Gretas Preis ist unangebracht

1. April: Ein Abend mit Glanz und Greta Bei der Goldenen Kamera in Berlin ging es um die Besten des TV-Geschäfts – und um eine Botschaft

Eine Preisverleihung mit dem Sonderpreis „Klima“. Warum? Die Kameras in Gold sind doch eigentlich für schauspielerische Leistungen gedacht. Wer wirklich etwas verändern will, sollte in eine politische, demokratische Partei eintreten und dort für das Klima kämpfen. Immer nur auf die Politiker zu schimpfen und „denen da oben“ den schwarzen Peter zuschieben, geht nicht. An der Flug- und Autoindustrie z.B. hängen hunderttausende Arbeitsplätze. Und sich vegan zu ernähren, bringt es alleine auch nicht. Umweltfreundliche Motoren sowie der Verzicht auf Massentierhaltung sind doch heute schon möglich. Natürlich steigen dadurch die Preise um etliche Prozent. Dann esse ich eben weniger Fleisch und bin aber auch bereit, angemessene höhere Preise zu zahlen. Der Preis an Greta Thunberg ist völlig unangebracht.

Detlef Riedel, Hamburg-Ohlsdorf

Begrüßenswerte Entscheidung

Es ist zu begrüßen, dass die Funke-Mediengruppe Greta Thunberg mit der goldenen Kamera ausgezeichnet hat und ihr damit die Gelegenheit gegeben hat, zu einem Millionenpublikum zu sprechen. Diese gute Entscheidung und die Standing Ovations des Publikums bei der Verleihung bleiben aber solange scheinheilig, wie Vorschläge von Politikern zur Reduzierung von CO2 in den Medien niedergemacht werden und der Zorn der Leser auf die gelenkt wird, die solche Ideen vorbringen.

Winfried Wolf

Direktaufstieg erledigt?

1. April: Sind die Saisonziele in Gefahr? Wie schon in der Hinrunde enttäuscht der HSV erneut beim 0:0 gegen Bochum. Damals wurde Ex-Trainer Titz entlassen, diesmal mahnt Nachfolger Wolf zur Besonnenheit

Der HSV hat mit dem 0:0 in Bochum einmal mehr auf der ganzen Linie enttäuscht. Die Spiele in der Rückrunde der Zweiten Liga sind mit Ausnahme des St.-Pauli-Spiels deutlich hinter den Erwartungen der Fans zurückgeblieben. Umso erstaunlicher ist es, dass Sportvorstand Becker von einer „wahnsinnigen Qualität“ im Kader spricht. Welche Spieler meint er? Wo waren diese in den vergangenen Spielen? Das, was die Mannschaft in der Rückrunde zeigt, ist wieder der alte Rumpel-Fußball, den wir aus den vergangenen Jahren kennen. Der Trainertausch hat nichts bewirkt. Im Gegenteil, unter Titz hat die Mannschaft erfolgreicheren Fußball gespielt. Es ist an der Zeit, die Situation realistisch zu bewerten. Der HSV ist in der Zweiten Liga gut aufgehoben, die Spieler sind nicht erstligareif. Ein Aufstieg mit diesem Kader hat den unmittelbaren Abstieg wieder zur Folge. Finanzielle Mittel sind nur unter Mithilfe von Investor Kühne zu generieren oder durch Spielerverkäufe. Nur, wenn Douglas Santos verkauft wird, gibt man den einzigen Spieler mit Erstliganiveau ab und schwächt das Team noch weiter. Es ist zu vermuten, dass nach den drei Auswärtsspielen in Köln, Berlin und Paderborn das Thema Direktaufstieg ohnehin erledigt hat.

Wolfgang Brakmann

Das Tor zu Welt wird kleiner

30./31. März: Elbvertiefung droht ein Jahr Verzögerung

Die Nachricht über die neue Verzögerung bei den Arbeiten für die Elbvertiefung wirft bei mir eine Frage auf: Wer ist eigentlich im Hamburger Senat für den Antrag, das Ausschreibungsverfahren und die damit verbundene Vergabe der Aufträge zuständig? Offenbar keiner, denn wenn aus diesem oder den vorherigen Senaten sich jemand wirklich verantwortlich fühlen würde, hätten wir nicht bald die Situation, das Hamburg zwar theoretisch das Tor zur Welt ist, praktisch aber keiner mehr hindurch kommt, weil an allen Enden die notwendigen Infrastrukturen fehlen. Wenn Hamburg wirtschaftlich nicht hinter Häfen wie Antwerpen oder Rotterdam weiter an Bedeutung verlieren will, muss sich dringend jemand der Wichtigkeit der Elbvertiefung klar werden und dann auch die Verantwortung dafür übernehmen, dass diese durchgeführt werden kann.

Jürgen Krause, Hamburg

Neue Rufnummer einrichten

30./31. März: Hamburg verliert 600 Bäume pro Jahr. Umweltbehörde räumt Defizit bei Fällungen und Neupflanzungen ein

Die Gründe für Baumfällungen mögen vielfältig sein. Sturm, Krankheit, Alter, Standfestigkeit, Straßenbau, und anderes, aber mir fallen spontan mehrere Orte ein, wo jahre-, wenn nicht jahrzehntelang ein Baum stand, der ersatzlos entfernt wurde, obwohl der potenzielle Standort immer noch vorhanden ist. Dies sind nur einige Beispiele: An der Ecke Susannenstraße/Bartelsstraße, auf der Hundewiese Fährdamm, im Schanzenpark, entlang der Schanzenstraße. Vielleicht sollte die Umweltbehörde auch eine Rufnummer für „Tree Watcher“ analog zur Hotline „Saubere Stadt“ der Stadtreinigung einrichten, unter der man den Bedarf für eine Nachpflanzung einfordern kann.

Jochen Rolcke, Hamburg

Anfallskranke fahren Pkw

29. März: Vom Schwimmen ausgeschlossen? Ein internes Protokoll der Schulbehörde sorgt für Unruhe bei Ärzten und Eltern von Kindern, die an Epilepsie leiden

Bei diesem Thema vermisse ich die sachliche Herangehensweise. Fakt ist, dass anfallskranke Kinder im Wasser gefährdet sind (übrigens auch zu Hause in der Badewanne). Es ist richtig, dass die Schulbehörde diese Problematik auch kommuniziert. Ich bin sicher, dass der mediale Aufschrei groß wäre, wenn ein Kind infolge von Epilepsie beim Schulunterricht ertrinkt. Es ist unbedingt erforderlich, diese Kinder medizinisch so einzustellen, dass weitgehende Anfallsfreiheit erreicht wird. Mit einem gewissen „Restrisiko“ müssen wir dann angemessen umgehen. An anderer Stelle ist die Gefährdung ebenfalls gegeben, z.B. im Straßenverkehr. Auch hier akzeptieren wir Anfallskranke z.B. als Pkw-Fahrer.

Prof. Dr. Klaus Püschel