Ein tolles Beispiel

11. Juli:Der Flughafen hat ein Herz für Wildbienen. Drittes Insektenhotel am Airport aufgestellt. Zwei Hektar Blühwiese bieten den Insekten neuen Lebensraum

Mit wachsender Begeisterung für die üppig sprießende Wildwiesenpracht auf dem angrenzenden Grünstreifen, radelte ich gestern auf dem kombinierten Fuß/ Radweg am Flughafen entlang. Dieses tolle Beispiel sollte unbedingt in ganz Hamburg Schule machen! Im krassen Gegensatz zu der Initiative am Airport, wurde zum Beispiel bei der Neugestaltung der Fahrradstraße Alsterufer, auf solche ökologischen Maßnahmen leider ganz und gar verzichtet. Die grüne „Auslegeware“, links und rechts der Strecke, ist aus heutiger Sicht von vorgestern und sollte schnellstens durch insektengerechte Blühstreifen ersetzt werden. In einer grünen Stadt eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

Chris Dreyer, Hamburg

Der Herr kommt von auswärts

10. Juli: Policke zieht Hamburgs Männer an

Mit dem Bericht über den Herrenausstatter Policke haben Sie wohl nicht nur bei mir einen Volltreffer gelandet! Bestens beschrieben. Ich erinnere noch das Geschwisterpaar Policke in den 60er-Jahren. Damals kostete die Änderung eines Ärmels oder Hosenbeines je zwei DM. Unvergessen, wie Herr Policke dem Schneider damals zurief: „Bitte sofort ausführen, der Herr kommt von auswärts.“ Ich wartete eine halbe Stunde und konnte meinen neuen Anzug danach gleich mitnehmen.

Gerd Koß, Bendestorf

Das kann die Freude trüben

9. Juli: Hamburgs Westen bekommt neue S-Bahnlinie

Die Luruper und Altonaer sollen sich freuen, bekommen sie doch eine Schnellbahnanbindung, so jetzt der SPD-Senat. Vor fünfzig Jahren war das schon einmal so. Damals versprach der SPD-Senat den Bürgern eine U-Bahn von Altona nach Lurup, zunächst als Inselbetrieb. Die SPD warb dafür im Wahlkampf 1973 mit einer netten Broschüre. Danach Ruhe und Einstellung der Straßenbahnverbindung. Nun steht der nächste Wahlkampf an, und es soll eine S-Bahn werden. Das kann sicherlich die Freude trüben, zeigt doch die S-Bahn tagtäglich welche Probleme ihr der Alltagsbetrieb schon heute bereitet. Für den SPD-Senat bietet sich mit dem nun aufgespalteten U5-Projekt aber die Chance, dann doch den einen oder anderen Abschnitt aus Kostengründen nicht zu bauen. Und positiv, die Grünen haben die Stadtbahn noch nicht ganz vergessen.

Lutz Achilles

Investitionen für Schienennetz

10. Juli: Bürgermeister nennt Kosten für Bau der U 5

Es ist gut, dass generell die Bereitschaft besteht, erhebliche Beträge in das Schienennetz des öffentlichen Nahverkehrs zu investieren. Um die Mittel sinnvoll zu verwenden, darf aber die nur politisch erklärbare Streckenführung einer einstigen Stadtbahnplanung so nicht weiter verfolgt werden. Nötig ist eine Nordspange für direktere Verbindungen und zur Umgehung des Hauptbahnhofs. Teile der Streckenführung können dies sehr wohl leisten, nur wäre dazu der direkte Weg von der City Nord zum Siemers-platz zu wählen. Mit dem aus der Innenstadt gesparten Geld ließe sich die S 1 Rübenkamp tatsächlich anschließen und im Osten die geplante S 4 und U 4 Nordost mit gleichzeitiger Erschließung der Großwohnsiedlungen Hohenhorst und Jenfeld. Die wegfallenden Stationen in der Innenstadt bringen wenig für eine Vernetzung und taugen wegen ihrer ex-tremen Tieflage, ähnlich Gänsemarkt und tiefer, wenig zur Erschließung. Die viel preiswertere Stadtbahn ist da deutlich überlegen. Leider fehlt es weiterhin an konkreten Plänen für den Hamburger Süden, der einen großen Teil des Wohnungsneubaus erhält und wo die S-Bahn bereits heute überlastet ist. Der Senat ignoriert völlig, dass seit nunmehr fast einem Vierteljahrhundert die Bundesbahn aufgelöst und damit Hamburg für den S-Bahn Verkehr verantwortlich ist. Fehlende Investitionen ins Schienennetz und zuletzt die Beschaffung zu billiger und nicht funktionierender Fahrzeuge führen regelmäßig zum Stillstand. Das ist das Gegenteil dessen, was nötig wäre, um die Pariser Klimaziele für 2030 zu erreichen.

Mathias Bölckow, Wilhelmsburg

Hamburg hat auch die Bille

9. Juli: Große Kunst im Wälderhaus. Die Schau „Bewahrung der Schöpfung“ zeigt weniger bekannte Werke des Bildhauers Stephan Balkenhol

Hamburg – das ist Alster und Elbe? Immer wieder wird vergessen, dass es noch einen dritten großen Hamburger Fluss gibt: die Bille. Und auch in diesem – genau genommen im „Kulturforum Serrahn“ in Bergedorf – steht ebenfalls ein Bojenmann von Stephan Balkenhol. All jene HamburgerInnen, die nur Alster und Elbe kennen, die es kaum glauben können, dass Bergedorf tatsächlich ein Hamburger Stadtteil ist, sollten bei einem ihrer nächsten Ausflüge den Osten ihrer Stadt entdecken – hier ist definitiv kein öder Stadtrand!

Birte Baldauf

Doping schwer kontrollierbar

10. Juli: Schlag gegen die Doping-Mafia. Weltweite Razzia in 33 Ländern – Fitnessstudios im Fokus. Keine Untersuchungen in Hamburg

Nun ist es deutlich gemacht worden: Doping ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Es geht um persönliches Ansehen und um Geld. Das gilt nicht nur für den sportlichen Bereich, sondern für alle der Leistung verpflichteten Menschen in allen Berufsgruppen (incl. Schülern, Studenten etc.). Bisher galten nur SpitzensportlerInnen als verdächtig, mit Dopingmitteln zu betrügen und zu manipulieren. Das wollte man verhindern, indem man von diesen verlangte, genaue Angaben zu machen, wo sie sich in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten aufhalten, um sie jederzeit unvorangemeldet auf leistungssteigernde Mittel überprüfen zu können. Diese Methode jetzt auf alle „Verdächtigen“ zu übertragen, ist nicht vorstellbar. Wir alle würden aufschreien und die Datenschutzbeauftragten als erste. Und das zu recht! Richtig ist der rigorose Kampf gegen die Dopingindustrie zu führen, die leistungssteigernde, aber stark gesundheitsgefährdende Mittel mit verbotenen Substanzen unkontrolliert auf den Markt bringt. Aber leistungssteigernde Mittel wird es weiterhin geben. Der Markt hierfür ist riesig und will bedient werden. Wie schwer es ist, das kontrolliert geschehen zu lassen, ist in den Bereichen Alkohol und Tabak zu sehen. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Udo Bauer, Wedel

Sieht so Umweltschutz aus?

10. Juli: Hybridschiff mit 530 Passagieren legt in Hamburg an

Ich kann diesem „tollen“ Hybridschiff, welches auch nur mit Diesel fährt, nichts abgewinnen. Was suchen die Kreuzfahrtgäste in der Antarktis? Sieht so Umweltschutz aus? Ich kenne viele Menschen, die ihre Verwandten im Ausland z. B. in Südamerika nur alle paar Jahre sehen, weil die Flüge so teuer sind. Durch die angedrohten Umweltsteuern sieht manch einer seine Lieben vielleicht nur einmal in zehn Jahren. Und gleichzeitig werden reihenweise Kreuzfahrtschiffe in die Antarktis geschickt? Welche Verwandten besuchen die Kreuzfahrer dort? Die Pinguine?

Udo Kellermann, Pinneberg

Kritik nicht nachvollziehbar

11. Juli: Warum Hamburgs Hotelzimmer günstiger werden

Es steht außer Frage: Hamburg bräuchte einen Hotelentwicklungsplan, um die Kapazitäten besser an die Nachfrage anpassen zu können. Nicht nachvollziehbar ist jedoch die Kritik von Herrn Kühne, der selbst Investor ist und die Marktsituation in Hamburg gekannt haben muss. Zu unprätentiös ist auch seine eher negative Einschätzung von Tourismus und Kulturangebot in Hamburg. Anstelle einer pauschalen Bewertung wäre da ein konstruktiver Ansatz wünschenswert gewesen.

Günter Dorigoni, Hamburg