Zu dicht an die Straße gebaut

30./31. März: Hamburg verliert 600 Bäume pro Jahr. Umweltbehörde räumt Defizit bei Fällungen und Neupflanzungen ein. Naturschutzbund hält den Verlust für ,alarmierend‘

Wenn ganze Einkaufszentren, Bürogebäude und sogar Wohnhäuser neuerdings so dicht an die Straßen herangebaut werden, dass nur noch zwei bis drei Meter Platz für Rad- und Gehwege bleiben, ist es kein Wunder, dass nach den Baumaßnahmen keine Baumpflanzungen mehr möglich sind. Da wäre einmal zu hinterfragen, warum solche Baugenehmigungen überhaupt erteilt werden. Und da wo eigentlich Platz wäre, werden vermehrt und ohne erkennbaren Grund kleinwüchsige oder gar keine Bäume gepflanzt.

Uwe Terzenbach

Auf dem rechten Auge blind?

30./31. März: Wenn Recht und Gesetz nicht gelten sollen ...

Ist es nicht Aufgabe der Opposition, die Bürgerschaft zu kritisieren und auf Missstände hinzuweisen? Bei der Debatte in der Bürgerschaft über die Neutralitätsverstöße an der Ida-Ehre-Schule wurde leider wenig über die Sache selbst geredet, dafür aber umso mehr die AfD für ihr Informationsportal „Neutrale Schulen“ kritisiert. Ich frage mich, ob der Aufschrei und die Anfeindung auch so groß wäre, wenn die Grünen ein Portal eingerichtet hätten, auf dem Verstöße gegen das Neutralitätsgebot von „rechts“ gemeldet werden könnten. Würden dann auch die etablierten Parteien von einem „Petz-“ oder „Denunzianten-Portal“ reden – oder gäbe es den Beifall von linken Parteien, Gewerkschaften und Kulturschaffenden? Jede Art von politischer Werbung und erst recht Extremismus haben doch an Schulen nichts zu suchen, egal welcher Couleur.

Harald Redemann Großhansdorf

Chausseen haben viele Charme

27. März: Neue Einfälle für die Ausfallstraßen. Oberbaudirektor Franz-Josef Höing über die Hoffnungen, die er mit dem Bauforum verbindet

Dazu ein einfacher Vorschlag: Die Straßen sähen schon ansprechender aus, wenn durchweg Bäume gepflanzt würden. Chausseen haben einen eigenen Charme. Das wäre auch in der zunehmend kahler wirkenden Innenstadt zu empfehlen.

Dr. Raimond Emde, Hamburg

Gesetze der Physik

28. März: Container sollen durch den Hafen fliegen. HHLA-Chefin Angela Titzrath setzt auf Drohnen als ein Transportmittel der Zukunft

Man kann nur hoffen, dass bei der jetzt vorgelegten Bilanz der HHLA die Vorschriften zur Rechnungslegung mehr Beachtung gefunden haben als die Gesetze der Physik bei den Überlegungen zu Containerdrohnen. Sie werden niemals zum Einsatz kommen. Wer viel Geld in billigen Technologie-Populismus steckt und gleichzeitig anerkannt sinnvolle, weil wirkungsvoll und schnell zu realisierende Vorhaben, wie z.B. eine Port Feeder Barge, an Mini-Beträgen scheitern lässt, sollte jedwedes Bekenntnis zum klimaschonenden Handeln ganz schnell aus seinen Unternehmensleitlinien streichen.

Ulrich Malchow, Hamburg

Sieben Jahre Lärm

28. März: Ein Bahnhof wie eine Unterwasserwelt. Hochbahn stellt Entwürfe für die neuen Haltestellen der U 4 in Horn vor

Es gibt sehr viele Horner Bewohner, die gegen die Ausweitung der U 4 um zwei Stationen für 465 Millionen Euro und einer Strecke von 1,9 Kilometern sind. Uns erwartet über sieben Jahre Bauzeit und der Verkehrsinfarkt am Ring 2 und Umgebung. 770 gesunde Bäume werden gefällt und mit ihnen bedrohte, nachgewiesen lebende Tierarten getötet oder vertrieben. Außerdem erwarten uns Lärm, Gefahren durch Grundwasser und noch viele weitere Aspekte. Wir werden nicht gefragt, ob wir die U-Bahn-Ausweitung hier haben wollen.

Verena Schröder

Die Behörde trifft keine Schuld

29. März: Vom Schwimmen ausgeschlossen? Ein internes Protokoll der Schulbehörde sorgt für Unruhe bei Ärzten und Eltern von Kindern, die an Epilepsie leiden

Sicher gibt es einige Punkte bei den Schwimmkursen in der Grundschulzeit zu kritisieren, aber sicher nicht, dass die Behörde für Schule und Berufsbildung hier versucht, die Sicherheit der Kinder sicherzustellen. Diese Vorgabe kommt im Übrigen ursprünglich nicht von der Schulbehörde, sondern von Bäderland, die Bäderland-Schwimmlehrer führen nämlich in Hamburg den Schwimmunterricht durch. Weiterhin werden die Kinder nicht ausgeschlossen, sondern es wird nur eine Freigabe von einem Arzt verlangt, nachzulesen in der Elterninformation von Bäderland. Da in diesem Punkt weder die Schule noch die Schwimmlehrer die notwendige medizinischen Fachkenntnisse haben, halte ich den Punkt für absolut richtig. Die beschriebenen Maßnahmen sind übrigens auch so eins zu eins in den Vorgaben der Gesellschaft der Epileptologen (aus 2013) festgehalten. Hier geht es schließlich um die Gesundheit und Sicherheit unserer Kinder und die muss natürlich an erster Stelle stehen und nicht die persönlichen Befindlichkeiten einzelner Eltern.

Stephan Klöckner