Vorschläge für Klimaschutz

11. April: Klimakabinett drückt aufs Tempo. Minister sollen bis Ende Mai Vorschläge liefern, um Ziele für 2030 zu erreichen

Endlich haben wir ein „Klimakabinett“. Die Damen und Herren sollen Wege finden, wie der CO2-Ausstoß verringert und die Klimaziele erreicht werden können. Bis Ende Mai sollen Vorschläge gemacht werden. Ich habe welche: Die Flugbereitschaft der Bundesregierung ist in Köln/Bonn stationiert. Jeder Flieger muss in der Regel leer von da nach Berlin und nach der Reise wieder leer nach Köln/Bonn zurück. Kann man ändern, wenn die Flugbereitschaft nach Berlin verlegt wird. Es gibt immer noch Ministerien, die in Bonn ihren Hauptsitz haben und eine Nebenstelle in Berlin. Das führt zu einer intensiven Reisetätigkeit mit entsprechendem CO2-Ausstoß. Auch hier ist mit einer Umsiedlung nach Berlin klimatechnisch viel zu erreichen. Der Bundestag ist mit 709 Abgeordneten so aufgebläht, weil CDU und SPD sich nicht auf eine Reform einigen konnten. Da waren die Parteiinteressen wichtiger als das deutsche Volk. Der enorme CO2-Ausstoß kann durch eine Bundestagsreform vermieden werden. Hinter all dem stehen Gesetze, die zu einer Zeit verabschiedet wurden, als „Klima“ noch kein solches Thema war. Angesichts der allgemeinen Beunruhigung und Angst der Bevölkerung, wäre es eine überzeugende Tat, die Gesetze zu ändern. Messen wir das „Klimakabinett“ an seinen Taten.

Wolfgang Knobel

Ein treffsicheres Vorbild

11. April: Basketball-Superstar: Der Abschied des Dirk Nowitzki

Bei allem Können, Ruhm und Wohlstand ist Dirk Nowitzki ein Mensch wie du und ich geblieben. Seine natürliche Bescheidenheit und Integrität sind im besten Sinne unschlagbar, er ist als Persönlichkeit und als Sportler nicht nur körperlich ein ganz Großer und treffsicheres Vorbild.

Matthias Bartsch, Lichtenau

Neuen Lessingtunnel bauen

10. April: Lessingtunnel für mehr als sechs Monate voll gesperrt

Wieso man für den Austausch von zwei Brückenfeldern der S-Bahn-Gleise, wo doch schon das neue Auflager in der Mitte vor zwei Jahren gebaut wurde, elf Monate braucht, bleibt das Geheimnis der DB AG. Nach den Kosten will man gar nicht fragen. Wieso diese lange Sperrung nicht genutzt wird gleich den ganzen Lessingtunnel neu und von dem Tunnel Aufgänge zu den direkt darüber liegenden Fernbahngleisen zu bauen, entzieht sich dem gesunden Menschenverstand. Bauzeit und Kosten für die Gesamtsanierung wären sicher nur unwesentlich höher. Aber Stadt und Bahn träumen ja immer noch davon, den Fern- und Regionalbahnhof Altona nach Diebsteich zu verlegen. Also bleibt den Bürgern Altonas der finstere, schmuddelige Lessingtunnel noch bis mindesten 2026 erhalten. Warum nicht, wie es viele Altonaer wünschen, den Kopf-Bahnhof an Ort und Stelle modernisieren, einschließlich des Lessingtunnels, dann könnte auch der Wohnungsbau auf den Flächen der Neuen Mitte Altona 2 um Jahre früher beginnen.

Michael Jung, Hamburg

Umfrage nicht repräsentativ

10. April: Deutschlands großer Fahrrad-Test: So schlecht schneidet Hamburg ab. Viele Menschen fühlen sich unsicher auf den Radwegen und Straßen

„Deutschlands großer Fahrrad-Test“ ist nichts anderes als eine Umfrage eines Vereins unter seinen Mitgliedern, bei der es offenbar in erster Linie darum ging, wem man in die Schuhe schieben kann, wenn es nicht so läuft, wie der ADFC es sich vorstellt. Eigenes Fehlverhalten wird dabei völlig ausgeblendet, andere Verkehrsteilnehmer, die zu dem Thema vielleicht auch etwas zu sagen hätten - und woraus man im Interesse eines besseren gegenseitigen Verständnisses vielleicht etwas hätte lernen können – werden sowieso nicht gefragt. Die 4000 Umfrageteilnehmer (immerhin 0,2 Prozent der Stadtbevölkerung) wissen scheinbar einzig und allein, wo es langzugehen hat. Bloß gibt es in einer Großstadt wie Hamburg noch andere Transportaufgaben zu bewältigen als die, die mit dem Fahrrad erledigt werden können. Das scheint aber ganz und gar vergessen zu werden.

Leon Mengden, Hamburg

Fahrradsteuern einführen

Meckern kann man immer. Entsprechende Radwege anzulegen kostet sehr viel Geld. Da Fahrräder laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung als Fahrzeuge gelten, sollte die Stadt doch mal über Fahrradsteuern nachdenken. Alle anderen Fahrzeuge sind doch auch steuerpflichtig. Dann könnte der Senat auch früher die maroden Radwege ausbauen. Wolfgang Kany

Gleise für den Hauptbahnhof

6./7. April: Hamburg und die Bahn – darum kriselt es so oft. Die Politik hadert immer häufiger mit dem Staatskonzern

Der Fraktionschef der SPD, Dirk Kienscherf, beklagt mit Recht, dass der Hauptbahnhof seit Jahren aus allen Nähten platzt. Also muss dieser erweitert werden. Durch den Bau zusätzlicher Zugänge auf der Südseite des Bahnhofs entlastet man den betrieblichen Engpass mit den Gleisen 11 bis 14 keinesfalls. Hier hilft nur der Bau eines weiteren unterirdischen Bahnsteigs mit den Gleisen 15 und 16 nach dem Abbruch des Bunkers am Steintorwall, um den geforderten und zu erwartenden Anstieg des Fahrgastaufkommens bis 2030 auf das Doppelte bewältigen zu können. Andernfalls könnten zusätzliche Nahverkehrszüge aus Richtung Süden und Westen das „Tor zur Welt“ nicht erreichen und müssten bereits in Harburg enden. Bekanntlich bestellen und bezahlen die Länder den Nahverkehr. Wer mehr Nahverkehr will, muss auch die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellen. Die oben genannten vier Bahnsteigkanten können schon heute im Berufsverkehr keine zusätzlichen Züge mehr aufnehmen. Dirk Kienscherf macht es sich als Abteilungsleiter in der Stadtentwicklungsbehörde zu einfach mit seiner Forderung, die DB möge den Bahnhof „auf eigene Kosten“ erweitern.

Gerhard Rocco