Senat missachtet Gesetze

21. März: Trotz Denkmalschutz und Protesten – Stadt lässt City-Hochhäuser abreißen. Unesco sieht Welterbe-Statur des Kontorhausviertels nicht in Gefahr

Jahrelang lässt man die City-Hochhäuser verkommen und nun sollen sie unter Denkmalschutz stehend, dennoch abgerissen werden. Somit setzt sich der Rot-Grüne Senat über bestehende Vorgaben und Gesetze hinweg. Gilt diese Senats- und Behördenwillkür auch für den „normalen“ Bürger dieser Stadt und kann er sich auch bestehenden Auflagen und Verboten des Hamburger Senats und seiner Behörden widersetzen? Das ist eine wichtige Frage zur Klärung von Gleichstellung und Rechten der Politik und der Bevölkerung in Bezug auf Fahrverbote, Baumfällaktionen im eigenen Garten und Genehmigung von Umbauvorhaben.

Eleonore Hellberg, Hamburg

Biederer Neubaublock

Der respektvolle Umgang der City-Höfe mit seiner städtebaulich modernen Haltung in Form einer perforierten Randbebauung vor dem historischen Kontorhausviertel wird durch den Abriss der City-Höfe zugunsten eines hochverdichteten, gewinnmaximierten Bollwerks aufgegeben. Ein hoch qualifiziertes Revitalisierungskonzept der City-Höfe wurde wegen eines formalen Fehlers im vorgeschalteten Vergabeverfahren herausgekickt. Jetzt kommt alternativ ein gewaltiger Neubaublock schmeichelhaft im Ziegelkleid daher, anbiedernd und ohne eigene Identität. Der Beschluss des Senats zum Abriss ist somit ignorant gegenüber dem Ort, dem Denkmalschutz und der modernen Baukultur.

Rainer Wischhusen

Mehr Präsenz auf Baustellen

21. März: Wo der Mindestlohn unterlaufen wird. Die Zahl der vom Zoll aufgedeckten Verstöße und eingeleiteten Verfahren hat sich seit 2015 mehr als vervierfacht

Eines der Kernprobleme der Finanzkontrolle Schwarzarbeit besteht darin, dass sie viel zu wenig auf Prävention setzt. Maßstab des Erfolges ist hier häufig nur die Höhe der verhängten Strafen und Bußgelder, dabei wäre es viel wichtiger, die Kontrollen zu verstärken und Präsenz auf den Baustellen zu zeigen, um potenzielle Täter abzuschrecken. Gerade dafür fehlen dem Zoll aber die „polizeidiensttauglichen“ Mitarbeiter, die für solche Außeneinsätze erforderlich sind.

Michael Seitz, Bau-Innung Hamburg

Beschweren ist sinnlos

20. März: Ärger mit der Zustellung – wenn das Paket weg ist. Klagen über verspätete oder gar verschwundene Lieferungen häufen sich

Bei der Arbeitserleichterung sind einzelne Paketzusteller erfinderisch. So wurde uns vor kurzem (schon das zweite Mail innerhalb relativ kurzer Zeit) ein Paket am angekündigten Tag nicht zugestellt, obwohl wir zu Hause waren und zusätzlich für alle Fälle sogar einen Ablageort vereinbart hatten. Der Zustellungsversuch um 16.20 Uhr hatte nicht stattgefunden. Stattdessen erhielten wir am nächsten Tag mit der Briefpost in einem Post-Freiumschlag die Mitteilungskarte, dass man uns das Paket leider nicht aushändigen konnte und wir es deshalb abholen müssten. Aufgrund der Reklamation bei der Hotline in Bonn sollte das Paket erneut zugestellt werden, was allerdings ebenfalls nicht geschah, so dass wir schließlich das 24 Kilo schwere Paket nach Hause schleppen mussten. Sich zu beschweren, hatte wenig Sinn. Das Postamt, bei dem wir das Paket abholten, gehört der Postbank und wird auch von Mitarbeitern der Postbank geführt, die sich als nicht zuständig für den Paket- und Briefdienst bezeichnen. Dass man sich bei Beschwerden über den Post- und Paketdienst bei der Bundesnetzagentur beschweren muss, dürfte vielen nicht bekannt sein, so dass die Dunkelziffer im Punkt Beschwerden noch um einiges höher sein dürfte als angegeben.

Christoph Beilfuß

Politik ohne Einsicht

19. März: Sonderpreis der Goldenen Kamera für Greta Thunberg

Ich hoffe, diese intelligente und mutige Schülerin Greta Thunberg wird mit ihrem Einsatz weiterhin weltweit Aufmerksamkeit für den Klimaschutz erregen und dafür noch viele Preise erhalten, wo selbst Klimaforscher bislang nahezu ungehört blieben. Dass die Etablierten und Gutsituierten, Politik und Wirtschaft, sie dafür auch noch kritisieren und selbst überwiegend keinerlei Einsicht und wirksame Taten zeigen, ist einfach nur beschämend und zeigt deutlich, mit welcher Ignoranz die Eliten den eigenen Besitzstand und ihre eigenen Bequemlichkeiten auf Kosten des Klimas und kommender Generationen verteidigen. Möge diese Schülerbewegung weltweit endlich zu politischem Handeln und effektivem Klimaschutz führen.

Annelie Kirchner

Service so schlecht wie nie

15. März: Bei Bus und Bahn fährt häufig die Verspätung mit. S-Bahn-Chef: ,Wir sind nicht zufrieden‘

Ich fahre seit fast 40 Jahren von Reinbek/Bergedorf nach Hamburg. Noch nie war die Pünktlichkeit und der Service so schlecht, wie in den letzten 12 Monaten. Bahnausfälle der S2 oder S21 gibt es jede Woche, Softwareprobleme bei der neuen S-Bahn, Gleisstörungen, defekte Bahnen, kaputte Türen, Stromprobleme, Bahnen nach Reinbek werden in Bergedorf ausgesetzt und vieles mehr. Verspätungen von acht bis zehn Minuten erleben wir Kunden fast schon als Normalität. Besonders „erfreulich“ sind die Tage, an denen es auch keine Infos über das ob und warum gibt. Das Kundenerlebnis besteht dann eher aus überfüllten Bahnen. Unerwähnt bleibt in dem Artikel auch, dass man selbst bei vier bis fünf Minuten Verspätung Anschlüsse verpasst bei Bussen oder AKN. Meine Statistik der letzten drei Monate liegt mit viel gutem Willen bei 60 Prozent Pünktlichkeit. Demnach sieht es wohl südlich der Elbe und den anderen Strecken perfekt aus. Oder Bahn-Ausfälle und Verspätungen über fünf Minuten fallen raus – dann passt es wieder.

Holger Klose, Reinbek