Warum können wir das nicht?

19. Juni: Die Kämpfer gegen den Superstau. Auf Hamburgs Straßen versucht ein Spezialteam der Polizei, den Verkehr mit kleinen Mitteln im Fluss zu halten. Mancherorts eine unmögliche Mission

Es ist mir ein Rätsel, warum wir in Hamburg nicht mit geeigneten Maßnahmen verstopfte Kreuzungen verhindern können. Wie das geht, kann man doch in vielen Großstädten wie New York, London, Paris und selbst dem kleinen Mallorca beobachten. Kreuzungen werden gelb markiert und eine Einfahrt in den markierten Bereich soll nur erfolgen, wenn sicher ist, dass man den Bereich ohne Stopp wieder verlassen kann. Ist das wirklich so kompliziert?

Michael Eilers, Hamburg

Chaos ist vorprogrammiert

19. Juni: Hamburgs Nahverkehr wird zur Baustelle. Drei Sperrungen führen in den Sommerferien zu Behinderungen bei U- und S-Bahn.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum auf der Strecke von Othmarschen über Altona zur Holstenstraße nur drei Gelenkbusse im Zehnminutentakt eingesetzt werden sollen. Wie sollen die Busse den Ansturm der Fahrgäste bewältigen? Dazu folgende Rechnung: Es fahren im Fünfminutentakt jeweils sechs Waggons die Strecke. Aus eigener Erfahrung (ich fahre nahezu täglich diese Strecke) sind die Waggons oft gut gefüllt. Schätzungsweise mit 50 Personen (eher sogar mehr) je Waggon. Bei sechs Wagen ergibt das pro Zug 300 Personen, bei zwei Zügen somit 600 Personen. Herr Arnecke (S-Bahn Chef) spricht von 20 bis 30 Prozent weniger Fahrgästen wegen der Sommerferien. Das ergibt aber immer noch 420 Personen (70 Prozent von 600 Personen). Wie sollen 420 Personen in einen Gelenkbus passen? Soweit ich weiß, ist so ein Gelenkbus maximal für 130 Personen zugelassen! Da ist doch absolutes Chaos vorprogrammiert! Wer erstellt solche unrealistischen Planungen? Warum werden nicht mehr Busse eingesetzt, z. B. direkt von der Holstenstraße nach Othmarschen (über die Stresemannstraße, Von-Sauer-Straße, um das Nadelöhr Altona zum umgehen)?

Michael Froh

Service wird klein geschrieben

Ich empfehle dem HVV dringend weitere Nachjustierungen. Es standen am Montagabend gegen 22 Uhr etliche Busse am Langenhorner Markt. Die machten aber alle Pause. Ein kleiner, relativ versteckter Hinweis gab zur Kenntnis, dass der Expressbus seit 21 Uhr eingestellt sei. Der Hinweis, dass der „Bummelbus“ auf der anderen Seite der 4-spurigen Straße fährt, ist noch kleiner und weit ab von den Fahrplänen an einem Laternenmast angebracht. Da ich die Strecke nicht täglich nutze und mit den Gegebenheiten nicht vertraut bin, habe ich drei SEV-(Schienenersatzverkehr)-Busse verpasst. Service wird beim Monopolisten HVV immer kleiner geschrieben.

Eike Oldenburg, Hamburg

Das erschüttert mich

19. Juni: Hatte Stephan E. doch Mittäter? Mordfall Lübcke: Immer mehr Hinweise auf rechtsextremen Hintergrund.

Ich stehe der Flüchtlingspolitik auch kritisch gegenüber, aber das der Hass so groß ist, dass man mordet, das erschüttert mich.

Angelika Horstmann, Hamburg

Jeder muss Rücksicht üben

17. Juni: ,Schützt Hamburgs Radfahrer!‘ Nach dem Tod eines Familienvaters Protestaktion an der Unfallstelle und Leserbriefe vom 19. Juni

Selten habe ich so sehr an der Objektivität bei der Auswahl der Leserbriefe gezweifelt. Wenn’s nicht so traurig wär, könnte man dem vielleicht sogar ein bisschen Humor abgewinnen – Schwarzen Humor. Da wird gefordert, es sollten sich alle an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, die Autofahrer müssten geschützt werden und Herr L. hält an der Ampel immer schön rechts, damit sich kein Radfahrer vorbeidrängeln kann. Nun, in den skandinavischen Ländern gibt es für Radfahrer sogar extra markierte Bereiche vor Ampeln in vorderster Reihe, damit sie gut gesehen werden und nicht im Abgasgestank hinter den Autos warten müssen. Besser geschützt als auf gut ausgebauten, breiten Straßen, mit mehreren Metern Platz und Blech zwischen sich und den anderen Verkehrsteilnehmern kann man als Autofahrer wohl kaum sein. In meinen 30 Jahren als Rad- und! Autofahrer, habe ich noch nie erlebt, das ein geradeausfahrender Autofahrer von einem rechtsabbiegendem Radfahrer totgefahren wurde oder ein Radfahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h auf innerstädtischen Straßen „geknackt“ hat. Wohl aber erlebe ich täglich auf meinem 13 Kilometer langen Weg per Rad in die Stadt parkende Autos auf schlecht ausgebauten, viel zu engen, überfüllten Radwegen, sich ohne Rücksicht öffnende Autotüren, Rechtsabbieger ohne Schulterblick, den Radweg kreuzende Fußgänger, ohne auf eventuellen Radverkehr zu achten und, und, und. Ja, ohne Frage – Jeder Verkehrsteilnehmer muss sich, im eigenen Interesse und in dem der anderen gegenüber in Rücksicht üben. Das steht außer Frage. Besonders gefährdet vom rücksichtslosen Verhalten der anderen sind aber immer doch die, die am ungeschütztesten unterwegs sind, sich auf engen Raum ihre Verkehrswege teilen müssen: Fußgänger und Radfahrer.

Katrin Wonka

Ich habe Vorfahrt!

Ich war unlängst in Groningen/Niederlande. Gefühlt fährt dort jeder Fahrrad und tatsächlich scheinbar in friedlicher Koexistenz mit Autofahrern und Fußgängern. Sind dort die besseren Verkehrsteilnehmer? Nein, man ist dort viel entspannter! Und wenn ich dann all die vielen Briefe, die das Abendblatt zu diesem Thema veröffentlicht, lese, dann muss ich sagen: Ja, es stimmt! Wir sind allein damit beschäftigt, die Schuld und mögliche Fehler beim Anderen unter der Überschrift: „Ich habe Vorfahrt!“ zu suchen.

Rüdiger Steffen, Hamburg-Duvenstedt

Alle ärgern oder fürchten sich

Auch gestern wurden wieder diverse Leserbriefe zum Thema Radfahren abgedruckt. Der Tenor: Alle Verkehrsteilnehmer ärgern oder fürchten sich vor den jeweils Anderen, schwerpunktmäßig aber den Radfahrern. Und alle Beschreibungen sind nachvollziehbar, bieten aber keine Lösungsansätze. Fast täglich erscheinen Nachrichten über Verkehrsunfälle mit Radlern. Statt an den Symptomen herumzubasteln, wäre es der Sache dienlicher, an die Ursachen heranzugehen. Fahrräder unterliegen keiner Kennzeichnungspflicht. Radfahrer unterliegen keiner Versicherungspflicht. Radfahrer unterliegen keiner Steuerpflicht. Radfahrer brauchen keinen Führerschein. Und solange diese vier Punkte nicht geändert werden, wird sich am Verhalten der Radfahrer, die sich wissentlich oder aus Unkenntnis über alle Rechte hinwegsetzen, nichts ändern. Es ist höchste Zeit gegenzusteuern.

Hans Uwe Marschner, Hamburg

Wohnen im Abstellraum?

19. Juni: Billighäuser für Hamburg

Wenn das Leben in der Stadt einem so wichtig wird, dass man gerne auf Lebensqualität verzichtet – dann fangen die Tiny-Häuser an. Schritt zwei ist dann fünf Quadratmeter in einem Abstellraum.

Pascal Holert über facebook

HVV – lieber gratis als teuer

19. Juni: HVV-Monatsticket ist das teuerste in ganz Deutschland. Preisvergleich des ADAC stellt Hamburger Verkehrsverbund schlechtes Zeugnis aus.

HVV: Lieber gratis als jedes Jahr teurer! Die Preise des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg sind über der obersten Grenze des Zumutbaren! Der HVV erhöht fast jedes Jahr seine Preise und begründete dies das letzte Mal mit dem Zulauf an Passagieren! Wenn ich richtig rechne, bringen diese Passagiere mehr Geld ein? Wieso musste der Senat den HVV auch noch in dieser illustren Begründung unterstützen? Wir Bürger wünschen uns vom Senat ein modernes Hamburg, in dem der öffentliche Nahverkehr preiswert, ja sogar für manchen Gast gratis genutzt werden darf!

Christian Enger