Meine Helden tragen Helm

25. März: Verkehrsministerium stößt mit Kampagne weiter auf Kritik

Glauben Sie wirklich, Herr Verkehrsminister, dass man mit dieser, fantasielos von den Automobilsalons übernommenen Werbung, die Radler vom Helmtragen überzeugen kann? Ich denke, dass sich eher viele unangenehm berührt abwenden werden. Dabei sollen doch möglichst alle Helm tragen. Warum dann nicht Bilder von vielen, ganz „normalen“ Radlern, garniert mit jeweils einem netten Spruch wie: „Lieber behelmt statt bandagiert“ (die Krankenschwester), „Lieber Kopfschutz statt Kopfputz (die Modebewusste) oder „Meine Helden tragen Helm“ (der Baseballbegeisterte).

Regina Heurich

Wir sind der Staat

23./24. März: Apokalypse? No! Die Schwedin Greta befeuert eine überfällige Debatte. Aber Zukunft wird aus Mut gemacht – nicht aus Angst

Der Artikel hebt sich nicht nur wohltuend, sondern richtungsweisend von einem Mainstream ab, nämlich ohne vernünftige Analyse das Weltgeschehen zu betrachten, in Larmoyanz zu verfallen und in eine Emotionalität, die den Verstand ausschaltet. Dennoch kann dieses Verhalten auf zahllose Menschen überspringen – und das kann durchaus eine Gefahr sein. Auch die von Ihnen herausgehobene Verantwortung eines jeden Einzelnen ist leider vielfach verloren gegangen und muss zurückgewonnen werden. „Wir sind der Staat“ – wir tragen auch für ihn Verantwortung. Zwar halte ich es für durchaus möglich, dass Menschen selbst sich in eine Apokalypse hineinsteuern können, aber wenn sie das erkennen – und dafür ist Aufklärung notwendig – müssen sie auf Grund der Erkenntnis handeln.

Brigitte Mahn

Die Lektüre ist reine Freude

22. März: Beilage Himmel & Elbe

Die neueste Ausgabe von „Himmel & Elbe“ hat mir ausgesprochen gut gefallen und eine Fülle von Anregungen gegeben für meine berufliche Tätigkeit und mein eigenes Leben. Dafür danke ich dem Redaktionsteam. Die Seiten vier und fünf (Kinder) bereichern mich in meiner Tätigkeit als Grundschullehrerin. Die Seiten sechs und sieben (Biografie) regten mich an, ehemaligen Klassenkameradinnen den Fragebogen zukommen zu lassen als „Vorbereitung“ unseres Klassentreffens im Spätsommer. Ich erwarte so eine Bereicherung und gegebenenfalls auch Korrektur meiner eigenen Erinnerungen an gemeinsame Schultage. Das Interview zur Biografiewerkstatt brachte mich in meinem Vorhaben weiter, zu Fotos von Alltagsgegenständen aus dem Familienbesitz selbst Texte zu verfassen: Warum nicht Fotos versenden und Familienmitglieder um ihre Erinnerungstexte dazu bitten? Rechtzeitig versandt und rückgesandt, entstünde eine Art Familienchronik. Vervielfältigt wäre sie – das würde ich vorher nicht verraten – ein wunderbares Weihnachtsgeschenk. Sie sehen: Die Lektüre Ihres Heftes ist eine reine Freude und eine Anregung zur persönlichen Weitergestaltung. Sie haben vermutlich genau dies im Sinn gehabt.

Gisela Schierhold-Kuhs

Mehr Mühe geben

23./24. März: Dürfen Schüler für Klimaschutz schwänzen? Das sagen Hamburger Prominente

Die abgedruckten Antworten auf Ihre, mit Verlaub, falsch gestellte Frage, sind schon erstaunlich. Auf der einen Seite Politiker, die sich in Sowohl-als-auch-Antworten winden, andererseits überwiegend Zustimmung. Demaskierend für uns alle ist die Aussage von Christoph Lieben-Seutter: „Wir Erwachsenen müssten eigentlich jeden Freitag mitgehen...“. Ja, wir müssten eigentlich. Wir müssten eigentlich weniger Fliegen, weniger Autofahren, weniger Fleisch essen, aber wir tun es nicht. Deutlicher kann man die die Beweggründe für den Jugendprotest nicht beschreiben. Es ist schon unangenehm, das eigene Versagen unter die Nase gerieben zu bekommen. Aber unterstützen wir unsere Kinder und Enkelkinder und gehen freitags mit ihnen auf die Straße und blasen wir Greta Thunberg nicht mit goldenen Kameras und Nominierungen für irgendwelche Nobelpreise auf. Geben wir uns stattdessen ehrlich Mühe.

Hans-Joachim Bull

Pure Spekulationen

22. März: So teuer wird der Brexit. Eine neue Studie zeigt, wie stark die regionalen Einkommen in Deutschland sinken, wenn die Briten aus der EU ausscheiden

Wirklich niemand weiß, ob und wann der Brexit und unter welchen Bedingungen er kommt. Doch die Bertelsmann-Stiftung veröffentlicht im scheinwissenschaftlichen Gewand eine „Studie“, in der sogar für jede einzelne größere Region Deutschlands auf den Euro genau vorausgesagt wird, welchen finanziellen Schaden der Bürger jedes Jahr verzeichnen wird, wenn der Brexit Wahrheit wird. Zum Beispiel sehen die Hellseher der Stiftung voraus, dass die „Oberfranken“ (also im Freistaat Bayern) genau innerhalb eines Jahres ein Minus von 9o Millionen Euro verzeichnen werden – im Unterschied zu den Mittelfranken, die angeblich 165 Millionen Euro weniger auf ihren Konten haben werden.

Dr. Manfred Schwarz

Aus dem Herzen gesprochen

23./24. März: Ein Hoch auf die Helikoptereltern. Der Journalist und Vater Jan Abele ist in seinem neuen Buch der Legende von der Überbehütung nachgegangen

Ein Artikel, der mir aus dem Herzen spricht und meine Maxime untermauert: Als Mutter von drei, inzwischen erwachsenen Kindern (25, 37 und 40 Jahre alt) habe ich von Außenstehenden häufig den Satz zu hören bekommen „du liebst deine Kinder viel zu sehr“ und meine Antwort darauf war immer die gleiche: „Man kann Kindern gar nicht zu viel Liebe geben.“ Ermuntert durch den Artikel „Maßvolles Helikoptern ist kein Verbrechen, zu viel Liebe kann es nicht geben“, traue ich mich endlich, auch im Nachhinein, mich als maßvolle Helikoptermutter zu bezeichnen.

Monika Daniels