Lebensgefährliche Situationen

20. Mai: Viel mehr Unfälle mit Kindern und Radfahrern. Polizei verstärkt Maßnahmen. Fünf Fußgänger getötet. Gesamtzahl sinkt im ersten Quartal 2019

Polizeisprecher Zill meint, es liege an der Präventionsarbeit der Polizei, dass mehr Radfahrer einen Helm tragen. Bei mir ist es ein anderer Grund: Seit ich kürzlich wieder einmal fast von einem Autofahrer umgefahren worden bin, trage ich den Kopfschutz. Fast jeden Tag steht irgendwo ein Auto auf dem Radweg, werde ich von Autofahrern extra haarscharf überholt, werde geschnitten oder beschimpft. Ständig komme ich in gefährliche Situationen, obwohl ich sehr defensiv fahre. Oft kennen die Fahrer die Regeln nicht und wissen nicht, dass ich auf bestimmten Abschnitten auf der Straße fahren darf. Es ist lebensgefährlich. Wenn irgendjemand behauptet, Hamburg sei eine Fahrradstadt, lache ich mich kaputt. Auf meinen Fahrten mit dem Rad merke ich davon nichts!

Thorsten Schröder, Hamburg

Wer trägt die Schuld?

Leider sagen die statistischen Zahlen nichts über die Unfallverursacher oder Schuldigen aus: Fußgänger mit Kopfhörern, zu schnelle Autofahrer, Missachtung von Ampeln, fehlende Straßenmarkierungen oder ganz einfach Rücksichtslosigkeit. Daraus könnten sich Präventivmaßnahmen erschließen. Wer vom U-Bahnhof Berne zum Wochenmarkt und zur Bushaltestelle gehen will, muss eine Straße überqueren. Aber die Fußgänger interessiert es überhaupt nicht, ob ein Auto auf der Straße kommt. Gäbe es hier einen Zebrastreifen, wäre die Rechtslage eindeutig und eine Gefahrenquelle abgeschafft. Sehr viel gravierender sind Situationen, wenn rechtsabbiegende Autos bei mit rot für Fußgänger anzeigender Ampel auf Fahrradfahrer treffen, die sich ihre Vorfahrt gnadenlos erzwingen. Die Unfallquote mit Radfahrern ist um 27,8 Prozent gestiegen. Ist es da nicht an der Zeit, die Ursachen dafür zu untersuchen? Oder genießen Radfahrerinnen und Radfahrer eine Art Welpenschutz auf der Straße? Wer als Autofahrer die Straßenverkehrsordnung missachtet, kann mit Recht mit Führerscheinentzug bestraft werden, für andere oft rücksichtslose Verkehrsteilnehmer gibt es leider keine adäquaten Strafen.

Dietmar Johnen-Kluge

Experiment gescheitert

20. Mai: Erfolg für die vierte Macht. Die Veröffentlichung des Ibiza-Videos bringt Österreichs Bürgern die notwendige Transparenz

Sebastian Kurz’ außergewöhnliches Regierungsexperiment ist gescheitert, womöglich mit Auswirkungen über Österreichs Grenzen hinaus. Denn der Beweis, dass Rechtspopulisten demokratisch verliehene Macht ebenso demokratisch repräsentieren und einsetzen für das Volk, dessen Namen sie eigentlich gar nicht hoch genug halten können, wurde mitnichten erbracht. Vielleicht öffnet #IbizaGate dem einen oder anderen Europäer also doch noch die Augen darüber, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit niemals und nirgends selbstverständlich sind.

Matthias Bartsch, Lichtenau

Warnsignal für Europa

Der Wiener Regierungschef Sebastian Kurz zeigt mit seiner Entscheidung, dass er in der Lage ist die Interessen Österreichs vor eigene Ambitionen zu stellen und dass er trotz seines jungen Alters auch eine Staatskrise bewältigen kann. Ob seine Entscheidung Taktik war oder nicht ist sekundär. Gleichzeitig zeigt die Entscheidung des Bundeskanzlers, dass es offenbar wenig Sinn macht, mit Rechtspopulisten eine Regierung einzugeben. Übrigens ein überdeutliches Warnsignal für andere Staaten in Europa.

Karl Wetzel, Calden

Für Vielfalt und Frieden

20. Mai: Grundgesetz als Film auf abendblatt.de. 20 Hamburger Persönlichkeiten tragen die wichtigsten Passagen der Verfassung vor

Ein wunderbarer Film – mit dem, was uns schützt und bewahrt. Für Vielfalt, Schutz der Menschenrechte und Frieden. Danke Hamburg.

Holger Giese über Facebook

Positionen überdenken

18./19. Mai: Der (Wasser-)Stoff, aus dem die Zukunft ist. Es wird Zeit, überschüssigen Ökostrom zu Gas und Geld zu machen

Das war ein toller Bericht und entspricht auch meiner Denkweise. Hoffentlich lesen die Verantwortlichen diesen Bericht, denn er regt an, festgelegte Positionen noch einmal zu überdenken.

Jens Eckart, Hamburg

Zu groß für den Sandtorhafen

18./19. Mai: ,Peking‘ an die Elbphilharmonie? Viermastbark könnte im Sandtorhafen liegen, bis das Hafenmuseum fertig ist

Wie soll die „Peking“ mit stehenden Rahen in den Traditionsschiffshafen gelangen? Was sagen die Mieter, Anlieger, Firmen dazu, wenn dieses „große“ Fahrzeug vor ihrer Nase und bei Hohlebbe auf Grund liegt? Und dann basteln noch Ehrenamtliche und Werftleute darauf. Fehlt nur noch die abendliche Vermietung für Veranstaltungen.

Karl-Heinrich Altstaedt

Nachfolger nicht erwähnt

18./19. Mai: Als Hamburg in Bewegung kam. Vor 25 Jahren setzte das Deutsche Turnfest mit seinen 100.000 Gästen nicht nur Maßstäbe in eigener Sache

In dem Bericht wird der Nachfolger von Sportamtsdirektor Gerhard Stöck, Horst Drumm, selbst Spitzensportler, nicht erwähnt. Mit dem ehemaligen Hamburger Sportbund-Präsidenten, Fritz Bauer, hat er die Sportförderung Hamburgs modernisiert und in drei Kategorien eingeteilt: Allgemeine Sportförderung aus Lotto- und Totomitteln für den HSB, Förderung des Spitzensports für Bundesligen, Spitzenathleten und Nachwuchs sowie den Bau von Leistungszentren, Einrichtung von Sportreferaten in den Bezirken, besetzt mit fachkundigen Kollegen zur Förderung des vielfältigen Sports vor Ort. Darauf haben die nachfolgenden Sportamtsleiterinnen und Sportamtsleiter aufgebaut. Und wir haben mit Werner Bostelmann, dem ehemaligen Vorsitzenden der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft, den ersten Hansemarathon gestartet.

Peter Sielaff,

ehemaliger Mitarbeiter des Sportamtes

Viele kleine Tiere im Garten

18./19. Mai: Gärten des Grauens. Schotter statt Blumen vor dem Haus – öder und insektenfeindlicher geht’s ja gar nicht

Der Brief aus der Mühle spricht mir aus der Seele. Hier in Rissen kann man beobachten, wie aus kleinen Garten-Biotopen seelenlose Schottergärten werden, über das ganze Grundstück Folien gezogen werden, um dann darauf Steine und Rindenstücke zu schütten. Das Ganze noch versehen mit dem Werbeschild der Gartenfirma, direkt am Naturschutzgebiet der Wittenbergener Heide. Am Elbhochuferweg werden die Seiten abgemäht, vom Gartenbauamt oder Schifffahrtsamt Wedel, damit der Tinsdaler Leuchtturm nicht überwuchert wird? Die kleinen Eidechsen vom Hang liegen tot auf dem Weg. Früher gab es auch noch kleine Blindschleichen oder sogar Kreuzottern, die sich über den Weg schlängelten. Bald wird es keine Insekten und auch keine Vögel mehr geben, die in den Hecken brüten und ihre Jungen füttern, da es nicht genug Nahrung mehr gibt. In einem normalen altmodischen Garten leben viele kleine Tiere, die man wunderbar beobachten kann und die für ein gutes Seelenleben sorgen.

Jutta Mätzing

Teure Fahrt in die Innenstadt

14. Mai: Von wegen Fahrradstadt: Noch mal 11.000 Autos mehr in Hamburg. Neuer Rekord: Jetzt fast 800.000 Pkw gemeldet

Warum steht das Thema „HVV muss billiger werden“ nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit? Wenn wir zu zweit von Rahlstedt in die Innenstadt fahren, also 17 Minuten Fahrzeit hin und 17 Minuten zurück, bezahlen wir 12,20 Euro für eine Tageskarte. Das ist zu teuer. Dann nehmen wir lieber das Auto.

Helmut und Wiebke Neuwerth