Zwei Kirchen sind Luxus

20./21. April: Lasst die Kirche im Dorf. Hamburg braucht heilige Orte in den Stadtteilen – als sichtbare Zeichen des Glaubens

Es stimmt, was der Verfasser Edgar S. Hasse in seinem Leitartikel schreibt, nämlich dass Hamburg auch in den Stadtteilen Kirchen braucht – „als sichtbare Zeichen des Glaubens“. Er fordert „lasst die Kirche im Dorf“. Aber müssen es gleich zwei Kirchen im Dorf sein? Braucht ein und dieselbe Gemeinde wie die in Hamburg-Volksdorf zwei Kirchen im Abstand von gerade mal zwei Kilometern – wenn die Zahl der Gläubigen und die Zahl der Pastoren immer weiter zurückgeht und auch die Einnahmen sinken? Herr Hasse zeigt Mitgefühl, dass die Kirche St. Gabriel in Volksdorf um ihren Bestand fürchten muss. Er erwähnt aber nicht, dass in fußläufiger Entfernung mitten im Ortskern die größere Rockenhof-Kirche als „sichtbares Zeichen des Glaubens“ steht. Sehr viel Geld müsste aktiviert werden, damit sich die evangelische Gemeinde im wohl situierten Volksdorf weiter den Luxus von zwei Kirchen leisten kann. Geld, das gerade Christen eher gegen Not und Elend in nah und fern einsetzen sollten.

Christoph Lütgert, Mitglied der ev. Kirchengemeinde Hamburg

Das Problem aussitzen

18. April: Warum plötzlich alle über Masern und Impfpflicht reden. Hochansteckende Krankheit breitet sich immer schneller aus

Die Masern sind in der Medizin seit Jahrhunderten bekannt. Warum das Thema jetzt von allen Seiten hochgekocht wird, dürfte populistische Motive haben, auch bei der Hamburger Gesundheitssenatorin, die das Problem aussitzen und auf eine bundeseinheitliche Regelung warten will, obwohl die Masern doch so gefährlich sind? Ich selber habe zwar meine Kinder nicht geimpft und die Masern homöopathisch behandelt, habe aber allen Eltern, die zu wenig homöopathische Kenntnisse haben, zur Impfung geraten. Damals gab es aber auch noch die Maserneinzelimpfung. Heute gibt es praktisch nur noch Impfpakete einschließlich Röteln und Windpocken, die ausweislich der roten Liste, der amtlichen Medikamentenbibel, jede Menge Nebenwirkungen haben können. Aber diese Tatsachen werden in der derzeitigen öffentlichen Diskussion schlichtweg unterschlagen und der Bevölkerung vorenthalten.

Dr. med. Dietger Heitele, Hamburg

Spenden für Flüchtlingslager

17. April: Die Welt schaut auf Notre-Dame: Schon 700 Millionen Euro gespendet

Ich habe nicht so viele Sehenswürdigkeiten mit dem Prädikat „Weltkulturerbe“ auf unserem Globus gesehen, auch nicht Notre-Dame. Der katastrophale Brand dieser Kathedrale ist dennoch auch für mich erschütternd, obwohl ich dieses erhabene sakrale Bauwerk nur aus Berichten und Bildern kenne. Auch nur aus Bildern und Berichten kenne ich das derzeitige katastrophale Elend der Flüchtlinge und Asylanten in Lagern auf Lesbos und in Libyen, und dieses menschliche Dauerelend erschüttert mich mehr. Welch großartige Hilfe wäre es, wenn dieses Elend mit nur wenigstens einem Zehntel des Spendenaufkommens für den Wiederaufbau von Notre-Dame unter Kontrolle einer zuverlässigen Hilfsorganisation gelindert werden könnte. Dem Christengott würde es gefallen.

Werner Meier

Es gibt ernstere Katastrophen

Zu Recht empfinden wir Trauer über den verheerenden Brand, der eines der schönsten Kulturdenkmäler der Welt fast zerstört hätte. Der Dank gilt den tapferen, aber auch gut organisierten Feuerwehrmännern, die das Schlimmste haben verhindern können. Auch die Spendenbereitschaft ist überwältigend. Innerhalb weniger Stunden ist die Zusage für fast eine Milliarde Euro zusammengekommen. Was mich ankotzt ist, dass für weitaus verheerendere Katastrophen unser Blick völlig verstellt ist. Wenn man die Bilder aus dem Sudan, aus Äthiopien, aus Zaire, fast aus aller Welt tagtäglich wahrnimmt und unser Engagement diesbezüglich, kann man sich als Wohlstandsbürger in Europa nur schämen.

Hans-Joachim Wehmeier

Für die Gäste der Hansestadt

17. April: Hamburgs persönlichste Stadtführung Jubiläum: Die Hamburg-Greeter zeigen ihrem 10.000 Gast die schönsten Seiten der Elbmetropole

Ich möchte, auch im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen, den Hamburg Greeters zu ihrem Jubiläum gratulieren. Wir alle freuen uns, wenn unsere Gäste sich in der Hansestadt wohl und gut betreut fühlen. Was uns allerdings sauer aufstößt, sind Sätze wie: „Eine konventionelle Stadtführung ist viel anonymer und unpersönlicher.“ Dieser Teil des Artikels assoziiert, dass die professionellen Touren meiner Kolleginnen und Kollegen anonym und unpersönlich sind und nur in großen Gruppen angeboten werden. Das ist falsch. Richtig ist vielmehr, dass wir sehr wohl individuelle Führungen anbieten, für Familien, Gruppen, für Einzelpersonen, zu allen Themen, die es gibt, wie z. B. Literatur, Architektur, Kirchen, Elbphilharmonie, Hafen etc., in vielen verschiedenen Sprachen. Die Liste ist lang und unsere Führungen sehr individuell. Ich lade Sie hiermit herzlich ein, eine „konventionelle“ Stadtführung mit mir zu machen. Dann können Sie sich davon überzeugen, dass wir professionellen Stadtführer uns sehr wohl nach den besonderen Wünschen der Gäste richten können. Anekdoten haben wir auch drauf, nicht nur Geschichte, auch Geschichten und das nicht zu knapp.

Mara L. Burmeister

Tourismusverband Hamburg

Dient als schlechtes Beispiel

18. April: Zu massiv – Streit um neue Alstervilla

Nun steht es da, dieses grenzüberschreitende Gesamtkunstwerk aus harmonischem Zusammenspiel von Bauherr, Architekt und Bauamt. Hamburg, schönste Stadt der Welt, auf auf zu neuen Alster-Ufern. Kein Haus ist überflüssig, es kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

Ralf Buschmann