Zeit für einen Wechsel

27. Mai: Was für eine Wahl! Grüne triumphieren – in Hamburg sind sie sogar Nummer eins

Es bleibt nur eine Möglichkeit: Rücktritt der Bundeskanzlerin, Rücktritt von Annegret Kramp-Karrenbauer, Rücktritt von Andrea Nahles. Diese dramatischen Wahlergebnisses zeigen, dass die großen ehemaligen Volksparteien uns Bürger nicht verstehen oder so sehr unter dem Druck der Industrie-Lobbyisten stehen, dass sie es nicht schaffen, Politik für ihr Volk zu machen. Es ist beschämend, solche Ergebnisse zu erzielen. Es wird Zeit für einen Wechsel. Klimaschutz ist uns wichtig. Steuergerechtigkeit – insbesondere die Zahlungen der Großkonzerne (z.B. Google, Facebook, Amazon, IKEA) ist in Deutschland ein großes Thema. Hier ist nichts passiert. Warum eigentlich nicht? Der deutsche Mittelstand stellt einen großen Teil der Steuerzahler. Und die Großkonzerne? Es ist höchste Zeit, hier etwas zu ändern.

Axel A. Pabst

Krise der Demokratie

27. Mai: Viele Verlierer – und zwei Gewinner. Bremen, Berlin, Brüssel: Nach dem Wahlsonntag sortiert sich der Kontinent neu

Die Ergebnisse der Europawahl belegen nicht etwa eine Krise der Volksparteien, sondern eine Krise der Demokratie, wenn sich immer mehr Wähler auf Parteien wie die AfD und die Grünen, die nur ein Thema kennen, zurückziehen. Auf die komplexen Fragen z.B. der Außen- und Wirtschaftspolitik und deren Zusammenhänge geben eher die (ehemaligen) Volksparteien Auskünfte. Dramatisch, dass diese das jetzt bedauern werden.

Uwe-Carsten Edeler, Hamburg

Ein Plakat für alle Parteien

25./26. Mai: Alle Wege führen nach Brüssel. Früher war Wahlkampf ein unterhaltsamer Ideenwettstreit. Heute werden fade Parolen geklebt

Ich frage mich schon lange, wann die Parteien endlich kapieren, dass diese riesigen Wahlplakate mit nichtssagenden, austauschbaren Sätzen keine einzige Wählerstimme zusätzlich bringen. Sie kosten aber sehr viel Geld, das besser anders ausgegeben werden könnte. Ich habe deswegen meinen nachfolgenden Vorschlag schon vor mehr als zehn Jahren an die etablierten Parteien geschrieben, aber entweder gar keine Antwort erhalten oder der Aufwand wurde damit begründet, dass die Menschen die Wahl vergessen könnten und die Plakate eine Erinnerung an den Wahltermin sein sollte. Als Erinnerung würde meiner Meinung nach ein einheitliches Plakat ausreichen mit z.B. den Worten: Nicht vergessen: Am 26. Mai 2019 ist Europawahl. Und darunter eine Liste aller antretenden Parteien mit Internetadressen, über die dann jeder Genaueres erfahren kann. Dann würde man auch bereits im Vorfeld erkennen, welche Parteien sich überhaupt zur Wahl stellen und dieses nicht erst in der Wahlkabine sehen. Die Kosten sollten dann nicht von den einzelnen Parteien, sondern aus einem Gesamttopf getragen werden. Dann wäre endlich Schluss mit den riesigen Köpfen und den flachen Sätzen.

Erika Kokott, Ahrensburg

Ein lebendiger Stadtteil

25./26. Mai: Eine Utopie, in Beton gegossen. Vor 50 Jahren startete der Bau der Großsiedlung Steilshoop

Der Artikel stellt die Verhältnisse in Steilshoop sehr negativ dar. Positives wird leider nicht erwähnt. Man kann einen Stadtteil nicht nur auf den fehlenden U-Bahnanschluss und das Scheitern einer Wohngemeinschaft reduzieren. Das ist zu einfach. Es gibt noch mehr Dinge, die einen Stadtteil ausmachen. Hier einige Beispiele:

- Viele zufriedene Menschen wohnen hier, die sich mit dem Stadtteil identifizieren.

- Die fehlende U-Bahnanbindung wird ausgeglichen durch mehrere Buslinien, die die umliegenden Schnellbahnstationen anfahren.

- Der angrenzende Bramfelder See mit seinem Grün dient als Naherholungsgebiet.

- Die Innenhöfe, mit den großen Bäumen, sind eine Oase, die für die Bedürfnisse der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen umgestaltet wurde.

- Auch die Fußgängerachse durch die gesamte Siedlung wurde umgestaltet und die Bevölkerung mit einbezogen.

- Die Kirche engagiert sich seit Jahrzehnten im sozialen Bereich.

Steilshoop ist ein vielfältiger und lebendiger Stadtteil.

Niels Auler

Parkplätze müssen bleiben

27. Mai: Studie: Freiwillige Tests für ältere Autofahrer nötig. 80-Jährige in ein Geschäft in Wellingsbüttel geschleudert. Rechtsmediziner Püschel: Viele Unfallverursacher waren ,ungeeignet‘ für den Verkehr

Nachdem nun wieder eine Seniorin in ein Schaufenster in Wellingsbüttel gefahren ist, ist doch eigentlich klar ersichtlich, dass nicht die Lage der Parkplätze in der Waitzstraße, sondern das hohe Alter der Autofahrer für diese Art von Unfällen die Ursache ist. Die alten Leute fahren weiterhin die großen Autos, die sie vor vielen Jahren gekauft haben. Aufgrund ihres Alters haben sie sie aber nicht mehr unter Kontrolle. Es muss dringend ein Test eingeführt werden, bei dem ab 70 oder 75 Jahren alle fünf Jahre jeder Autofahrer auf Handhabung seines Autos, Reaktion, Überblick etc. getestet wird. Wenn in der Waitzstraße noch mehr Parkplätze abgebaut werden, ist das der Tod der Waitzstraße.

Petra Seiffert, Hamburg

Verantwortung an erster Stelle

Dass wohl kaum jemand auf seine Mobilität verzichten möchte, mag man noch nachvollziehen. Dass kaum jemand sich vorschreiben lassen möchte, wann er das Autofahren lassen muss, ist typisch deutsch. Und wer mag schon zugeben, dass er den Überblick verliert? Entweder verbietet es die Eitelkeit oder es fällt wegen fehlender Selbstreflexion unter den Tisch. Kritik am eigenen Fehlverhalten wird dann weggemeckert, als dass es zum Nachdenken und Handeln veranlasst. Verantwortung für die Mitmenschen sollte das Maß der Bewertung sein und nicht die eigene egoistische Sicht der Dinge.

Detlef Lange, Hamburg

Ist Würde nicht für alle gleich?

25./26. Mai: Heil legt sich mit Merkel an. SPD-Sozialminister treibt gegen den Willen des Kanzleramts Grundrente voran

Mich stört die strikte Ablehnung der Bedürftigkeitsprüfung aufseiten der SPD. In diesem Zusammenhang wird ständig darauf hingewiesen, wie würdelos es für Rentner wäre, sich finanziell entblößen zu müssen. Aber ist die Würde eines Rentners eine andere als die eines Hartz-IV-Empfängers, der jeden Cent offenbaren muss? Ist die Würde eines Menschen, der Pflegehilfe beantragt, Einkünfte und Vermögen darlegen und in Form von Eigenanteilen verbrauchen muss, eine andere Würde als die eines Rentners? Vielleicht ist Minister Heil oder die SPD so freundlich, uns die unterschiedlichen Würde-Formen einmal zu erklären.

Christine Friedrich, Hamburg

Kein Zebrastreifen in Rissen

25./26. Mai: St. Georg: Regenbogen-Markierungen statt Zebrastreifen

Als ich vor vielen Jahren versuchte, den Schulweg der Rissener Grundschulkinder beim Bau des „Rissener Canyons“ ein wenig sicherer zu machen und einen Zebrastreifen zur Überquerung der Straße forderte, auf der im Minutentakt die Lkw rollten, um den Erdaushub abzufahren, wurde das Anliegen abschlägig beschieden, mit der Begründung, in einer Tempo-30-Zone dürfe es keine Zebrastreifen geben. Außerdem wäre die Herstellung eines Zebrastreifens außerordentlich teuer. Nun hat offenbar der Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) einen Weg gefunden, dieses Gesetz zu umgehen. Er lässt die außerordentlich teuren acht Zebrastreifen für viel Geld abreißen und an deren Stelle acht außerordentlich teure Regenbogen-Markierungen setzen. Weil Regenbogenfarben zum Stadtteil passen! Viel kostengünstiger wäre es sicher gewesen, die weißen Streifen einfach mit bunten zu ergänzen.

Karin Lesser, Hamburg-Rissen