Warum der Zeitdruck?

20. März: Othmarschen bekommt ein neues Gesicht – das Gebiet rund um die AK Altona wird neu geplant

Ich war auf der Informationsveranstaltung. Ich kann die Argumente nachvollziehen, die für einen kompletten Neubau des AK Altona sprechen. Was ich jedoch nicht verstehen kann, ist, das nun offenbar unter hohem Zeitdruck eine konkrete neue Rahmenplanung für das gesamte Gebiet durchgebracht werden soll, ohne dass die Verantwortlichen offenbar irgendeine Idee, geschweige denn eine konkrete Planung für die Nachnutzung des bestehenden Krankenhauskomplexes haben, der ja zudem weitgehend unter Denkmalschutz steht. So soll nun bereits in 2024 der südwestlich der Behringstraße/Griegstraße gelegene Teil der Kleingärten für eine neue zusätzliche Grundschule geopfert werden. Man hatte auf der Versammlung den Eindruck, dass unter Hinweis auf den Denkmalschutz jede Diskussion darüber, ob z.B. nicht auch Teile des bestehenden Krankenhauses für Schulzwecke umgewidmet werden könnten, mit einem Denkverbot belegt werden soll. Bei einem Gebäudekomplex dieser Größe hat aber die Art der Nachnutzung mit Sicherheit erhebliche und ggf. durchaus unterschiedliche Auswirkungen auf die Gesamtplanung. Entweder weiß man doch bereits mehr zu diesem Thema als man bereit ist zu sagen oder man hat wirklich keine Idee. Beides geht aus meiner Sicht gar nicht.

Bernd Behrens, Hamburg

Vielfalt statt Einfalt

19. März: Leserbrief Segler nicht mehr zeitgemäß und 16. März: Leserbrief ,Gorch Fock‘ nach Laboe

Auch wenn Leserbriefe die Meinung des jeweiligen Verfassers wiedergeben, so obliegt die Auswahl für die Veröffentlichung der Redaktion. Aus meiner Sicht wäre auch bei der „Gorch Fock“ die Vielfalt der Einfalt vorzuziehen. Nur durch Darstellung verschiedener Positionen ist eine Meinungsbildung möglich. Um die offene Frage von Herrn Dr. Rabe zu beantworten: Über ein Segelschulschiff verfügen beispielsweise die Marinen von Frankreich, Italien, Polen und Spanien.

Michael Thiele

Die guten Bösen sind links

19. März: Wenn Lehrer politisch naiv sind Schulen müssen auch gegen Linksextremismus vorgehen

Überrascht hat mich in diesem Fall die Dreistigkeit, mit der linksradikale Parolen offensichtlich mit dem Segen der Lehrerschaft verbreitet wurden. Man stelle sich vor, rechtsradikale Parolen wären hier verbreitet worden: Medien und Politik wären in den Zustand totaler Hysterie geraten. Linksradikale sind gefühlt immer die guten Bösen, denn Schlagworte wie Kapitalismus, Rassismus und Faschismus gehen mit Unterstützung der Medien und Politiker immer. Die Rechtsradikalen hingegen werden immer – und das zu Recht – zu bösen Bösen abgestempelt. Ich lehne vehement beide ab, weil beide die Spaltung der Gesellschaft betreiben. Ich bin mir allerdings wegen der medialen Sympathien für Linke nicht sicher, ob wir es in Altona tatsächlich nur mit einem skandalösen Einzelfall zu tun haben.

Karl-Heinz Schröder

Doch eher Wistleblower?

Den Spruch vom Denunzianten hat man früher häufig zitiert. Meines Erachtens auch völlig zu Recht. Leider wird das aber heute vielfach nicht mehr so gesehen. Als der ADFC zum Denunzieren von Autofahrern aufrief, hielt sich die Empörung in Grenzen. Es sind auch schon jede Menge andere Portale eingerichtet worden, in denen öffentlich dazu aufgefordert wurde, die in den Augen der Betreiber vorhandenen „Missstände“ anzuprangern. Auch die Medien berufen sich immer wieder gerne auf ihnen zugespielte „Informationen“. Euphemistisch wird dann nur nicht mehr von Denunzianten, sondern von Whistleblowern gesprochen.

Jörg Bergmeyer

Ein Missverständnis

Die Pinwand der 12 A war als „Meinungswand“ gedacht: Neben den Antifa-Aufklebern gibt es auch andere wie z.B. „Bier für mich, Tequila für Haiti“ oder „I am not a nugget“ oder „Viva la Bernie“. Der verantwortliche Lehrer hatte damit ein Projekt geplant, bei dem über das Aufkleben aller möglichen Sticker einzelne Interessen gesammelt werden sollten, um darüber Parteiprofile zu ermitteln. Es durften alle Aufkleber angebracht werden. Keinesfalls wurden Schüler für politische Meinungen rekrutiert. Das ist ein Missverständnis. Im Gegenteil, das Projekt sollte Schüler auf diese Weise ins Gespräch bringen, auch über extremes Denken. Die Ida-Ehre-Schule trägt zu recht die Auszeichnung „Schule für Demokratie-Erziehung“, weil Schüler dort angeregt werden, sich politisch zu engagieren und sich frei zu äußern. Freie Meinungen sind erwünscht, um genau darüber ins Gespräch zu kommen. Es findet keine Ausgrenzung auf keiner Ebene von niemanden durch niemanden statt. Der Politik-Unterricht findet für alle, egal welche politischen Meinung sie vertreten, auf hohem Niveau und in freiheitlicher Gesinnung statt.

Eine Schülerin der 12 A

Alle sollen einzahlen

18. März: CSU: ,Schutzschirm‘ für die Rente. In der Diskussion um die Grundrente legt Parteichef Söder ein eigenes Konzept vor und greift die SPD scharf an

1997 betrug das Rentenniveau 70 Prozent, seit etwa 2017 beträgt das Rentenniveau nur noch 48 Prozent. Die Armutsgefährdung liegt bei den Rentnerinnen und Rentnern aktuell bei 19,6 Prozent, die Anzahl der Grundsicherungsempfänger liegt (im Bund) bei 3 Prozent. 1997 betrug das Pensionsniveau 75 Prozent, aktuell liegt das Pensionsniveau bei 71,75 Prozent. Die Armutsgefährdung liegt bei den Pensionärinnen und Pensionären aktuell bei 0,9 Prozent, die Anzahl der Grundsicherungsempfänger liegt (im Bund) bei 0,0 Prozent. Würden ausnahmslos alle Einkommen zur Renteneinzahlung herangezogen, wäre ein Rentenniveau von etwa 70 Prozent für alle möglich und die Maßnahmen wie Grundrente, Basisrente, Respektrente, Schutzschirm wären nicht notwendig.

Claus-Dieter Jost