Die Flugscham setzte ein und wurde umgesetzt und nicht erst darüber nachgedacht. Keine Wespenfallen am Esstisch im Garten, dafür müssen wir mit den Stechviechern leben. Insektensterben betrifft auch die nervigen Insekten. Was tun die Bürger Hamburgs, die im Rampenlicht stehen? Sie denken nach oder trennen Müll. Das sollte allerdings seit Jahren eine Selbstverständlichkeit sein. Ich bin keine Jugendliche, sondern 57 Jahre alt und unterstütze gerade deshalb die Bewegung „Fridays for future“. Unsere Generation hat den „Karren in den Dreck gezogen“, nun müssen wir aktiv für Änderung sorgen.

Lucie Tissot

Waitzstraße komplett sperren

23. August: Zusätzliche Stelen sollen die Waitzstraße sichern. Nach erneutem Unfall fordert BID-Sprecher jetzt verstärkte Polizeikontrollen vor Ort

Aufgrund der häufigen Unfälle in der Waitzstraße kann es doch nur eine Konsequenz geben, nämlich die der kompletten Sperrung der Straße für Autos. Wie will man denn sonst die Menschen schützen? Mit ein paar weiteren Metallbügeln wird das nicht gelingen. Die nächste Generation SUV wird größer und stärker und wird die Dinger wieder „überbügeln“, da bräuchte man schon eher Panzersperren.

Holger Karstens, Hamburg-Ottensen

Erschöpft, aber glücklich

17./18. August: Unterwegs zu Hamburgs Höhe-Punkt. In den Ötztaler Alpen betreibt die hanseatische Sektion des Alpenvereins das Ramolhaus

Als langjähriger Leser des Hamburger Abendblattes möchte ich mich für den zutreffenden Artikel über das Ramolhaus bedanken. Vor längerer Zeit bin ich mit meiner Frau und meinen beiden Kindern, elf und 15 Jahre alt, auf dieser einem Adlerhorst gleichenden Hütte, nach sehr sehr anstrengenden Stunden angekommen (geklettert!). Jetzt, als diese wunderschöne Aufnahme im Abendblatt erschien, wurden wir noch einmal an diesen erlebnisreichen Tag erinnert. Vollkommen erschöpft und den Tränen nahe, bekamen wir vom freundlichen Hüttenwirt etwas Schokolade zur Nervenberuhigung, was auch funktionierte. Leider wurde der Rückweg durch Schneefall und Hagel erschwert, aber dennoch sind wir zwar durchnässt, aber glücklich unten in Obergurgl angekommen.

Horst Ellinghausen, Hamburg