Das Wetter ist unspektakulär

27./28. April: Willkommen in der Sahara! Sonne im April – und schon läuft die Klimaschutzdebatte heiß. Der Sache dient das nicht

Wetter und Klima sind immer beliebte Unterhaltungsthemen. Allerdings neigen sie dazu, die eigene Vergesslichkeit zu demonstrieren. Diese Vergesslichkeit – manchmal ist es auch Desinteresse – nutzten interessierte Kreise aus, um Falsches zu konstruieren und zu veröffentlichen. Beispiele sind die Sommer 2018 und der bisherige Verlauf des Frühjahrs 2019. Während der Sommer 2018 tatsächlich besonders „schön“ war – er übertraf den von 1995 hinsichtlich Sonnenscheindauer um einen Tag – verläuft das Frühjahr 2019 unspektakulär. In den letzten 30 Jahren waren 21 Frühjahre überwiegend sonnig und nur 9 leicht verregnet. Nach diesen Frühjahren folgten Sommer mit unterschiedlicher Intensität. Aus dem schönen Sommer 2018 in der Kombination mit dem schönen Frühjahr 2019 abzuleiten, Norddeutschland wird zukünftig tropische Verhältnisse haben, ist mehr als abwegig. Die Sahara wird weiterhin fern bleiben.

Jürgen Flehr, Quickborn

Mutige Kolumne

Hut ab! Matthias Iken hat den Mut, sich in seiner Kolumne gegen die Front der Klimahysteriker, die jegliches Wetterphänomen als Beleg für den Klimawandel sehen, zu stellen. Er läuft damit Gefahr, von der Klimainquisition als Klimaleugner, Klimafaschist, Klimapopulist etc. gebrandmarkt zu werden. Natürlich ist es eine deutsche Hybris zu glauben, bei einem CO2-Ausstoß von ungefähr 2,2 Prozent die Welt zu retten, wenn man diesen um ein paar Prozentpunkte verringert. Hinzu kommt, dass der durch Menschen bedingte Anteil des weltweiten CO2-Ausstoßes nur ca. 4 Prozent beträgt – Deutschland ist also verantwortlich für 2,2 Prozent von 4 Prozent. Auch hier gilt leider wieder die verhängnisvolle Devise „am deutschen Wesen soll die Welt genesen“. Trotz des geringen Anteils deutscher CO2-Emissionen ist es selbstverständlich wichtig, durch Einsatz moderner Technologien und einer verantwortungsvollen Lebensweise sorgfältig mit unseren Ressourcen umzugehen und damit natürlich auch Umweltbelastungen zu vermeiden bzw. zu minimieren.

Ernst Mutz

Kosten einsparen in Straßburg

27./28. April: ,Wir haben genug Bürokraten in Brüssel‘. EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber über seine Chancen auf den Top-Job in Brüssel und seine Botschaft an Donald Trump

Man kann den Ansichten des Spitzenkandidaten Weber in vielen Punkten zustimmen – insbesondere was die Teilnahme Großbritanniens an der Europawahl betrifft. Man hätte die Teilnahme Großbritanniens an der Wahl ganz einfach damit verhindern können, indem man den Termin für den Austritt nicht bis Ende Oktober, sondern nur bis zum Tag vor der Europawahl verlängert hätte. Was sollen diese Zugeständnisse in Form von Fristverlängerungen überhaupt bringen, es ändert sich ohnehin nichts. Wie schon in der Vergangenheit werden die Premierministerin und das Parlament erst kurz vor Ablauf des Termins aktiv, vorher ist Schweigen im Walde und nichts passiert. Ein weiterer richtiger Ansatz ist die Kritik der unnötigen Tagungen des Europaparlaments in Brüssel und in Straßburg: Nur mit Rücksicht auf Frankreich tagt das europäische Parlament einmal im Monat in Straßburg, was natürlich enorme Kosten für die Gemeinschaft verursacht – mit diesem Unsinn muss schnellstens Schluss gemacht werden, selbst wenn Frankreich dann verschnupft sein sollte. Aber diese unnötig verpulverten Millionen lassen sich anderweitig sinnvoller einsetzen. In diesem Sinne: Viel Erfolg bei der Wahl, Manfred Weber.

Helmut Jung, Hamburg

Ordnungsgeld erhöhen

26. April: Auf Streife mit der Müllpolizei. Viele Beschwerden, noch mehr Abfall: Der Steindamm gilt als ,Hotspot des Litterings‘. Bezirk und Stadtreinigung verschärfen die Kontrollen

Wie hilflos ist doch dieser Staat. Da wird mit Steuergeld eine Müllpolizei gebildet, die gegen die Vermüllung unseres Staates sowieso völlig machtlos ist und im besten Falle 30 oder 50 Euro Ordnungsgeld verhängt. Warum werden erfasste Täter denn nicht mit 5000 Euro bestraft wie in anderen Ländern? Aber solche Gesetze zu erlassen, fehlt unseren Politikern leider der Mut. Das gilt auch für die Schmierereien an Häusern und Wänden, neudeutsch ganz verklärt: Graffiti genannt.

Karl Georg Imke

Autofahren nur für Reiche

25. April: Kommt die CO2-Steuer? Kohlendioxid gilt als einer der Hauptverursacher des Klimawandels. Die Politik denkt über eine Verteuerung des Ausstoßes nach

Das ist mal wieder der Gipfel der Frechheit. Unterm Strich heißt das: Autofahren nur für Reiche. Es ist völlig naiv zu glauben, dass die Bundesrepublik Deutschland mit einer weiteren Steuererhöhung auf CO2-Ausstoß die Welt retten kann. Solange es alle zehn Jahre eine Milliarde Menschen mehr auf diesem Planeten gibt und die asiatischen Volkswirtschaften in diesem Tempo weiter wachsen, sind jegliche Anstrengungen dieser Art völlig obsolet und wird auf Dauer nur dazu führen, dass hier immer mehr Menschen Protestparteien wählen werden.

Armin Dreier