Der hohe Preis ist im Kopf

27. April: Krabben wieder billiger – fast überall

Wie gern habe ich bei einem Hafenbesuch ein Krabbenbrötchen gegessen, Krabben pur oder als Salat genossen. Aber bei über zehn Euro für ein Krabbenbrötchen hörte der Spaß auf. Und auch im Supermarkt schaut man nicht mehr auf Krabbenprodukte, wenn der hohe Preis im Kopf ist. Jetzt soll der Kilo-Preis von 8,13 auf 4,04 oder sogar aktuell auf ca. 2,90 Euro gesunken sein? Warum bekommt der Verbraucher das zeitnah nicht mit? Wenn die Lager übervoll sind, wäre es doch längst Zeit für angemessene Preise. Aber nein – Preise und Profit werden hochgehalten und das Brötchen kostet an „Brücke 10“ immer noch 10 Euro. Die Krabbenfischer wären gut beraten gewesen, die sinkenden Preise rechtzeitig publik zu machen, damit der Kunde wieder Krabbenprodukte kauft. Dann hätte sich der Markt von ganz allein reguliert: mehr Nachfrage, keine Altbestände, normale Fischfangquoten.

Dietmar Johnen-Kluge

Beschämender Umgang

25. April: Senat beschließt ,Rückennummern‘ für Polizisten

Tragen die Randalierer bei Demos oder der Mai-Randale jetzt auch Namensschilder an ihrer Vermummung. Das ist ein Skandal wie die Souveränität der Polizei in Frage gestellt wird. Es ist beschämend, wie ein grüner Justizsenator mit der Polizei umgeht.

Thomas Schendel

Nicht nachvollziehbare Regeln

23. April: Protest gegen Schwimmregeln für Epileptiker. Auch Pädagogen wehren sich gegen neue Bestimmungen

Wir bedauern sehr, dass es in Hamburg offensichtlich eine neue Regelung gibt, die die Teilnahme am Schwimmunterricht für Kinder mit epileptischen Anfällen in der Vergangenheit in Frage stellt. Dieser Umgang mit dem Schwimmen ist aus unserer Sicht als Bundesverband der Epilepsie-Selbsthilfe nicht nachvollziehbar. Es kommt beim Schwimmen auf die Form der Epilepsie an, an der ein Mensch leidet. Wenn ein erwachsener Mensch unter der Einnahme von Medikamenten ein Jahr lang anfallsfrei ist, darf er nach Rücksprache mit seinem behandelnden Neurologen wieder Auto fahren – warum sollte ein Kind sogar nach zwei Jahren Anfallsfreiheit nicht schwimmen dürfen? Sicherlich möchte die Hamburger Schulbehörde damit die Haftungsfrage regeln. Wenn die Ärzte der betreffenden Kinder nicht bereit sind, eine „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ auszustellen, sollte das Bundesland Hamburg eine Möglichkeit bereitstellen, diese zu erlangen, über das Gesundheitsamt beispielsweise. Bildung und Schule sind Ländersache. Beim Schwimmunterricht wäre eine einheitliche Regelung wünschenswert. Eine andere Möglichkeit wäre aus unserer Sicht auch, dass die Eltern oder eine befugte Aufsichtsperson den Schwimmunterricht begleiten oder dass die Eltern eine Genehmigung unterzeichnen. Die „Stiftung Michael“ rät zum Tragen einer Schwimmhilfe, wenn die Anfallsfreiheit nicht mehr als zwei Jahre besteht und zu einer engmaschigen Aufsicht.

Sybille Burmeister, Vorstandsmitglied der Deutschen Epilepsievereinigung

Diese Jungs gehorchten

20./21. April: Nazi-Verbrechen – 92-Jähriger vor Hamburger Jugendgericht angeklagt. Vorwurf: Beihilfe zum Mord in 5230 Fällen. Verdächtiger war damals 17 Jahre alt

Kann man das verstehen? Als fast noch Kind, als Jugendlicher hat dieser Mann das Glück gehabt, nicht mit seiner Einheit an der Ostfront zu verbluten wie Tausende andere in seinem Alter. Ein Vetter meiner Frau starb, ebenfalls 17 Jahre alt, als als sein Panzer einen Volltreffer erhielt. Nicht einmal ein Häufchen Asche blieb übrig. Er hat überhaupt nicht gelebt, sagt seine Schwester. Nun kommen Menschen, die das, wie Kanzler Kohl es formuliert hat, „Glück der späten Geburt“ hatten, und wollen diesen Greis für Verbrechen zur Rechenschaft ziehen, die er weder veranlasst hat noch hätte verhindern können. Ja, die Hauptverantwortlichen hätte die Justiz, die selbst belastet war, viel früher zur Rechenschaft ziehen müssen. Das wurde sträflich versäumt. Nun ist an ihrer Stelle eines der kleinsten Rädchen dran, nur weil er das Glück hatte, so alt zu werden. Man muss sich immer wieder vor Augen führen: ein 17-Jähriger! Es gab auch andere junge Menschen in diesem Alter, die Hunderte Zivilisten getötet haben. Sie saßen, etwa als Bombenschützen, in den Flugzeugen, die die Innenstadt von Dresden in einem Feuersturm haben verglühen lassen. Hätten diese Jungs dieses Massaker an Frauen und Kindern verhindern können? Auch sie wurden eingezogen und gehorchten Befehlen.

Dr. Gunter und Ilse Alfke

Diskussion in Gang bringen

23. April: Kommentar: Ferien als sozialer Skandal

Als Nicht-Skiläuferin ärgere ich mich jedes Jahr über die kalten Märzferien und wundere mich, dass kaum jemand hierzu einmal eine Diskussion bzw. Eltern-Umfrage startet. Darum hat mich der Bericht sehr gefreut, vielleicht gelingt es, einen Stein ins Rollen zu bringen.

Maren Gerken