Gefährliche Entwicklung

12. August: Seid nett zueinander: ,Auch den Menschen hinter der Uniform sehen‘. Zwei Polizisten sprechen über Fehlverhalten und zunehmende Aggressionen gegenüber Beamten

Wenn ein Polizist darauf hoffen muss, dass man ihn als Mensch in der Uniform respektiert, hat die Staatsmacht schon versagt. Sinn der Polizeiuniform sollte es sein, dass jedermann klar ist, hier kommt die Staatsmacht, die das Recht durchsetzt, ganz egal, wer in dieser Uniform steckt. Dieser grundlegend wichtige Respekt ist in breiten Bevölkerungsschichten nicht mehr vorhanden. Damit fallen für das Zusammenleben wichtige Maßstäbe weg. Eine ganz gefährliche Entwicklung.

Werner Jens

Alte müssen draußen bleiben

12. August: ,Weniger Autos, attraktivere City‘. Der Trend geht hin zu fahrrad- und fußgängerfreundlichen Innenstädten, sagt Jörg Knieling von der HafenCity Uni

Fast jeder fünfte Bewohner Hamburgs ist über 65 Jahre alt und dieser Anteil wird wachsen. An diese Bevölkerungsgruppe denkt beim Wettlauf um die Verdrängung des Autos offensichtlich keiner. Wer zu alt ist, um sich aufs Rad zu schwingen und zu schlecht zu Fuß, um seine Einkäufe mit Bus oder Bahn heimzuschleppen, soll eben zu Hause bleiben. So stören die Alten wenigstens nicht im Stadtbild und stehen mit ihren Rollatoren nicht den dynamischen E-Scooter-Fahrern im Weg oder fahren gar mit ihren Autos in Schaufenster. Und wenn sie unbedingt noch am öffentlichen Leben teilnehmen wollen: Da gibt es ja auch noch Kaffeefahrten oder Kutschausflüge.

Klaus Mölln

Alles nur Augenwischerei

12. August: Abgeordnete sollen Flüge ausgleichen. Entwicklungsminister Müller fordert ,klimaneutralen Bundestag‘

Das ist doch alles nur Augenwischerei und dient lediglich der Beruhigung der Bevölkerung. Erstens sind CO2 und Stickoxide damit in der Atmosphäre und werden durch die Zahlungen nicht vernichtet. Und zweitens dienen die Zahlungen doch lediglich der Verdummung und Beruhigung der Bevölkerung, denn dieses Geld fließt doch nur von der rechten Tasche des Herrn Finanzministers in seine linke Tasche oder umgekehrt. Da machen selbst die Grünen fleißig mit, denn Fliegen ist ja schöner als stundenlang in der Bahn zu sitzen.

Uwe Klünder

Typisch deutsche Reaktion?

10./11. August: Vorsicht mit der Rassismuskeule. Die Aussagen von Clemens Tönnies waren schlimm. Angst macht aber die Maß- und Gnadenlosigkeit seiner Kritiker

Ich war in dieser Diskussion darüber entsetzt, wie erbittert manche Politiker und die Presse hierzulande auf die – natürlich politisch nicht korrekte – Aussage von Herrn Tönnies reagiert haben, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, dessen Entschuldigung zu akzeptieren. Meines Erachtens ist diese verbitterte Art der politischen und gesellschaftlichen Reaktion so nur in unserem Land möglich. Dafür spricht auch die empörte Reaktion aus links-liberalen Kreisen auf den eigentlich vernünftigen Vorschlag von Carsten Linnemann (CDU), dass Erstklässler vor der Einschulung wenigstens grundlegend deutsch sprechen und verstehen sollten. Auch hier wird unterschwellig sofort die „Rassismuskeule“ geschwungen. Lebe ich in einem Land mit Meinungsdiktatur?

Norbert Schäfer

Problem wird totgeschwiegen

Man kann über Clemens Tönnies Bemerkung über Afrika denken, was man will, aber er spricht damit ein Problem an, das in fast allen Medien und bei den allermeisten Politikern – wahrscheinlich, um sich nicht dem Vorwurf des Neokolonialismus bzw. Rassismus auszusetzen – gar nicht oder nur sehr verschämt angesprochen wird: Die ungebremste Bevölkerungsentwicklung in Afrika. So werden in ca. 30 Jahren in Afrika doppelt so viele Menschen leben wie heute, nämlich 2,5 Milliarden. Wie kann es angehen, dass in Zeiten erbitterter Klimadiskussionen gerade dieses Thema nahezu totgeschwiegen wird, obwohl der Zusammenhang zwischen Bevölkerungswachstum, Umweltbelastung und Klimaproblematik doch jedem vernünftigen Menschen klar sein sollte. Um es plastisch auszudrücken: Der Kuchen in Afrika wird in Zukunft nicht entsprechend größer werden, die Zahl der Kuchenstücke für den Einzelnen immer kleiner. Eine Folge wird sein, dass der Migrationsdruck, insbesondere auf Europa, immer stärker wird, da sich an der Ursachenbekämpfung kaum etwas ändert.

Ernst Mutz

Risiken bedenken

10./11. August: Zieht Trump US-Truppen aus Deutschland ab? Präsident Trump betrachtet die Bundesregierung als sicherheitspolitischen Schnorrer und droht, die US-Militärpräsenz zu reduzieren

Einst waren es russische und gerade auch amerikanische Streitkräfte, die Deutschland von der Naziterrorherrschaft befreiten. Auch heute sollten wir das nicht vergessen. Während die Siegermächte nach dem Zweiten Weltkrieg jeweils ihr eigenes Militär stetig erneuerten und aufrüsteten, entwickelte sich bei uns in Deutschland eine anfangs moderne und technisch hochwertige Bundeswehr. Und jetzt? Bedenken wir erst einmal genau alle Risiken und Gefahren, die bei einem US - Truppenabzug in unserem Lande entstehen würden. Noch ist Zeit für eine objektive und realistische Bestandsaufnahme.

Erwin Chudaska, Leer/Niedersachsen

Erlebnis in der Sansibar

10./11. August: Die Geschichte der Sansibar und viele Tipps für Sylt-Urlauber

Zu der Buchvorstellung über die Sansibar möchte ich über eine persönliche Begegnung mit Herbert Seckler berichten: Mitte der 90er-Jahre verbrachten meine Frau und ich ein paar Tage über Silvester auf Sylt. Am Abreisetag machten wir noch einen Spaziergang am Strand bei der Sansibar und kehrten dort – allerdings völlig ungeplant – ein. Zum Bezahlen zückte ich meine Kreditkarte, denn das Bargeld war aufgebraucht… Herbert Seckler schüttelte aber den Kopf: Die nehmen wir hier nicht. Damals konnte man noch mit „Euroschecks“ bezahlen. Ich hatte welche im Auto und bot ihm an, einen zu holen – der Parkplatz lag ein paar hundert Meter durch die Dünen. Es war allerdings draußen bitterkalt. Herbert Seckler sagte: „Nee, bleiben Sie mal hier“, schrieb seine Kontonummer auf den Abrechnungszettel und reichte ihn mir, „Sie können das überweisen“. Was ich selbstverständlich zu Hause sofort tat. So ist Herbert Seckler, danke noch mal.

Peter Lauritzen

Auch Hamburg ist betroffen

10./11. August: Kreuzfahrtschiffe raus aus Venedig. Viele der Riesendampfer sollen bis 2020 aus der Innenstadt verbannt werden

Diese Forderung muss auch für die Hansestadt Hamburg gelten. Seit Jahren verpesten die riesigen schwimmenden Hotels die Luft in der Innenstadt. Hamburg liegt weltweit bereits auf Platz elf der am stärksten betroffenen Städte. Trotzdem weigern sich unsere verantwortlichen Politiker vehement gegen strikte Maßnahmen, wie sie in Venedig oder Barcelona geplant bzw. schon umgesetzt werden. Dass die Kreuzfahrttouristen unserer Stadt große Mehreinnahmen verschaffen, ist ein Ammenmärchen. Restaurants und Einzelhandel (mit Ausnahme weniger Souvenirläden) profitieren kaum von den Kurzbesuchern, da diese schwimmenden Städte über genügend attraktive Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie verfügen. Der Zugewinn durch Besucher von Musicals, Theatern oder Konzerten etc. bleibt überschaubar, so dass der Schaden, den die Dreckschleudern anrichten, weitaus höher ins Gewicht fällt. Wer eine autofreie Innenstadt, die E-Mobilität und den Radverkehr fördert und fordert, um die Luft in der Hansestadt zu verbessern, darf nicht bei dem Thema Luftverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe beide Augen zudrücken. Ansonsten wäre das eine verlogene und unglaubwürdige Umweltpolitik.

Martin Wucherpfennig