Aprilscherz Flaniermeile

11. Juni: Grüne fordern Umbau der Esplanade zur Flaniermeile

Der Umbau zur Flaniermeile kann doch nur ein Aprilscherz sein. Wer soll denn dort Spazierengehen, bzw. Flanieren? Vielleicht die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe? Von der Grünen Partei erwarte ich ein vernünftiges Verkehrskonzept für unsere, noch schöne, Millionenstadt, das für alle Beteiligten zufriedenstellend ausfallen sollte.

Karin Rockstroh

Keine Angst vor Grün-Rot-Rot

11. Juni: Was machen die Grünen mit ihrer Stärke? Kramp-Karrenbauer: Wer von einer neuen Regierung träumt und Grün wählt, wacht mit der Linkspartei auf

Fällt Frau Kramp-Karrenbauer nichts Besseres ein, als die Rote-Socken-Kampagne aufzuwärmen? Die Linke liegt in den Umfragen bei sieben Prozent, also wird bei entsprechender Mehrheit von Grün-Rot-Rot die Welt nicht untergehen und auch der Sozialismus in Deutschland nicht ausgerufen werden. Die derzeitige GroKo erfüllt offensichtlich nicht die Bedürfnisse der Bevölkerung und insbesondere die CDU bremst viele notwendige Veränderungen. Insofern könnte ein neues Bündnis die notwendigen Schritte einleiten.

Matthias Christen, Eimsbüttel

Historisches Straßenensemble

11. Juni: CDU fordert eine Lagerfeld-Straße. Modeschöpfer soll in Hamburg geehrt werden. Partei hält auch Umbenennung des Innocentiaparks für denkbar

Das Straßenensemble um den Innocentiapark ist immer noch historisch durch das Kloster Herwardeshude geprägt. Die Innocentiastraße gehört dazu ebenso wie Klosterallee, Nonnenstieg, Jungfrauenthal, Harvestehuder Weg usw. Bei allem Respekt vor Karl Lagerfelds Lebensleistung wäre eine derartige Umbenennung eine unangemessene Banalisierung. Für einen jüngeren, weniger geschichtsträchtigen Stadtteil wäre Karl Lagerfelds Namensnennung dagegen eine schöne Aufwertung.

Gerti Wilhelmi, Hamburg

Bedeutendes Thema

8./9. Juni: Das Reiten auf der E-Welle. Elektromobilität und Elektroroller werden das Klima kaum retten – mitunter verschärfen sie sogar das Problem

Sehr treffend, was Matthias Iken da über E-Mobilitätsangebote schreiben. Leider wird das Thema noch viel zu klein gehalten. Herr Lohbeck hat mit Greenpeace schon in den 90er-Jahren mit einem modifizierten Renault Twingo bewiesen, dass auch mit einem Verbrennungsmotor ein Verbrauch von drei Litern möglich ist. Nur hat sich damals keiner dafür interessiert. Schade.

Thomas Schendel

Wenig Anlass für Euphorie

Die Kritik an der Vehemenz, mit der der Ausbau der E-Mobilität auf der Basis von Autos mit Batteriespeicher gefordert wird, ist überaus berechtigt. Zwar scheint ein E-Motor wegen seiner Drehmoment-Charakteristik und Emissionsfreiheit zum Antrieb eines Autos deutlich besser geeignet als ein Verbrennungsmotor, aber es gibt auch schwerwiegende Probleme, die bisher nicht ansatzweise gelöst sind. Dass die Ökobilanz der Batterieherstellung katastrophal ist, wurde schon genannt. Aber da sind auch noch die sozialen Folgen durch den Rohstoffabbau, z.B. Lithium. Die ARD hat kürzlich eine Dokumentation gesendet, in der gezeigt wurde, wie durch Umweltzerstörung bei der Lithiumgewinnung schon heute die Lebensgrundlage der indigenen Bevölkerung zerstört wird, die dort seit Jahrhunderten ansässig ist. Das lässt erhebliche Zweifel daran aufkommen, ob die Massenfertigung von E-Autos mit Lithiumbatterien überhaupt zu vertreten ist. Bemerkenswerterweise wurde der Beitrag erst um viertel vor elf Uhr gesendet. Es sollten wohl nicht zu viele Leute sehen. Des Weiteren scheint mir auch die Stromversorgung von Millionen E-Fahrzeugen völlig unklar. Woher soll eigentlich der Strom zum Aufladen der Batterien kommen, wenn erst Millionen von E-Autos auf unseren Straßen unterwegs sind? Der ADAC hat kürzlich die Frage gestellt: „Woher soll der Strom kommen?“ Und schreibt, dass Quellen für regenerative Energie hinzu gebaut werden müssen. Es wird für zehn Millionen E-Autos ein jährlicher Strombedarf von 30 Terawattstunden angegeben. Eine sehr große Windturbine kann ca. 52 Gigawattstunden pro Jahr liefern, wenn der Wind pausenlos mit optimaler Stärke weht. Unter diesen Umständen wären zur Versorgung von 10 Millionen E-Autos 570 Windturbinen erforderlich. 10 Millionen Autos sind gerade einmal 20 Prozent des gegenwärtigen Fahrzeugbestandes. Mir scheint, dass für Euphorie wenig Anlass besteht und dass noch einige sehr grundsätzliche Probleme zu lösen sind.

Heinz-W. Krüger, Buchholz

Moia gehört an den Stadtrand

8./9. Juni: Gefährdet Moia Busse und Bahnen?

Hamburgs Straßen sind überlastet, die Schadstoffe zu hoch. Werden mit Moia die Mobilität und die Luft besser? Seit sechs Wochen haben 100 Moia-Kleinbusse 100.000 Personen befördert. Das wird als Erfolg verkauft. Wer rechnen kann, stellt fest: Jeder Kleinbus beförderte am Tag durchschnittlich 24 Fahrgäste. Das ist die Transportleistung der HVV-Linienbusse in etwa einer Stunde. Nach meinem persönlichen Eindruck fahren die goldenen Minibusse meist ohne oder bestenfalls mit einem Fahrgast durch Hamburg, ohne dass dadurch eine annähernd große Anzahl von Pkw-Fahrten entfällt. Zwar handelt es sich um Elektro-Fahrzeuge, aber auch die sind nicht per se umweltfreundlich. Der Großteil der Fahrten findet dort statt, wo das Verkehrsnetz des HVV relativ dicht ist. Eine Bereicherung wären sie an den Stadträndern. Aber da kann man wohl kein Geld verdienen.

Jürgen Beeck, Hamburg

Ein Beitrag für die Umwelt

Moia leistet einen intelligenten Beitrag zur umweltfreundlichen E-Mobilität in der Stadt. SPD und Grüne wollen nun angeblich den Öffentlichen Nahverkehr vor dieser Konkurrenz schützen, haben aber vor kurzem gerade erst die Preise für den ÖPNV erhöht und tun dies seit langem in regelmäßigen Abständen. Solange es noch billiger ist mit dem eigenen Auto in die Stadt zu fahren, kann man nicht erwarten, dass die öffentlichen Verkehrsmittel bevorzugt werden. Wie wäre es denn mit einer deutlichen Preissenkung für den öffentlichen Nahverkehr, einer Sperrung der Innenstadt für den privaten Pkw-Verkehr und Nutzung von E-mobil betriebenen Shuttles, z.B. in Form von Moia oder ähnlichen Konzepten? Dies würde die Stadt wirklich entlasten, CO2 einsparen und damit wirklich „grüne“ und auch sinnvolle Verkehrspolitik bedeuten.

Prof. Dr. Fritz Jänicke, Hamburg

Alle Noten anheben

6. Juni: Debakel bei Hamburgs Mathe-Abi: Wie konnte das passieren? Zwei Aufgaben für Schüler schwer zu lösen

Wer geglaubt hat, dass das Debakel um das diesjährige Mathe-Abi nun endlich beendet wäre, sieht sich getäuscht. Die Schulbehörde setzt noch einen drauf, indem sie die versprochene Nachbesserung nur den sowieso schon guten Noten gewährt und die schlechteren Noten so schlecht belässt wie sie sind. Dabei sind es doch gerade diese schwächeren Schüler, die unter den viel zu schwierigen und zu umfangreichen Aufgaben gelitten haben und deshalb im Ergebnis sehr deutlich unter ihren Vornoten zurück blieben. Die durch die Ankündigung einer Nachbesserung aufkeimende Hoffnung wurde dann durch die Verkündung der Noten wieder zunichte gemacht und die Verzweiflung aus der Klausur traf die Schwächeren ein zweites Mal. Vor Ort konnte den Schülern auch niemand erklären, warum sie im Gegensatz zu vielen Anderen keine Zusatzpunkte erhalten sollten. Das ist weder den Schülern noch der Öffentlichkeit vermittelbar. Herr Senator Rabe, schaffen Sie nun endlich Gerechtigkeit, indem Sie alle Noten um die gleiche Punktzahl erhöhen. Nur so kann der Schaden der falschen Klausur begrenzt und das Debakel für die Hamburger Schulbehörde gemildert werden.

Dr. Martin Kurz, Hamburg-Rahlstedt