Mit der Bahn in die Provence

26. Juni: Wie stark die Urlaubsreise dem Klima schadet. Der Abendblatt-Umwelt-Check: mit dem Flugzeug in die USA, mit dem Kreuzfahrtschiff nach Norwegen oder mit dem Auto Richtung Dänemark

Nicht erwähnt, aber leicht möglich, ist eine Urlaubsreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die ist nicht nur weitaus klimaverträglicher, sondern abwechslungsreicher, spannender und preiswerter. In Bus, Bahn und beim Fortbewegen zu Fuß hat man viel mehr Begegnungen mit Menschen als im Auto. Das gilt für Senioren genauso wie für junge Menschen. Beispiel (in diesem Monat praktiziert) ist eine Rundreise durch die französische Provence: Anreise von Hamburg nach Avignon entspannt mit ICE und TGV an einem Tag. Weiterreise von Stadt zu Stadt bequem mit dem Zug. Die Fahrpreise in Südfrankreich sind sehr niedrig. Ein Bus-Ticket in der Provence kostet unabhängig von der Entfernung 2,60 Euro. Alors...

Dietrich Schilling, Hamburg

Infrastruktur instand halten

26. Juni: Das ändert sich beim HVV. Mehr Busse, mehr Linien, mehr U- und S-Bahnen

So sehr ich die „Angebotsoffensive“ des HVV begrüße, so schlage ich als Sofortmaßnahme eine „Wartungs- und Instandhaltungsoffensive“ der gesamten schienengebundenen Infrastruktur vor. Täglich benutze ich für meinen Arbeitsweg den HVV, jedoch vergeht fast kein Tag, an dem es nicht zu Problemen mit gestörten Signalanlagen, kaputten Weichen, Türstörungen in den S-Bahnen, besetzten Gleisen im Hauptbahnhof und Altona kommt. Zusätzlich halten sich immer wieder unbefugte Personen im Gleisbett auf, es kommt zu Polizei-, Rettungswagen- und Feuerwehreinsätzen in den Bahnhöfen, etc. Gerade heute Morgen war ich 35 Minuten auf freier Strecke in der S-Bahn eingesperrt, weil ein defekter Zug den Bahnhof Dammtor blockierte. Wegen der Verspätung endete die Fahrt statt in Neugraben bereits in Wilhelmsburg. Also wieder warten auf den nächsten Zug. Das alles hat mich 45 Minuten gekostet.

Michael Seiler, Hamburg

Maßnahmen ohne Erfolg

Alle Maßnahmen werden nicht den gewünschten Erfolg bringen, wenn der Senat weiter jedes Jahr die HVV-Preise erhöht. Wann erkennt er diesen Fehler?

Joachim Franke, Neu Wulmstorf

Fahrradpendler einbeziehen

Es ist zu begrüßen, dass der Senat die kürzlich veröffentlichten Zahlen des ADAC aufgreift und alte nicht mehr zeitgemäße Strukturen mit dem HVV ändern will, mit kurz und langfristigen Zielen. Aber warum bei den Erneuerungen auch die Fahrradpendler nicht mit ins Boot genommen werden, ist unverständlich. Waggons,die nur mit Klappsitzen ausgestattet sind, würden mehr Radler in die Bahn bringen, ohne den knappen Ein- und Ausgang zu behindern und Kinderwagen und Rollis hätten auch mehr Platz. Einen Versuch wäre es Wert.

Marina Todt

Offen für Neues sein

26. Juni: Die neuen E-Tretroller sind da – auch in den Parkverbotszonen

Ja, redet es doch gleich wieder alles schlecht. Ich habe gestern in Hamburg (als Fußgänger) die Scooter als interessante Ergänzung erlebt. Einfach mal offen für Neues sein! Und auch, wenn jetzt wieder Geschrei kommt: fast über den Haufen gefahren, selbst auf dem Fußweg und IM Bahnhof Dammtor, wurde ich nur von rücksichtslosen Radfahrern.

Beate Gäde über Facebook

Keine Zeit für Zwischenlösung

21. Juni: Fracking-Gas für Hamburg?

Die Europawahl und die Hamburger Kommunalwahlen haben deutlich gemacht: Die drohende Klimakatastrophe ist das Thema, das die Bürger bewegt. Was die Parteien verstanden haben und was sie in der Praxis mit diesen Voten anfangen werden, machen ihre Pressesprecher in dem Artikel deutlich. So vermischt der unzureichend orientierte Marcel Schweitzer von der SPD Klimawirkung und Luftverschmutzung bei seinem Plädoyer für die Nutzung von Flüssiggas (LNG). Dass LNG prinzipiell aus regenerativer Energie herstellbar ist, kann kein Argument für die Installation einer klimaschädlichen Infrastruktur sein. Die großtechnische Herstellung von Wasserstoff aus Windkraft ist durch die Fehlinvestitionen in konventionelle Energieträger in weite Ferne gerückt. Experten rechnen mit etwa 20 Jahren bis zu seiner Einführung. Die Bedrohung durch die Klimakatastrophe dagegen ist aktuell und wird in ihrem Ausmaß eher von Schülern und Jugendlichen als von Politikern begriffen. Der Sprecher der grün geführten Umweltbehördensprecher, Jan Dube, hat den Schuss, den die Wähler abgegeben haben, genauso wenig gehört. Wir haben keine Zeit mehr für zweifelhafte Zwischenlösungen wie der Umstellung der Schifffahrtantriebe auf LNG, für deren Durchsetzung der Politik außerdem die Möglichkeiten fehlen. Im Übrigen befördert das Frackinggas die Erderwärmung, egal, ob es in den USA oder in Deutschland gefördert wird. Es kommt nur noch ein erheblicher klimarelevanter Energieaufwand für Transport und Verflüssigung hinzu. Dem verzweifelten Bürger bleibt ein immer kleineres Parteienspektrum für die Wahl einer zukunftsorientierten Energie- und Klimapolitik übrig.

Dr. Dietmar Goetz,

BI FrackingFreies Hamburg

Umweltbilanz veröffentlichen

26. Juni: Harley Days: Parade mit Peter Maffay. Das Motorrad-Spektakel kommt zum 16. Mal in die Stadt

Wäre es nicht an der Zeit, dass der Senat einmal die Umweltbilanz der Harley Days veröffentlicht, also die zusätzlichen Belastungen durch CO2, Stickoxide und Feinstaub sowie durch die Lärmemissionen? Oder scheut der Senat davor zurück, weil er damit eingestehen müsste, wie seine faktische Umweltpolitik im Gegensatz zu den grünen Sonntagsreden, aussieht?

Jan Hensmann, Hamburg

Konzept ist nicht durchdacht

24. Juni: Die Messe sollte umziehen. Die Fläche in allerbester Lage wäre ein ideales Quartier zum Wohnen

Das ist ja eine großartige Idee, auf dem Messegelände Wohnungen für mehrere tausend Menschen zu bauen ohne einen einzigen Parkplatz und schon gar keine Tiefgarage, aber einen riesigen Fahrradkeller. Die meisten werden aber ein Auto mitbringen. Ist wirklich durchdacht, wohin das alles führen soll?

Dr. Gerhard Diercks

Abbau aller Atomwaffen

25. Juni: Trump nimmt Irans Ayatollah in die Pflicht. Neue Wirtschaftssanktionen sollen Teheran an Verhandlungstisch für neues Atomabkommen bringen

Was für eine Farce! Ein Land, das über das größte Atomwaffenarsenal der Welt verfügt, will dem Iran verbieten ebenfalls Atomwaffen zu besitzen, und drangsaliert dafür die Bevölkerung mit einem Handelsembargo. Und obwohl sich der Iran bereits verpflichtet hatte, keine eigenen Atomwaffen zu entwickeln, wird das entgegen allen Auskünften der kontrollierenden Experten in Zweifel gezogen. Donald Trump ist Geschäftsmann und so macht er auch Politik. Da kommt es ihm natürlich gelegen, dass er dem Widersacher des Iran, nämlich Saudi Arabien, fleißig Waffen verkaufen kann, obwohl dessen Regime alles andere als terrorunverdächtig ist. Und mit diesen Waffen wird dann der Stellvertreterkrieg im Jemen geführt. Und zu den wahrscheinlichen Atomwaffen Israels hört man kein Wort seitens der amerikanischen Administration. Nach deren Verständnis gibt es eben gute Atomwaffenbesitzer und böse. Und die USA gehören auf jeden Fall zu den Guten, obwohl sie sich ständig in innere Angelegenheiten anderer Staaten einmischen. Besser wäre es auf jeden Fall, sich international für den Abbau aller Atomwaffen einzusetzen, denn solange nur ein Staat Atomwaffen besitzt, werden andere auch danach streben, und es lässt sich auf lange Sicht nicht verhindern.

Peter Westendorf, Hamburg