„Verzicht“ ist das Zauberwort

13. Juni: E-Scooter – was rollt da auf uns zu?

Der E-Scooter ist wieder mal eine Mode, die zeigt, wie jung und mobil wir sind, ein Spaß-Gerät. Aber sollte nicht gerade die Jugend sich inzwischen dessen bewusst sein, dass Spaß nicht alles im Leben ist? Wann wird die Verantwortung für unsere Umwelt im Bewusstsein der Menschen einen Platz finden? E-Mobilität ist bekannterweise auch nicht die Lösung unserer Verkehrsprobleme, denn woher sollen die Akkus und die E-Scooter kommen? Die beste Lösung ist der ÖPNV, dieser ist aber so teuer, dass viele sich natürlich überlegen, doch lieber ihre Autos zu benutzen. Solange das so ist, wird der Verkehr auf den Straßen Hamburgs nicht geringer werden. Der Hamburger Senat und der HVV sollten sofort, spätestens zum neuen Fahrplan im Dezember, die Preise runtersetzen, so dass der öffentliche Nahverkehr eine attraktive Alternative zum Individualverkehr wird. „Verzicht“ ist das Zauberwort! Nur so können wir unsere Umwelt retten.

Karin Schramm

E-Scooter bringt Ärger

Es muss sinnvolle Regeln für die Nutzung der E-Scooter geben, aber sind diese auch durchzusetzen? Wer hindert die E-Scooter-Benutzer daran, zum Beispiel auf der Promenade zwischen Landungsbrücken und Baumwall zu fahren? Polizeistreifen? Und was ist bei feuchtem Wetter, das in Hamburg ja ab und zu auftreten soll? Ein geklappter Roller mit nassen Rädern in vollen Bussen und Bahnen ist sicherlich nicht immer von Nachbarn und deren Mänteln und Hosen fernzuhalten. Ärger ist programmiert. Meines Erachtens sollte eine Benutzung der eigenen Füße den Vorzug erhalten, das entlastet die Umwelt noch mehr und ist dazu gesund.

Dr. Jürgen Koch, Holm

Spaß-Produkt für Fußkranke

13. Juni: E-Mobil ja, E-Müll nein. Die neuen Roller können Verkehrsprobleme lösen – wenn ein paar Dinge bedacht werden

Ich sehe nicht, dass die E-Scooter in erkennbarem Maße Verkehrsprobleme werden lösen können. Vielmehr ist ein E-Roller ein „Spaß-Produkt“ (vergleichbar etwa mit Stand-Up-Paddling), von „Fußkranken“ bevorzugt, für die 300 Meter zum nächsten Kiosk oder 500 Meter von der U-Bahn zum Büro viel zu lange Wege zu Fuß sind. Außerdem reicht es nicht, sich nur mit dem Batterieladestrom zu beschäftigen. Die katastrophale Umweltbilanz der Batterieherstellung (Rohstoffförderung, Energie- und CO2-Verbrauch) muss endlich zu einem ernsthaften Thema werden. Ein weiteres Thema ist, dass wir zu den vielen rücksichtslosen Radfahrern, die sich nur nach eigenen Regeln im Verkehr bewegen, nun viele rücksichtslose Rollerfahrer hinzubekommen, die sich ebenfalls nur nach eigenen Regeln im Verkehr bewegen werden. Und weiter bleibt auch zu hoffen, dass Hamburg nicht bald so aussehen wird wie holländische Großstädte, wo Tausende von wahllos abgestellten Fahrrädern das Innenstadtbild verschandeln – bei uns dann Tausende von hingeworfenen E-Rollern.

Thomas Jobst, Hamburg

Erwachsene müssen lernen

12. Juni: Generation Plastik. Aldi nimmt für Tüten einen Cent. Das Müllthema wird größer – und gehört in die Schulen

Danke für den Kommentar zu den Plastiktüten. Klar gehören die Dinger weg. Doch ist das sicherlich kein primäres Thema für die Schulen – es sind nicht die Schüler, die Einkäufe in Plastiktüten heimtragen, sondern wir Erwachsenen. Nicht die kommende Generation muss dieses Problem lösen, sondern wir. Es ist ein Thema für die Politik, die Dinger schnellstens zu verbieten, und es ist ein Thema für die Geschäfte, die Tüten einfach nicht mehr anzubieten. Damit sie vom Markt verschwunden sind, wenn die Schüler zu Einkäufern werden. Unsere Probleme von der kommenden Generation lösen zu lassen, ist doch etwas zu wohlfeil und kommt zu spät. Falls Sie es noch nicht gehört haben: Es gibt so etwas wie Fridays for Future – an den Schulen zeigt sich schon jetzt ein hohes Umweltbewusstsein. Wer etwas dazuzulernen hat, sind wir Erwachsenen. Wir sind die Generation Plastik, und hoffentlich die letzte!

Kay Dohnke, Hitzacker

Zeit für neue Konzepte

11. Juni: Grüne fordern Umbau der Esplanade zur Flaniermeile

Als Verkehrsingenieur, der sich auch regelmäßig in den Niederlanden und Dänemark fortbildet, kann ich die Kritik der Grünen an dem vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) erarbeiteten Senatskonzept zur Esplanade nur begrüßen. Für die Planung wesentlich ist das maßgebliche deutsche Regelwerk, die „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen“ und das schreibt vor: Erst sind die Bedürfnisse der Fußgänger, dann die der Radfahrer und dann die der motorisierten Verkehrsmittel zu berücksichtigen. Wenn in so einem sensiblen Bereich – bei einer Ringstraße – Radfahrstreifen von nur 1,60 Meter Breite geplant werden, dann verschenkt Hamburg in der Verkehrswende Jahrzehnte. Gleichzeitig schreibt das Hamburger Wegerecht vor, dass der bewegliche Verkehr (also auch Fußverkehr) gegenüber dem ruhenden Verkehr (parkende Autos in der Mitte der Esplanade) Vorrang hat. Wofür die Grünen eintreten, sind geltende Regelwerke und geltendes Recht, anknüpfend an einen hamburgweiten Trend. Das klingt nicht ideologisch, sondern absolut schlüssig. Wann ist die Zeit reif, für neue Konzepte, wenn nicht jetzt?

David Nelsson

Lasst die Bremer mal machen

11. Juni: Im Zweifel links. Die Entscheidung der Grünen in Bremen ist entlarvend: Sie sind Machtpolitiker wie alle anderen

Natürlich muss ein Politiker auch ein Stückchen mächtig sein. Andernfalls könnte er die ihm vom Wähler zugeteilte Rolle kaum wirkungsvoll gestalten. Auch dass die Grünen aufgrund ihres derzeit mächtigen Zuspruchs in Teilen der Wählerschaft „extrem biegsam“ erscheinen, ist für mich eine logische, vielleicht auch taktische Konsequenz. In Bremen müssen und sollten sie tunlichst unter Beweis stellen, dass ihre bisherige Zusammenarbeit mit der SPD doch noch zum Erfolg und zum Wohle der Stadt führen wird. Einziger Schönheitsfehler ist die notwendige Einbindung der Linken. Die Reaktionen der Frau Kramp Karrenbauer konnte und kann sicher nicht anders ausfallen. Fazit: Nun lasst die Bremer mal machen und dann schauen wir mal.

Eggert Oldenburg, Hollenstedt

Überflüssige Aufregung

Die Aufregung um die Koalition in Bremen kann ich nicht nachvollziehen. Die Grünen machen, was alle Parteien machen. Sie suchen sich die Partner, mit denen sie die meisten ihrer Ziele verwirklichen können, ohne zu viele Kröten schlucken zu müssen.

Karen Weidmann Henkel

Mit SPD-Fahne in den Bunker

4. Juni: Ein deutsches Drama. Die SPD wird weiter gebraucht. Eine politische Liebeserklärung von Matthias Iken

Erlauben Sie einer alten Frau (84) eine Umarmung für Ihre wunderbare politische Liebeserklärung an die SPD! Sie haben mit Ihrem Artikel nicht nur Klarheit geschaffen, sondern mein Herz erwärmt. In diesem Jahr bin ich 50 Jahre SPD-Mitglied, aber eigentlich von Geburt an, denn meine Eltern waren „Genossen“ und haben die NS-Zeit tapfer durchstanden. Meine Mutter wickelte sich immer die SPD-Fahne um den Leib, wenn wir in den Bunker mussten. Das Dilemma meiner Partei sehe ich auch darin, dass sie oft für Randgruppen kämpft, die dann aber gar nicht zur Wahl gehen… Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihren Text.

Eva Simon

Fällt ein Kabel vom Himmel...

11. Juni: Kabelverlegung an der A 7 – rechte Spur zeitweise gesperrt

Da buddelt und baut man jahrelang und kurz nach der Fertigstellung und der Freigabe der nun sechsspurigen A7 fällt ein Fernmeldekabel vom Himmel. Es darf wieder gebuddelt und gebaut werden... Dem Himmel sei Dank.

Jürgen Sibbert