Viele Viertel sind zu dunkel

26. März: Warum ist es in Eppendorf so dunkel? Viele Fußwege sind wegen fehlender Beleuchtung zu gefährlichen Stolperfallen geworden

Nicht nur in Eppendorf. Hamburgs Straßen, vor allem die Bürgersteige, sind in fast allen Vierteln zu dunkel. Wenn man aus anderen Städten nach einer Reise zurückkommt, fällt das als Erstes auf. Seit den 60-Jahren sind die Bäume gewachsen, die Autos haben mittlerweile eine gute Beleuchtung und als Ersatz für die alte Technik gibt es mittlerweile LED. Und bei der Umrüstung kann man sogar Geld vom Bund bekommen. Man muss es nur anpacken. Gut, dass „die Alten“ die Initiative ergriffen haben. Freitags die Jugend, und jetzt auch die Älteren. Gut so!

Janne Fuhrmann, Hamburg-Wandsbek

Zumutung für Pendler

26. März: Neue Zahlen: So unpünktlich sind viele S-Bahnen in Hamburg. Auf manchen Linien ist fast jeder vierte Zug verspätet

Die jetzt veröffentlichten Werte spiegeln sicherlich das tägliche Erleben der Bahnbenutzer in Hamburg wider. Die Frage nach der Zuverlässigkeit der S-Bahn ist eine essenzielle und jahrelang diskutierte Frage – ohne Besserung und noch wichtiger ohne wirkliche Aussicht auf Besserung. Da muss man sich fragen, wie es die Hamburger Verkehrspolitik verantworten kann, die geplante S4 in der jetzigen Variante ernsthaft zu planen. Die S-Bahn-Gleise 1 und 2 insbesondere im Hauptbahnhof sind schon ein derartiger Flaschenhals, dass man dort nicht noch eine siebte Linie unterbringen kann. Damit fährt man sehenden Auges in ein vorprogrammiertes S-Bahn-Chaos, das man weder den Pendlern aus Hamburgs Osten noch den übrigen S-Bahn-Nutzern antun kann. Die S-Bahn muss erst einmal den Beweis antreten, dass sie zugesagte Leistungen zuverlässig erbringen kann.

Ewald Hauck, Hamburg

Standesamt braucht länger

26. März: Schnelle Finanzämter in Hamburg. Steuer-Bearbeitung dauert im Schnitt 39 Tage

Wunderbar, dass das Finanzamt nur 39 Tage benötigt. Da sollte sich das Standesamt Altona mal ein Beispiel daran nehmen, da es zum Ausstellen einer Sterbeurkunde einer deutschen, in Hamburg lebenden und gestorbenen Person nur 48 Tage benötigt. Unterschied: Beim Finanzamt bekommt der Staat ggf. Geld, bei einer Sterbeurkunde ist nur der Erbe geschädigt (weil z.B. die Lebensversicherung nicht ausgezahlt wird). Aber immerhin durfte die Beerdigung ohne Sterbeurkunde erfolgen.

Klaus Koch, Hamburg

Symbole statt Hintergründe

23./24. März: Apokalypse? No! Die Schwedin Greta befeuert eine überfällige Debatte. Aber Zukunft wird aus Mut gemacht – nicht aus Angst

Leider sind die Journalisten rar gesät, die nicht von der kritiklosen Begeisterung für die „Fridays for Future“- Demonstrationen erfasst sind. Zum Glück und zurecht weist Matthias Iken daraufhin, dass hierbei Symbole die Hintergründe überlagern, dass Emotionen den Verstand ersetzen und Gefühle die Debatte bestimmen. Dabei brauchen wir doch sehr dringend eine sachliche Diskussion zum Klimawandel, in der Andersdenkende nicht sofort als „Klimaleugner“ denunziert werden. Außerdem konstatiert Iken sehr richtig, dass Panik und Hoffnungslosigkeit, die auf den Demonstrationen zum Ausdruck kommen, zu Fatalismus führen können. Ist es nicht im hohen Maße pädagogisch verantwortungslos, sogar Grundschüler mit dieser apokalyptischen Sichtweise zu belasten?

Gisela Sternberg-Frey

Die Regierung muss handeln

Das Fazit des Artikels des stellvertretenden Chefredakteurs lautet: Schön, dass ihr demonstriert habt, nun geht wieder brav in die Schule, fahrt mehr Fahrrad und esst weniger Burger, dann wird schon alles nicht so schlimm werden. Statt kritisch darüber zu berichten, dass die Bundesregierung ihre ohnehin nicht sehr ambitioniert abgesteckten Klimaziele verfehlt, wird deren Tatenlosigkeit gedeckt. Für Appelle an die Verantwortung eines jeden Einzelnen ist es indes zu spät. Zudem sind diese nicht geeignet, die notwendigen Effekte zu erwirken. Das gilt nicht nur für die Klimafrage. So drohen Strafzahlungen seitens der EU aufgrund unzureichender Maßnahmen zum Schutz des Trinkwassers. Insektensterben und multiresistente Keime sind weitere Felder auf die dies zutrifft. Es ist dringend erforderlich, dass die Bundesregierung endlich handelt und wirksame Regelungen trifft. Diese Aufgabe wurde mit der letzten Bundestagswahl an „die da oben“ delegiert.

Achim Urban

Lobenswert, aber zu wenig

23./24. März: Radunfälle – Hamburg testet Abbiegeassistenten für Lkw

Das Hamburg jetzt als Vorreiter Abbiegeassistenten für Lkw testet, um tödliche Unfälle mit Radfahrern beim Abbiegen zu vermeiden, ist zwar lobenswert, es ist aber zu wenig. Um das zu verhindern, ist in erster Linie der Bund gefordert, der die Ausrüstung der Lkw mit technischen Abbiegesystemen, die solche Unfälle vermeiden können, verpflichtend vorschreiben muss. Und zwar nicht erst wie üblich in einigen Jahren, sondern ganz kurzfristig. Es ist schrecklich, dass vor einigen Tagen schon wieder ein Radfahrer in Hamburg durch einen abbiegenden Lkw tödlich verletzt wurde. Um solche schrecklichen Unfälle zu vermeiden, sind aber auch die Radfahrer gefordert, selbst mitzudenken: Wenn der Radfahrer als schwächerer Verkehrsteilnehmer neben einem Lkw fährt und sieht, dass dieser abbiegen will, muss er notfalls auf seine Vorfahrt verzichten, absteigen und warten, bis der Lkw abgebogen ist. Auch als Fußgänger sollte man sich grundsätzlich trotz grüner Ampel vergewissern, dass nicht doch ein Auto kommt. Wir alle sind als Verkehrsteilnehmer gefordert, im Straßenverkehr unser Gehirn einzuschalten.

Helmut Jung, Hamburg