Mir wird einfach schlecht

5. Juli: Wenn die Heckenschere nur 5,99 Euro kostet

Wenn ich ihren Artikel über die Billigdiscounter lese, wird mir einfach schlecht. Wir steuern auf den ökologischen Abgrund zu und bieten immer mehr Billigartikel an, die manchmal schon vom Ansehen kaputt gehen. Was soll eine Heckenschere für 5,99 Euro bearbeiten können? Das kann sich doch eher um Spielzeug handeln. Es ist dringend nötig, dass ein Umdenken stattfindet, dass es um Klasse statt Masse geht und die Menschen wieder zu Qualität und Langlebigkeit, also Nachhaltigkeit wechseln. Auch die Schreierei morgens im Radio mit den Lebensmittelangeboten: „Fleisch für 1,99 Euro das Kilo“ – denkt denn keiner dabei an die Tiere, das Fleisch kann doch nicht würdig produziert werden.

Elvira Kleinschmidt

Die Bahn auf Kurs bringen

4. Juli: Verkehrsminister Scheuer wirbt für den „Deutschland-Takt“. Abgeordnete sollen „größtes Projekt im Schienenverkehr seit der Bahnreform“ unterstützen. Finaler Plan liegt Anfang 2020 vor

Es ist begrüßenswert, wenn Verkehrsminister Scheuer mit Nachdruck auf die Einführung des Deutschland-Taktes besteht und die Politik mahnt, nicht zu blockieren. Dazu gehört aber auch, dass sein Staatssekretär als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bahn AG die Bahn auf Kurs bringt. Denn die DB ist zusammen mit der Hamburger Politik gerade dabei, dem Deutschland-Takt irreversible Steine in den Weg zu legen. Und zwar mit dem Projekt der Schließung des Kopfbahnhofs Altona und seiner Verlagerung nach Diebsteich. Der geplante Bahnhof Diebsteich hat, wie auch die DB zugibt, überhaupt nicht die Kapazität eine Verdichtung des Fernverkehrstaktes auf den Hauptstrecken in 30 Minuten zu bewältigen. Denn das Diebsteich-Projekt wurde in den 90er-Jahren geboren, als im Vorwege der geplanten, aber zu Glück abgesagten, Bahnprivatisierung die „Verschlankung“ der Bahninfrastruktur oberste Priorität genoss. Unter dem Vorzeichen der neuen Bahnpolitik im Zeichen des Klimawandels ist es nun an der Zeit, dieses überholte Großprojekt zu überdenken und stattdessen den Kopfbahnhof Altona an Ort und Stelle zu modernisieren.

Michael Jung, Hamburg

Kein Platz für Wölfe

3. Juli: Riss der Problemwolf ein Fohlen?

Züchter findet totes Tier mit großen Bissspuren auf der Weide in Haselau. Proben für DNA-Analyse genommen

Ich frage mich, warum um die Wölfe und deren Existenz in Deutschland so ein Theater gemacht wird. Da werden große Summen an Steuergeldern verschwendet, um Bauern und Hirten und andere vor Wölfen zu schützen, für die Ausrüstung mit „wolfsicheren Zäunen“ etc., nur weil eine kleine Anzahl von „Naturliebhabern“ es für wichtig erachtet, dass Wölfe hierzulande wieder heimisch werden. Da spielt plötzlich die Gefährdung von Schafsherden, Pferden und Vieh keine Rolle mehr. Die eventuelle Gefährdung von Menschen wird nur schön geredet. Um die „Entnahme“ (also Abschuss) von „Problemwölfen“ muss unter großem Aufwand juristisch gekämpft werden. Wozu? Was soll das? Unser Land ist so dicht besiedelt, dass für solche Wildtiere kein Platz existiert. Nicht umsonst waren die Wölfe verschwunden.

Herbert Nölting, Hamburg

Gestärktes Rechtsbewusstsein

5. Juli: Leitartikel: Erlaubt, aber fragwürdig

Der Schlussfolgerung von Wolfgang Mulke ist uneingeschränkt zuzustimmen. Die Entscheidung des BGH ist „ein Beleg für einen funktionierenden Rechtsstaat.“ Sie stärkt das Rechtsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger. „Fragwürdig“ erscheint allenfalls, wenn eine solche Entscheidung zugleich einer privaten Einrichtung „jährlich rund 2,2 Millionen Euro“ zuführt.

Karl-Heinz Köpke, Hamburg