Zusammenrücken!

15. Mai: Bauboom – 10.000 Wohnungen in einem Jahr fertig. Rot-grüner Senat erreicht zum ersten Mal selbst gestecktes Ziel. Stadtentwicklungssenatorin Stapelfeldt plädiert für mehr Gemeinsinn

Bauwirtschaft und Politik feiern sich und wer fragt die abertausenden Mieter, wie neuerdings im Hofweg/Ecke: Winterhuder Weg, denen ein Monsterbau direkt vor das Wohnzimmer gesetzt wird? Frau Stapelfeldt fordert: „Wir brauchen mehr Gemeinsinn“, und meint damit, „rückt ihr Hamburger mal ordentlich zusammen und lasst euch eure intakten Innenhöfe zerstören. Die fehlende Infrastruktur und der folgerichtige Verkehrsinfarkt sind nicht meine Baustelle!“ Wozu brauchen wir noch Bauregeln für unsere Rechte an Licht, Luft und freier Sicht? Bei den Abstandsregeln und Baumassezahlen haben die die „Optimierer“ bereits das menschliche Maß bei weitem überschritten: Ich kann jetzt meinem Gegenüber die Pizza über den Balkon reichen!

Christian Enger

...hängt schon am Kühlschrank

15. Mai: Kolumne: Netzentdecker LiTsWd?amA?2019

Danke für diese schöne Kolumne! Der ausgeschnittene Artikel hängt schon am Kühlschrank. Jetzt müssen ihn nur noch alle (2 Digital Natives und 2 Eltern) beherzigen.

Ulrike Junghans

Optimal von A nach B

14. Mai: Von wegen Fahrradstadt: Noch mal 11.000 Autos mehr in Hamburg. Neuer Rekord: Jetzt sind fast 800.000 Pkw gemeldet. Nur gut 2500 von ihnen haben einen reinen Elektroantrieb

Das Thema Verkehr rotiert weiter. Wie soll das Parkplatz-Problem gelöst werden, wie soll die Straße für Fußgänger, Fahrräder, Roller und KFZ aufgeteilt werden, wie soll der Mensch optimal von A nach B kommen. Allen ist bewusst, dass der Öffentliche Nahverkehr Abhilfe schafft. Allen ist klar, dass seine Weiterentwicklung absolute Priorität hat. Vielfach ist sogar Geld für den Ausbau vorhanden. Um so Entscheidender ist die Feststellung, dass diejenigen Experten, die am lautesten dafür plädieren, auch am emsigsten Verkehrs-Projekte mit Klagen überziehen. Diese Klagen führen dann zu Verzögerungen in der Fertigstellung bis zu 30 Jahren. Kommt es nicht zur Einschränkung des Klagerechtes, werden Städte und Kommunen im Verkehr zugrunde gehen.

Jürgen Flehr, Quickborn

Nutzen? Zusätzlicher Verkehr

14. Mai: Leitartikel: Autorekord hat Ursachen. Es ist aus Sicht vieler Hamburger sinnvoll, einen Pkw zu besitzen. Politik kann das ändern

Die A 26-Ost von der A 7 durch Moorburg, Wilhelmsburg und Kirchdorf zur A 1 ist 2010 vom CDU-Grünen Senat zur Linienbestimmung beantragt und dann vom SPD-Senat 2012 für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet worden. Ihr so genannter „Nutzen“ liegt laut Bundesverkehrswegeplan vor allem darin, dass sie zusätzlichen Autoverkehr induziert, von der Verkehrsbehörde wird sie als gute Nachricht für die Pendler aus Stade und Buxtehude gepriesen. Tatsächlich schafft sie ja eine für SUV-Fahrer bequeme Alternative zum dicht gedrängten Stehplatz in der unzuverlässigen S-Bahn S 3. Hamburg holt sich so gezielt den Autoverkehr in die Stadt, der die Stadt immer unwirtlicher macht. Nicht gestoppt wird das von der Bürgerschaft, weil der überwiegende Anteil vom Bund bezahlt wird. Und „geschenktem Gaul guckt man nicht ins Maul“. Sonst würde man die verfaulten und die Stadt und Natur zerstörenden Zähne dieses Autobahnbaus entdecken.

Michael Rothschuh, Hamburg

Die Natur braucht uns nicht

13. Mai: Jagen oder schützen? Namibia will den internationalen Handel mit Breitmaulnashörnern erlauben. Das soll helfen, die Art zu schützen. Doch es gibt Zweifel

Diesen Satz gedruckt zu sehen, hat mich Illusionslosen denn doch noch mal durchgeschüttelt: „Die Tiere können nur überleben, wenn man damit Geld verdient.“ So schätzt der Experte vom Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung die Zukunftsaussichten der namibischen Breitmaulnashörner ein. Schonungslos auf den Punkt gebracht, ist in diesem Satz das Verhältnis des Kapitalismus zur Natur. Regenwald? Wofür soll das gut sein? Weg damit! Platz für Soja und Palmöl – gerade zu besichtigen in Indonesien und Brasilien. Artenvielfalt? Lasst uns doch ein Reservat einrichten und Eintritt kassieren. Soll die Natur sich doch gefälligst marktgerecht verhalten. Das heißt dann wohl auch: Den Klimawandel stoppt man nur mit dem richtigen Geschäftsmodell. Let’s make money. Wachstum, Wachstum, Wachstum. Bis der Punkt erreicht ist, wo die Natur uns in den marktkonformen Hintern tritt. Die Natur braucht uns Menschen nicht.

Dr. Oswald Pietzsch, Hamburg

Keine ausgewogene Kritik

13. Mai: Das Anne-Sophie-Mutter-Hochamt in der Elbphilharmonie. Ihren Mozart spielen die Stargeigerin und das Kammerorchester Wien Berlin äußerst konservativ, aber das Publikum feiert sein Idol

Die sehr negativ formulierte Kritik am Konzert von Anne-Sophie Mutter vermag man nicht nachzuvollziehen und stellt das angetane Publikum ziemlich kritikunfähig da. Vom Inhalt her war das keine ausgewogene Kulturkritik. Sowohl die Künstlerin als auch das Publikum wurden in eine Schublade formuliert, die dem Konzert so nicht entsprach. Auch das homogene Orchester bekam noch einen ebenfalls unhöflichen Seitenhieb ab, mit einer herausgestellten Bemerkung, dass nur Herren im Orchester saßen. Ist die Entwicklung in der begrüßenswerten Emanzipationsentwicklung schon soweit gediehen, dass weibliche Kritiker daran Anstoß nehmen. Zusammen alles mehr oder weniger ausgewogen, fast ein wenig ärgerlich.

Volkert Carstens, z.Zt. St. Peter-Ording

Ich bin begeistert!

11./12. Mai: Alt gegen Neu: Wer ist zuerst bei der Elbphilharmonie? Die Taxis haben mit Moia einen neuen Konkurrenten bekommen. Das Abendblatt hat drei Verkehrsmittel getestet – es ging von Wandsbek in die HafenCity

Auch wenn es manchmal schwer ist, ein Moia zu bekommen, ich bin begeistert. Es ist schade, dass dieser umweltfreundliche Ansatz durch die Taxifahrer blockiert wird, denn ich nutze Moia für Strecken, für die ich niemals ein Taxi nutze. Zum Beispiel, wenn ich mit dem HVV oft umsteigen müsste oder noch etwas arbeiten will.

Tom Alby

Was soll das bringen?

13. Mai: E-Highway bei Lübeck startet später. Test-Lkw kommen erst Ende September. Steuerzahlerbund kritisiert Fehlinvestition

Ganze fünf Lkw mit speziellen Stromabnehmern testen auf fünf Kilometern den neuen Fahrbetrieb ohne Diesel zwischen Lübeck und Reinfeld. Da frage ich mich (als Steuerzahler) ernsthaft, was soll das bringen? 14 Millionen Euro hat das Bundesumweltministerium investiert, die Anschaffung der neuen Lkws nicht mitgerechnet. Warum zerbrechen sich nicht die Politiker ernsthaft den Kopf, etwas wirklich zu ändern. Mit Verlaub, Herr Buchholz – was passiert vor und nach dem Modellversuch auf der Strecke zu den Lübecker Häfen?

Gerd-R. Schmidtke

Endlich wieder das Positive

14. Mai: Schüler wollen zu Fuß über die Alpen. Die 7b der Julius-Leber-Schule aus Schnelsen plant im August ein großes Abenteuer

Herzlichen Dank für diesen Artikel. Es tut mir so gut, endlich mal wieder das Positive zu sehen. Junge Leute vermutlich einer „fremden“ Herkunft mit Fähigkeiten, die ganz klar international gleich bedeutend sind, unterstützt durch einen Rektor, der noch ein wirklicher Pädagoge ist und klare Forderungen stellt, um mehr als ein paar Protagonisten in den Focus zu rücken.

Karin Will