Ein ganz normales Taxi bitte...

7. August: Hamburger Taxivermittler macht seinen Fahrern Konkurrenz. Free Now, vormals MyTaxi, bietet jetzt auch Mietwagen mit Chauffeur an – ähnlich günstig wie bei Mitbewerber Uber

Ich bin nicht unbedingt Taxivielfahrer und würde mir, wenn ich spontan ein Taxi benötige, einfach ein ganz „normales“ Taxi suchen. Da steigt ja kein Mensch mehr durch. Es heißt, Konkurrenz belebt das Geschäft. Wenn sich die vielen Anbieter da man nicht ganz fürchterlich täuschen.

Angelika Westphalen, Reinbek

Der Protest ist überfällig

7. August: Umweltamt will SUV verteuern. Für Autos mit starkem CO2-Ausstoß soll eine höhere Kfz-Steuer fällig werden

Dieser luxuriöse Geländewagen für Stadtbewohner dominiert mit seiner monströsen Erscheinung das Stadtbild, oft als umweltschädlicher Diesel gar mit 18,4 Cent pro Liter subventioniert. Längst ist er somit zum Sinnbild von Dekadenz im Verkehrssektor geworden. Vor Schulen und Kindergärten klettern Kinder morgens gleichsam wie Zwerge aus ihnen herab. Ob manche von ihnen auch zu den Fridays-for-Future-Demos chauffiert werden? Eine glaubwürdige Politik hätte solchen Luxus zu Lasten von Umwelt und Klima und damit zum Schaden der Allgemeinheit von Beginn an drastisch sanktioniert. Doch sie blieb all die Jahre tatenlos, der Protest ist somit überfällig. Ob wenigstens die Schüler bemerkt haben, dass sie auch gegen die Konsumentscheidungen der eigenen Eltern demonstrieren?

Johannes Zink, Norderstedt

Mehrbelastung für Lehrer

7. August: Wie die Arbeitszeit der Lehrer berechnet wird. Seit 2003 gilt ein Modell, das alle Tätigkeiten der Pädagogen erfasst und zeitlich bewertet

Dieses Arbeitszeitmodell bedeutet insgesamt eine Mehrbelastung für Lehrer. Bestimmte Zusatzarbeiten, wie z. B. Zweitkorrekturen von Abiturarbeiten, werden nicht berücksichtigt. Zudem ist die Zeit, die für die Korrektur von Oberstufenklausuren oder für Elterngespräche angesetzt wird, viel zu niedrig, so dass in der Summe viele Lehrer wegen der Gesamtbelastung keine volle Stundenzahl mehr unterrichten, was einer Gehaltskürzung gleichkommt. Oder sie gehen in andere Bundesländer ohne dieses Modell und haben dadurch weniger Stunden zu unterrichten.

Dietlind Thiessen

Neuer Name, alter Inhalt?

6. August: Linke will den Kaiser aus dem Rathaus werfen. Stattdessen soll es einen ,Republikanischen Saal‘ geben

Nun soll der seit 1895 bestehende Saalname „Kaisersaal“ in „Saal der Republik“ geändert werden. Mit dieser neuen Überschrift soll der Gründung der Republik 1919 gedacht werden. Eine Überschrift sollte sich aber auch auf den Inhalt beziehen. Nur bei einer einfachen Umbenennung bleibt der alte Rauminhalt. Die Ausgestaltung dieses Raumes im Stil der Bourgeoisie des späten 19. Jahrhunderts bleibt daher bestehen. Wenn man aus ideologischen Gründen jedoch eine Änderung erreichen will, muss man nicht nur den Namen ändern, sondern auch die Ausgestaltung des Raumes mit einbeziehen. So wurde ja auch in Berlin zu Zeiten Piecks, Ulbrichts und Grotewohls mit dem Abriss des Stadtschlosses und dem Neubau des „Palastes der Republik“ verfahren. Das alte System musste weg und ein neues Denkmal her. Geschichte muss Geschichte bleiben und wir müssen lernen damit umzugehen. Überschrift und Inhalt müssen bleiben. Demokratie ist keine Sache des Denkmals, sondern des Geistes. So hatte Philipp Scheidemann am 09.11.1918 keine Probleme damit, die Republik vom Balkon des Berliner Stadtschlosses aus auszurufen.

Uwe Holler, Wedel

Würdevoll erinnern

Der Antrag zeugt von einem ideologisch geprägten Geschichtsverständnis und macht echte Aufarbeitung unmöglich. Für ein würdevolles Erinnern gibt es bessere Möglichkeiten als eine „passive“ Umbenennung.

Dr. Günter Türk

Dauerausstellung im Rathaus

Haben diese Herrschaften allen Respekt vor den Traditionen verloren und wollen ernsthaft die Umbenennung des Kaisersaals in einen so sperrigen Namen wie „Republikanischer Saal“ vornehmen? Unfassbar! Alternativ würde ich eine Dauerausstellung in der Rathaushalle mit den geforderten Gedenktafeln, der „roten Fahne“ usw. vorschlagen. Meines Erachtens könnten damit alle leben.

Erika Jungjohann

Zu viele Nichtschwimmer

6. August: Abtauchen in der Elbe – früher ging es auch … Wie stehen die Chancen für eine Fluss-Badeanstalt?

Bevor man eine solche Idee auch nur in Erwägung ziehen kann, muss erst einmal eine erhebliche Verbesserung der Schwimmerquote in der Bevölkerung erreicht werden. Nicht einmal die Hälfte der Kinder kann mit Beendigung der Grundschule schwimmen. Die Anforderung ist das Schwimmabzeichen Bronze. Erinnert sei an das Ziel der DLRG: „Jeder Deutsche ein Schwimmer – jeder Schwimmer ein Retter“. Selbstverständlich sind hier auch die Migranten mit einbezogen. Wir wissen zudem nicht, wie sich die Strömungsverhältnisse durch die Elbvertiefung verändern (stärkere Tide). Woher soll das Personal kommen, das die Überwachung am Elbstrand vornimmt? Wer es mag, die Gefahren richtig einschätzt und ein sicherer Schwimmer ist, kann schon jetzt in der Elbe schwimmen. Es gibt wesentlich Wichtigeres zu tun, um das Schwimmen attraktiv zu machen.

Dietmar Schulz, Hamburg

Büsum bietet so viel mehr

5. August: Zeitenwende in Büsum – aber nur ein bisschen. Der Badeort erneuert sich in moderatem Tempo, ohne diejenigen zu verprellen, die den etwas trutschigen Charme so mögen

Mit geradezu missionarischem Eifer versucht der Autor, die Leser davon zu überzeugen, dass Büsum nur für alte Menschen, Spießer und ewig Gestrige infrage kommt. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht zu zählen, wie oft der Begriff „trutschig“ verwendet wird. Die einzigartige Möglichkeit, stundenlang im festen Watt zu laufen, die geringere Fülle und die idealen Möglichkeiten für Kinder werden pflichtgemäß und so knapp erwähnt, dass sie den negativen Gesamteindruck nicht trüben. Ab und zu ein sparsames Lob mit Alibifunktion. Drachensteigen lassen? In Büsum erlaubt, an anderen Orten verboten. Im Watt Burgen und Kanalsysteme bauen? Woanders unmöglich. Der ebenfalls einzigartige „Grasstrand“ – kein Sand in Taschen, im Essen, in den Klamotten beim Umziehen, bei Wind sonst auch gerne zwischen den Zähnen oder in den Augen – wird immerhin als „Geschmackssache“ bezeichnet. Wenn der Autor einen Sonnenuntergang über dem Meer (mit Drachen) als trutschig empfindet, sollte er in der Tat nach Sylt fahren, um dort bei Gosch oder ähnlicher Gastronomie zusammen mit vielen Gleichgesinnten und lauter Musik die Abende zu verbringen und tagsüber einen der überfüllten angesagten Strände zu besuchen.

Nicola Schneider

Lasershow mit Musik

5. August: Hamburg hält Böllerverbot für unverhältnismäßig

Nun ist es halbamtlich. Der Pressesprecher der Hamburger Umweltbehörde Björn Marzahn bestätigte ausdrücklich, dass in Hamburg Silvester weiterhin herumgeböllert werden darf. Die durch Pyrotechnik frei gesetzte Feinstaubbelastung ist statistisch unerheblich, aha! Das sieht nicht nur die Deutsche Umwelthilfe (DUH) anders, auch Gretas Fridays-for-Future-Aktivisten möchten ein Silvester ohne Feuerwerkskörper und Raketen. Eine professionelle Lasershow mit Musik im Hamburger Hafen wäre ein besonderes Highlight. Andere Städte wie München haben bereits ein Böllerverbot angekündigt. Ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz. Da kann Hamburg nicht einfach ausscheren und sollte mit gutem Beispiel folgen, der Umwelt zuliebe.

Rita Humpke, Hamburg