Die Kinder werden es danken

4./5. Mai: Serie: Die 100 großen Fragen des Lebens. Heute: Wie finde ich den richtigen Partner?

In der Beratung von Trennungseltern finden wir häufig die Defizite, die schon bei der Wahl des Partners vorhanden, aber noch nicht aufgefallen waren. Ganz entscheidend sind die beidseitige Fähigkeiten zur Kompromissfindung, die Akzeptanz unterschiedlicher Denkweisen und Haltungen sowie die Fähigkeit, faire und konstruktive Kritik zu üben und auch anzunehmen. Insbesondere Paare mit Kindern sollten alles Erdenkliche tun, sich diese Eigenschaften immer wieder zu beweisen. Auf diese Weise haben auch Beziehungen stark unterschiedlicher Persönlichkeiten Bestand – die Kinder werden es ihnen danken.

Johannes Zink, Interessenverband Unterhalt und Familienrecht e. V.

Radfahrverbot auf Fußwegen

4./5. Mai: Was die Politik für Fußgänger tun will. Nach den Radfahrern sind sie nun in den Fokus von Grünen, CDU und Verkehrsbehörde geraten. Der Platz auf den Straßen muss neu verteilt werden

Es ist sehr lobenswert, dass sich die Politik Gedanken über den Bedarf der Fußgänger macht und nach Lösungen suchen will. Vordringlich wäre derzeit allerdings die strikte Einhaltung des Radfahrverbots für Erwachsene auf den Fußwegen. Als Fußgänger komme ich mir auf dem Fußweg teilweise wie von Radfahrern getriebenes Freiwild vor. Derzeit sind die Fußwege entwidmet und werden von den Radfahrern als Radwege missbraucht. Hier besteht seitens der Politik dringender Handlungsbedarf, um den Fußgängern zur ungestörten Nutzung der Fußwege zu verhelfen. Nur striktes Eingreifen der Polizei kann hier schnelle Abhilfe schaffen. Alle von der Politik geplanten Maßnahmen für die Fußgänger werden in ihrer Umsetzung Monate, wenn nicht sogar Jahre benötigen. Die Einhaltung der Vorschriften der StVO dürfte jedoch durch entsprechende polizeiliche Kontrolle kurzfristig möglich sein.

Rupprecht Schaper

Die Ehre der Pfadfinder

29. April: US-Pfadfinder vor dem Ruin. Fast 8000 Betreuer sollen ihre Schutzbefohlenen missbraucht haben. Der Organisation droht eine Klagewelle

Der Artikel über die Geschehnisse bei den US-Pfadfindern hat mich sehr traurig gemacht. Auf die Ehre eines Pfadfinders sollte man unerschütterlich bauen können, er sollte treu und zuverlässig sein, die Natur schützen und hilfsbereit zu allen Menschen sein. Ich war Pfadfinderin in den 50er- und 60er-Jahren in Hamburg-Eimsbüttel bei der Apostelkirche. Es war die schönste Zeit meiner Jugendjahre und die Werte die mir/uns damals dort vermittelt wurden, begleiten mich bis heute durch mein ganzes Leben. Was sagt eine Freundin aus der Zeit immer: „Einmal Pfadfinderin, immer Pfadfinderin“. Ich hoffe sehr, dass das Geschehen in den USA ein Einzelfall ist und den Grundgedanken der Pfadfinderbewegung nicht in Verruf bringt.

Karin Steffen

Langer Weg bis Duvenstedt

3. Mai: Wenn es zur Wunschschule fünf Meter zu weit ist. Grundschule Sachsenweg – 15 betroffene Eltern haben Widerspruch eingelegt

Vielen Dank für den Artikel über die Vergabe der Plätze an Wunschgrundschulen. In Niendorf ist das Verhalten der Schulbehörde sicherlich ärgerlich, jedoch noch nachvollziehbar. Wir wohnen in Lemsahl-Mellingstedt und die listenführende Schule für unsere Tochter ist auch die Grundschule bei uns im „Dorf“. Da aber bewusst – trotz räumlicher Kapazität – keine weitere Grundschulklasse aufgemacht wird, soll unsere Tochter nach Duvenstedt. Vier Kilometer entfernt und an der Lemsahler Landstraße langlaufen (eine der am stärksten befahrenen Straßen im Bezirk). Zur Grundschule Lemsahl wären es 2,8 Kilometer und mit Schülerlotsen gesicherten Übergängen. Diesen Schulweg könnte sie dementsprechend alleine bewältigen, nun aber sind wir gezwungen, unsere Tochter „helikopterelternmäßig“ jeden Tag mit dem „Elterntaxi“ zur Schule zu fahren. Soviel zu Rabes Aktion: „Kurze Beine – kurze Wege“. Diese Entscheidung wird bewusst von der Schulbehörde getroffen – gegen den Willen des Schulleiters, der die notwendigen Schulplätze eigentlich benötigt. Es geht somit alles noch absurder in Hamburg.

Carsten von Kobylinski

Freiheit auf Kosten anderer

2. Mai: Zu wenig Erstklässler gegen Masern geimpft. Sieben Prozent der Schulanfänger sind nicht ausreichend gegen die Infektionskrankheit geschützt. Schlusslicht ist Baden-Württemberg

Wenn es um die Masernimpfung geht, wird immer sehr gern der Elternwille bemüht. An dieser Stelle möchte ich feststellen, es war nicht mein Elternwille, dass mein jüngstes Kind im Alter von elf Monaten, mit dieser Krankheit infiziert worden ist, nur weil ich einen Kinderarzt aufgesucht habe, um die fällige Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen. Die Freiheit des einen, muss dort enden, wo sie die Freiheit des anderen massiv beschädigt und wer ein krankes Baby mit Masern pflegt, der hat eine sehr genaue Vorstellung, wo diese Selbstverwirklichung enden muss. Übrigens, die Unversehrtheit eines Kindes, muss einen höheren Rang erhalten, wie der Elternwille, weil Kinder eigene Menschen mit eigenen Rechten sind.

Christiane Dornecker