Nur politische Kosmetik?

29. April: Die Europa-Rente kommt. Bald ist private Altersvorsorge in allen Ländern nach einheitlichen Standards möglich

Solange die Europäische Zentralbank das Zinsniveau bei Null hält, hat keine Altersvorsorge auf der Basis einer sicheren Geldanlage eine Chance. Es sei zudem darauf hingewiesen, dass die deutsche Riester-Rente trotz staatlicher Subventionen sicher nicht als Erfolgsprodukt bezeichnet werden kann. Ein Schelm, der glaubt, dass auch hier nur politische Kosmetik betrieben werden soll, um die Bürger zu beruhigen.

Jürgen Schmidt

Zweite Liga tut nicht gut

29. April: Der HSV bleibt zweitklassig. Weiteres Jahr im Unterhaus würde dem Club guttun

Der Kommentar ist in Teilen richtig, zu Ende durchdacht ist er aber nicht. Weder sportlich noch wirtschaftlich würde dem HSV ein Verbleib in der Zweiten Liga guttun. Es wäre wirtschaftlich katastrophal (Werbepartner, Fernsehgelder) und sportlich nicht verkraftbar, da gute Spieler sich einen neuen Verein suchen würden. Man würde auf lange Zeit in der Zweiten Liga verbleiben. Zur Überheblichkeit sei gesagt, dass es hier an der sportlichen Führung gelegen hätte, dies im Keim zu ersticken. Der Trainer trägt die Verantwortung, da er für Taktik und Aufstellung verantwortlich ist. In ähnlicher Situation musste ein Trainer beurlaubt werden, da nach Meinung des Sportvorstandes so das Ziel Wiederaufstieg nicht erreicht werden könnte. Herr Wolf als Nachfolger hat eine desaströse Bilanz. Die Mannschaft wurde nicht weiterentwickelt, ganz im Gegenteil und die Punkteausbeute spricht für sich. Herr Becker stellt sich hinter.

Michael Herold

Trainer schon wieder am Ende

29. April: Schwarzer HSV-Sonntag. Wolfs Mannschaft verliert 0:2 gegen Union Berlin und rutscht nach Paderborns 3:1-Sieg auf Rang vier. Sportchef geht auf Führungsspieler los

Beim HSV ist es mal wieder soweit. Die Abstände werden immer kürzer, aber leider ist der aktuelle Trainer Hannes Wolf schon wieder mit seinem Latein am Ende. Wer ihn nach dem Spiel gegen Union Berlin erlebt hat, verliert jede Hoffnung auf einen Aufstieg in die Bundesliga. Vielleicht kann Christian Titz wieder übernehmen? Dann könnte er sein Werk vollenden.

Henning Butenschön, Hamburg

Wo war die Mannschaft?

Dass der HSV in Berlin einen „Schwarzen Sonntag“ hatte, steht außer Frage. Dass sich nach dem Fehler von Gideon Jung zum 0:1 die Mannschaft nicht aufgebäumt und zurückgekämpft hat, ist unverständlich. Ein Spiel verliert nicht durch einen Spieler, sondern durch eine Mannschaft. Und die war wieder nicht auf dem Platz.

Birgit Michel

Berlin war weit überlegen

Was für ein Auftritt bei Union Berlin. Von der ersten Minute an waren die Berliner die deutlich aggressivere und leidenschaftlichere Mannschaft. Bei den Hamburgern hatte man den Eindruck, als ginge es um ein lästiges Testspiel und nicht um den Aufstieg in die Erste Liga. Anders ist dieser blutleere Auftritt nicht zu erklären. In allen Belangen waren die Berliner dem HSV überlegen. Diese Mannschaft hat in der Ersten Bundesliga nichts verloren. Anderenfalls erlebt der HSV ein Fiasko wie einst Tasmania Berlin und steigt sofort wieder ab. Es stellt sich allerdings auch die Frage nach der Aufstellung bzw. den Auswechselungen. Ohne einen echten Stürmer in der zentralen Position fällt dieser Mannschaft das Toreschießen besonders schwer. Und die völlig indisponierten Hunt und Jung waren viel zu lange auf dem Feld. Diese Vorwürfe muss sich der Trainer gefallen lassen. Zudem ist bei der Mannschaft überhaupt keine Weiterentwicklung zu erkennen. Im Gegenteil, das Team ist sei sechs Ligaspielen ohne einen Sieg und nur noch Mittelmaß. So wird man vermutlich auch in der kommenden Saison wieder Spiele gegen Aue und Sandhausen im Volkspark verfolgen können.

Wolfgang Brakmann, Hamburg

Das Foto war daneben

27./28. April: Zum Titelfoto auf Seite eins. Der große Marathon-Service

Dieses Foto war total daneben. Fünf Läufer haben Spaß und die kleine „Dicke“ ist kurz vor dem Kollaps. Auch etwas korpulentere Personen haben Spaß am Laufen.

Christiane Schween, Stelle

Formel-1-Rennen verbieten

27./28. April: Willkommen in der Sahara! Sonne im April – und schon läuft die Klimaschutzdebatte heiß. Der Sache dient das nicht

Wenn das zukünftige Klima im Wesentlichen vom menschlichen Handeln abhängen sollte, dann muss man auch zwangsläufig die stetig steigenden Zahlen der Weltbevölkerung ins Visier nehmen. Denn sie sind die Verbraucher unserer Erde, die dann mit dem „Ausleben ihrer Bedürfnisse“ alle Klima schädigenden Aktionen bewirken. Und diese Bilanz sieht düster aus. Innerhalb von nur sechs Generationen meiner Familie seit 1815 (also von nur 200 Jahren) ist die Weltbevölkerung von einer auf über sieben Milliarden Menschen angewachsen, nachdem es bis dahin Millionen von Jahren bis zur ersten Milliarde gebraucht hatte. Für sie werden für Nahrung, Kleidung, Gebrauchsmittel, Wohnraum und Heizung sowie Verkehrsmittel immer mehr Ressourcen wie Nutzpflanzen, materielle Rohstoffe und Energiemittel gleich welcher Art benötigt. Allein die Prognose für den Luftverkehr lautet, dass wir 2030 zehntausend Flugzeuge mehr am Himmel haben werden als jetzt. Kann mir bitte jemand sagen, wie das weitergehen soll? Solange wir ohne jede Mineralölsteuer und Klimaabgabe für 19 Euro von Hamburg nach Lissabon fliegen können, und solange die „Formel-1-Rennen“ mit dem Verbrauch von Millionen Tonnen Treibstoff und entsprechenden Abgasen und der Produktion des schädlichen Feinstaubs durch Gummiabrieb nicht verboten werden, nehme ich keinem Politiker ab, dass er es mit dem Klimaschutz ernst meint.

Helmut von Binzer, Hamburg

Millionen für den Nachwuchs

27./28. April: Neuer Glanz für den St. Pauli-Elbtunnel. Sanierung kostete 60 Millionen Euro

Bei allem Verständnis als Hamburger für den Erhalt unserer Baudenkmäler, aber es sollten die gleichen Millionen endlich in den Nachwuchs der Behörden, sei es Verwaltung, Kundenzentren, Polizei oder Justiz investiert werden. Diese Menschen machen die Stadt lebenswert und nicht die Bauwerke.

Manfred Dörge, Hamburg

Singapur ist sauber

26. April: Auf Streife mit der Müllpolizei. Viele Beschwerden, noch mehr Abfall: Der Steindamm gilt als ,Hotspot des Litterings‘

Vor einigen Jahren war ich in Singapur. Die Stadt war sauber. Es gab dort keine Zigarettenkippen und keine Kaugummis auf den Straßen. Der Grund dafür: Die Strafe für achtlos weggeworfenen Müll wurde auf 100 Dollar festgelegt. Das hat gewirkt. Für diese „Umweltsünder“ ist doch die niedrige Strafe oder Belehrung nur eine Lachnummer. Da hilft nur eins: „zur Kasse bitten“.

Hans-Jürgen Odrowski

Fußgänger werden übersehen

27./28. April: Leserbrief der Woche: Ängste sind berechtigt

Genau richtig beschrieben von Frau Tesch. Bei der Neugestaltung von großen Kreuzungen wurde nur an Auto- und Fahrradfahrer gedacht. Die Fußgänger müssen sehen, wie sie über die Straße kommen. Selbst als jüngerer Mensch benötigt man jetzt an der Kreuzung Kieler Straße/Volksparkstraße drei Ampelphasen, um korrekt die Volksparkstraße zu überqueren und dann nochmal zwei, um über die Kieler zu kommen. Es ist eine Frage der Zeit, wann es hier zu einem schweren Unfall kommt.

Eike Oldenburg