Warten auf den Fahrstuhl

14. August: Der Sieben-Punkte-Plan gegen das S-Bahn-Chaos in Hamburg

Nach sicherlich zwei Jahren Bauzeit ist der neue Aufzug im S-Bahnhof Wellingsbüttel immer noch nicht betriebsbereit. Nach Aussage der Arbeiter „fehlen noch Kabel“. Es ist erschreckend, dass die Bahn ein derart überschaubares Bauvorhaben einfach nicht hinbekommt. Neben zusätzlichen Kosten entstehen täglich Nachteile für Menschen mit Behinderung, mit schweren Kinderwagen oder mit Koffern. Dafür bedarf es doch keiner „schnellen Eingreiftruppe“, sondern eines ganz normalen Baumanagements. Warum nur versagt die Deutsche Bahn immer wieder an elementaren Stellen? Mein Eindruck: In dem Unternehmen stimmt die Mentalität des Managements nicht.

Cord Schellenberg

Der Plan überzeugt nicht

Der Masterplan für eine bessere S-Bahn kann noch nicht überzeugen. Denn was vor allem aus Kundensicht benötigt wird, ist eine echte kurzfristige Qualitäts- und Serviceoffensive, indem zum Beispiel im morgendlichen Berufsverkehr auf der Linie S 3 aus dem Süden Richtung Innenstadt konsequent nur noch Langzüge eingesetzt werden, um von vornherein Engpässe beim Transport zu vermeiden. Zudem müssen ebenfalls die Zusatzangebote deutlich verbessert werden, da man auf dem eigenen Twitter-Kanal von vielen Störungen gar nicht bzw. viel zu spät erfährt und am Hauptbahnhof am Bahnsteig zur Linie zum Flughafen bis heute jeglicher direkter Hinweis darauf fehlt, dass man zur Not auch zumindest die Strecke bis Ohlsdorf alternativweise mit der U1 zurücklegen kann. Deshalb muss insbesondere der Dienstleistungscharakter des Unternehmens besser werden und nicht nur die technische Performance.

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Entschädigung für Mitarbeiter

14. August: Alsterhaus: Falscher Scheich wird zum Auto getragen. Modeblogger drehen Satire-Video. Wird reichen Kunden jeder Wunsch erfüllt?

Man sollte „Dandy Diary“ verklagen. Sich auf Kosten der Mitarbeiter lustig zu machen, sie vorzuführen, empfinde ich als Nötigung. Die Mitarbeiter haben sich sehr loyal verhalten, was haben sie auch für eine Wahl. Die Mitarbeiter haben eine großzügige Wiedergutmachung verdient und zwar zu Lasten von „Dandy Diary“. Die Aktion war nicht lustig, sondern überflüssig.

Ekkehard Böhm

Nicht schon wieder Greta

13. August: Greta geht an Bord

Nicht schon wieder Greta. Was soll diese Schlagzeile auf Seite eins? „Astronautennahrung für Greta“, geht’s noch wichtiger? Eine 16-Jährige in der Entwicklungsphase bekommt Astronautennahrung. Das ist doch nicht wahr, oder? Irgendwann sollte es doch bitteschön mal ein Ende haben mit der „ewigen Greta“. Wenn diese etwas im Punkt Klimaschutz erreichen möchte, kann sie ja in ihrer Heimat in eine politische Partei eintreten. Die Demokratie lebt meines Wissens von gewählten Volksvertretern, die eben „für das Volk tätig werden sollen“. Es bleibt zwar dahingestellt, ob diese das dann auch tun, aber man muss sich in der Politik eben auch wechselnde Mehrheiten suchen, wenn man etwas bewirken will. Aber protestieren ist natürlich einfacher als selbst mitzugestalten. „Seid nett zueinander“ und nur lächeln, fällt mir dabei wirklich schwer. Aber ich versuch’s trotzdem.

Detlef Riedel

Pflege ist selbstverständlich

13. August: 65.000 Straßenschilder werden geputzt. Stadtreinigung nimmt sich bis Jahresende 50 Stadtgebiete vor

Wie schön und überfällig, dass der Senat sich nun endlich der vernachlässigten Straßenschilder annimmt. Warum müssen erst die Bürger auf den desolaten Zustand der Schilder hinweisen, laufen die Senatoren und anderen Mitglieder der Bürgerschaft blind durch unsere Stadt? Es bleibt die Frage, wann man sich der Sache in den anderen 54 Stadtteilen annimmt? Es ist kaum zu verstehen, dass erst die Stadtteile, in denen Tourismus, Kultur oder Gastronomie besonders präsent sind, bedacht werden. Sollen die Bewohner der anderen Stadtteile sich nicht auch wohl fühlen? Das Ganze als Pilotprojekt zu bezeichnen, finde ich doch merkwürdig. Eine Pflege sollte selbstverständlich sein, gerade in einer reichen Stadt, in der teure Leuchtturmprojekte ja auch mit unseren Steuergeldern möglich sind.

Susanne Lohnzweiger, Hamburg

Sauber, aber zugeklebt

Eine tolle Sache mit dem Reinigen der Straßenschilder, das war längst überfällig. Denn damit machte Hamburg bisher einen mehr als schmuddeligen Eindruck. Nur schade, dass ein Teil weiterhin ungeputzt bleibt. Da wird der Straßenname gereinigt, aber das Einbahnstraßenschild „vergessen“. Zudem sind viele Schilder mit Stickern beklebt. In unserer Straße kann man z.B. das Rechtsabbiegerschild nicht mehr erkennen. Es ist sauber gemacht, aber völlig zugeklebt.

Hans Peter Harder

Hohe Kosten für Reinigung?

Wenn der Chef der Straßenreinigung vermutet, dass die Schilder noch nie gereinigt wurden, frage ich mich als aufmerksamer Verkehrsteilnehmer, wohin er und seine Mitarbeiter schauen, wenn sie am Verkehr teilnehmen. Dass sich dann auch noch der mit vielen Vorschusslorbeeren gestartete, in der freien Wirtschaft gestählte Verkehrssenator Westhagemann zu dieser Aktion von der Verwaltung instrumentalisieren lässt und zwei Millionen Steuergelder abnickt, spottet jeder Beschreibung. Die Folgekosten wie EDV, Controlling und Bezahlung externer Berater sowie die eventuelle neue „Schildabehörde“ werden die Kosten in ungeahnte Höhen treiben. Warum kann nicht die Straßenreinigung in einem festgelegten Rhythmus die Reinigung durchführen?

Rolf Loose

Nehmt die Sprengköpfe mit!

10./11. August: Zieht Trump US-Truppen aus Deutschland ab?

Ich betrachte die Ankündigung der USA, Truppen aus Deutschland abzuziehen, nicht als Drohung. Ganz im Gegenteil, ich finde es eine großartige Idee. Aber bitte dann auch gleich die Atomsprengköpfe aus Büchel und den Botschafter mitnehmen. Der scheint nämlich in seiner Überheblichkeit nicht zu wissen, dass Deutschland sehr wohl für die US-Streitkräfte bezahlen muss. Und das ominöse zwei-Prozent-Diktat ist nichts weiter als ein Konjunkturprogramm für die US-amerikanischen Waffenproduzenten. Die größte Unverschämtheit besteht indes wohl darin, das Atomabkommen mit dem Iran gegen den erklärten Willen aller anderen Unterzeichner aufzukündigen und dann für die zu erwartenden Reaktionen des Iran ebenjene zur Gegenwehr aufzurufen. Ich kann nur hoffen, dass die deutsche Regierung in dieser Frage standhaft bleibt, denn sonst ist sie nichts weiter als die Erfüllungsgehilfin einer aggressiven US-Politik.

Peter Westendorf

Tabula rasa im Alstertal

9. August: Weltklimarat: Wir müssen handeln. Sofort!

Klimaschutz in Hamburg: Immer wird nur geredet, was besser werden muss, aber geschwiegen wird über die tägliche Umweltzerstörung, gebilligt und gefördert von SPD und Grünen. Zum Beispiel Alstertal/Walddörfer: Große, jahrzehntelang dicht eingewachsene Grundstücke mit kleinen Häusern, mit altem Baumbestand werden abgerissen, alles Grün – Bäume, Hecken, Wiesen, Rasen, Büsche, Pflanzen – kommt weg. Tabula rasa! Danach entsteht ein großer Neubau mit reichlich versiegelter Fläche drumherum und allerspärlichster Neubepflanzung. Kein Aufschrei der Grünen zum Bauwahn, aber große Aufregung zu Abholzungen im Amazonasgebiet. Baurecht geht in Hamburg immer noch vor Naturschutz. Die Vereinbarung zwischen Grünen und SPD: Wohnungen bauen – Grün erhalten, müsste ehrlicherweise heißen: Wohnungen bauen – Grün zerstören.

Silke Domsch, Hamburg