So war es früher in Hamburg...

12. Juli: Als Radfahren noch Rebellion war

Wenn man Ihren Artikel liest, kann man denken, das Fahrrad sei in Ihrer Generation in Hamburg erfunden worden. Ich muss Ihnen da widersprechen, ich stamme aus einer früheren Generation und kann sagen, dass bereits in den 50er-Jahren meiner Generation das Fahrrad in Hamburg stark vertreten war. Menschen fuhren mit dem Fahrrad zur Arbeit und Kinder in die Schule, meine Schule hatte zum Beispiel einen Raum im Souterrain, in dem wir unsere Fahrräder abstellen konnten und zwar in geordneten Gestellen. Wir machten auch mit dem Fahrrad Schulausflüge und manch einer von uns fuhr mit dem Fahrrad in die Ferien – quer durch Deutschland und übernachtete in den Jugendherbergen. Der Unterschied zu heute: Es gab keine Radfahrwege. Wir fuhren auf der Straße, wobei ein großer Teil Kopfsteinpflasterstraßen waren, beachtete die Verkehrsregeln, und die Fußgänger behielten ihren Bürgersteig. Man konnte die Räder nicht auf der Straße abstellen, sondern bei Nichtnutzung im Keller oder in der Wohnung. Und es waren vielfach gebrauchte Räder, oftmals nur mit einer Drei-Gang-Schaltung, dafür aber mit einer funktionierenden Beleuchtung und darauf waren wir sehr stolz. Es gibt eine nette Geschichte vom Hafenzoll. Ein Hafenarbeiter kommt auf seinem Rad mit einem Riesensack auf dem Gepäckträger zum Zoll, der fragt nach dem Inhalt und erhält als Antwort: Sand. Der Zoll öffnet pflichtgemäß den Sack, sieht hinein, entdeckt Sand und der Fahrer kann weiter fahren. Das passiert am Folgetag und immer wieder. Als der Fahrer nun am nächsten Tag wieder auf seinem Fahrrad mit dem Riesensack kommt, sagt der Zöllner „Wir haben nun mehrere Male den Sand kon-trolliert, wir haben den Sack unter die Lupe genommen und nix gefunden. Bitte sagen Sie uns – wir bestrafen Sie auch nicht – was bringen Sie aus dem Freihafen?“ Die Antwort des Hafenarbeiters: „Meine Herren, es ist jedes Mal ein neues Fahrrad“. Diese kleine Geschichte zeigt nur den Wert des Fahrrades.

Axel R. Herzog, Hamburg

Glauben statt Wissen?

12. Juli: Leitartikel: Kein Geld für Globuli! und Wie lange zahlen die Kassen noch?

Schon lange nicht mehr, da Homöopathie meist rezeptfrei und damit nicht erstattungsfähig ist. „Bezahlt wird der Spaß aber aus den Beiträgen aller anderen Kassenmitglieder“. Warum will man mir denn eine Behandlungsart vorenthalten, für die ich auch meine Beiträge leiste? Bezahlt werden heute nur bedenkliche Arzneimittel mit Nebenwirkungen, für die deshalb ein Rezept notwendig ist. Wozu die ganze Aufregung, wenn die Kassen nur 0,01 Prozent für Homöopathie ausgeben? Und das freiwillig, weil sie nicht müssen! Da aber wesentlich mehr Menschen Homöopathie befürworten, muss sie extrem wirtschaftlich sein. In beiden Artikeln geht es offenbar nur darum, Homöopathie zu diffamieren. Damit diffamieren Sie auch viele naturwissenschaftlich geschulte homöopathische Ärzte und ihre Patienten und unterstellen ihnen „Glauben statt Wissen“. Wissenschaft beruht auf unvoreingenommener Beobachtung und die zeigt offenbar eine positive Wirksamkeit der Homöopathie. Wie kommt es dann aber zu Meinungen, dass ihre Wirksamkeit wissenschaftlich schlicht nicht nachweisbar ist? Stellt die Wissenschaft die falschen Fragen, weil sie auf die Bekämpfung von Krankheiten ausgerichtet ist, während die Homöopathie auf Heilung zielt? Das Ergebnis von richtig gestellten Fragen und wissenschaftlich unvoreingenommener Beobachtung wird auch die Wirksamkeit der Homöopathie bestätigen.

Jens Meinert, Hamburg

Ein glücklicher Zufallstreffer?

17. Juli: Kramp-Karrenbauer wird Verteidigungsministerin

AKK wird Verteidigungsministerin. Warum begibt sie sich auf diesen Schleudersitz, wo sich schon ganz andere Größen versucht haben, wie z. B. Helmut Schmidt. Wenn die Bundeswehr nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus kommt, dann nur weil es allen Politikern dieser Regierung egal ist. Die Kanzlerin bestimmt die Richtlinien der Politik. Darunter fallen auch die Vorschläge für die Minister und die Einteilung der einzelnen Ressorts. Hier wird wiederholt und eindeutig nicht nach Eignung, sondern nach machtpolitischen Gesichtspunkten entschieden. Das ist nicht zum Wohle des Landes, sondern purer Eigennutz. Man sollte darüber nachdenken, ob nicht auch bei uns ein unabhängiges Gremium geschaffen wird, mit dem nötigen Mitspracherecht. Die Zeit des Absolutismus liegt hinter uns. Vielleicht ist aber auch AKK genau die richtige Person für dieses Amt, profiliert sich und wird die nächste Kanzlerin. Das wäre dann ein glücklicher Zufallstreffer. Ich würde es ihr gönnen und der Bundeswehr wünschen.

Fred Bonkowski

Mir tut die Bundeswehr leid

Diese Entscheidung, die fast wütend macht, dient der Erfüllung einer Frauenquote, aber nicht der Bundeswehr. An die Spitze der Truppe gehört jemand, der selbst „gedient“ hat und weiß wovon er spricht. Nur nach Aktenlage zu handeln, geht hier nicht. Mir tut die Bundeswehr leid. Nach fünf Jahren mit Frau von der Leyen wäre jetzt der Zeitpunkt gewesen, jemanden an der Spitze der Bundeswehr zu etablieren der zur „Truppe“ Vertrauen herstellen und auch erwarten kann. Frau von der Leyen und auch Frau Kamp-Karrenbauer haben sicher ihre Verdienste. Diese sind aber bei der Bundeswehr nicht gefragt. „Frau Bundeskanzlerin, Sie haben mit Ihrer Entscheidung leider eine weitere Fehlbesetzung vorgenommen, statt die Bundeswehr zu stärken.

Detlef Riedel

Richtiger Schritt für Insekten

16. Juli: Forscher wollen mehr Insekten auf Kuhweiden bringen

Ich halte es für einen guten Ansatz und für ein tolles Projekt, Kuh- bzw. Rinderweiden auch mit Blühmischungen anzureichern. Sicherlich können wir da von unseren österreichischen Nachbarn lernen. Auf ihren Almwiesen genießen die Rinder schon dieses Angebot. Ich habe dort auch reichlich Wild- und Honigbienen sehen können. Ein richtiger Schritt für die Insekten.

Thomas Krieger

Lasst uns mutig anfangen!

16. Juli: Autofreies Ottensen, eine Hauruckaktion

Machts doch mal entspannt wie die Schweden! Bin gerade im „Ottensen Stockholms“, auf der Insel Södermalm. Einfach Durchfahrtsverkehr und vor allem parkende Autos im Sommer runter von den Straßen. Blumen, Bänke, Fußgänger, Kunst und Cafés rauf auf die Straßen. Zusätzlich: Rettungs-, Taxi-, Liefergassen. Fertig ist Lebensqualität. Lasst uns mutig anfangen und nicht wieder alles zerreden. Verbessern geht immer noch.

Frank Buschmann

Eine bewährte Regelung

17. Juli: Richtungsstreit um die Sierichstraße. Grüne fordern Aufhebung der Regelung mit zweimal täglichem Wechsel. Senat für Beibehaltung

Nicht alles was von den Grünen kommt, ist sinnvoll. Dazu gehört auf jeden Fall die abstruse Idee, den Richtungsverkehr in der Sierichstraße abzuschaffen. Die Grünen sollten nicht versuchen, das Rad neu zu erfinden und die seit ewigen Zeiten bewährte Regelung des Richtungsverkehrs zu ändern. Aus gutem Grund sind sowohl die Polizei als auch der Koalitionspartner SPD dagegen. Sollte die Regelung wirklich verändert werden, so wird der Verkehr sich andere Straßen suchen, und es wird dort zu erhöhtem Verkehrsaufkommen mit Staus und Unfällen kommen – das kann doch nicht im Sinn der Grünen und der Hamburger Bevölkerung sein. Also: Finger weg von der Sierichstraße.

Helmut Jung, Hamburg

Trifft voll ins Schwarze

16. Juli: Geht zurück in eure Länder!

Danke für das tolle Cartoon! Das trifft voll ins Schwarze.

Jochen Meder