Mehr Fußgängerzonen

16./17. März: Autofreie City: CDU lehnt Sperrung ab

Der Artikel hat mich regelrecht schockiert. Ich komme aus Tschechien, lebe seit 14 Jahren in Hamburg und beobachte, dass von Jahr zu Jahr der Verkehr in Hamburg unerträglicher wird. Ich habe seit langer Zeit das Gefühl, dass der Stadt talentierte Menschen fehlen, die kluge Verkehrskonzepte entwickeln können, die genauso gut funktionieren würden wie in vielen anderen europäischen Metropolen. Die Ablehnung der CDU ist absolut populistisch und gibt nicht den Wunsch der Bürger wieder, in einer grüneren, ruhigeren und saubereren Stadt zu wohnen, in der es wesentlich mehr Fußgängerzonen mit Bänken und schönen Straßencafés gibt und wo man ungestört vom Autoverkehr verweilen kann. Das Angebot an Fußgängerzonen in Hamburg ist im Vergleich mit den wahren europäischen Metropolen sehr karg. Es fehlt schlichtweg in dieser Stadt ein größeres Gebiet von miteinander verbundenen Fußgängerzonen, die autofrei wären. Die Politiker dieser Stadt sollten endlich den Mut haben, richtige und zukunftsorientierte Verkehrskonzepte auszuarbeiten, die vor allem die Gesundheit der Bürger im Sinn haben und nicht den individuellen Autoverkehr. Dieser hat im 21. Jahrhundert in den Innenstädten nichts zu suchen.

Robert Sefl

Ladezonen sind jetzt schon rar

15. März: So soll das Rathaus-Viertel autofrei werden

Hoffentlich wird dieses Experiment nicht genehmigt. Neben den 107 Parkplätzen fallen auch die Ladezonen für den Lieferverkehr zwischen 11 und 23 Uhr weg. Als ob das Geschäft der Firmen in dieser Gegend um 11 Uhr beendet ist. In der City ist es ohnehin schon schwierig als Kurier- und Paketdienstfahrer einen legalen Stellplatz zu halten, um nicht in der zweiten Reihe stehen zu müssen. Die Kurieraufträge sind nicht vor 11 Uhr zu erledigen, weil die meisten Bestellungen zur sofortigen Ausführung überhaupt erst nach dieser Zeit entstehen. Wir haben weltfremde Leute in der Stadt, die sich solche komischen Experimente einfallen lassen. Es fehlt ein Verkehrskonzept der Hamburger Politiker, das den zunehmenden Lieferverkehr einbindet.

Peter Meyer

Teurer Schulstreik

16./17. März: 7000 Schüler demonstrieren für Klimaschutz – trotz Ferien

Mich stört als ehemaliger Lehrer, dass bei „Fridays for Future“ das absolut notwendige Anliegen der Demonstration für eine bessere ökologische Zukunft mit dem PR- und Mobilisierungsmittel „Schulstreik“ verknüpft wird. Die „Gelbwesten“ in Frankreich, eine echte Laienbewegung mit legitimen Interessen, haben sehr erfolgreich an Sonnabenden demonstriert, und damit eine etwas abgehobene politische Führung aufgerüttelt. Sie haben nicht in ihrer Arbeitszeit demonstriert – ebenso wie ich denke, dass umweltpolitisch engagierte Mitarbeiter des HVV auch nicht am Freitag demonstrieren. Deshalb: Wenn die Initiatoren von dem Engagement der Hamburger Schüler überzeugt sind, dann werden sie zu Sonnabend-Demos aufrufen. Und dies sollte auch die verständnisvolle Öffentlichkeit bis hin zur Frau Bischöfin sehen: Schulstreiks kosten viel Geld, denn der Schulpflicht aller Schüler entsprechen hohe gesellschaftliche Kosten pro Schüler (in Hamburg um 7000 Euro pro Jahr), aufgewandt für eine gute Bildung und für eine gute Zukunft. Pro Schüler und Schulstunde kostet der Streik so ca. 5,80 Euro, pro Schüler und Stunde, also um 175 Euro, und bei 1000 betroffenen Schulklassen auch bei nur drei nicht mehr wirklich unterrichtbaren (wenn die halbe Klasse fehlt) Unterrichtsstunden macht das pro Freitag einen Verlust von 435.000 Euro an Steuergeld aus. Deshalb: Echtes Engagement beweist sich am Sonnabend – oder eben, wie hoch anzuerkennen und hoffentlich politisch wirksam, in den Ferien.

Dr. Reinhard Behrens,
Hamburg

Einmischen, aber nicht zu viel

16./17. März: ,Mischen Sie sich ein!‘ Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit erinnert an den Kampf um das Wahlrecht

Frau Veit wünscht sich, dass wir uns einmischen. Bürgerinitiativen werden nicht nur in Rahlstedt mit dem Evokationsrecht kaltgemacht, Zehntausende Unterschriften für das Nachtflugverbot werden lächelnd in eine Schublade gepackt, und in der Hummelsbütteler Feldmark wird trotz gegenteiliger Aussage des Bürgermeisters weitergebaggert. Also, liebe Mitbürger, außerhalb der Wahlen bitte nur einmischen, wenn es den Herrschaften und Investoren in den Kram passt.

Mone Beeck,
Hamburg-Rahlstedt

Eine Freude wurde zerstört

14. März: Unser Freund, der Baum, ist tot

Als ich die Überschrift „Unser Freund, der Baum, ist tot“ las, schwante mir schon Böses. Leider bestätigte sich meine Ahnung. Ja, es gibt wichtigere Dinge als das Bäumchen auf der Willy-Brandt-Straße. Unabhängig davon haben diese Vandalen jedoch vielen Menschen eine kleine Freude genommen, wie man anhand des Zwischenrufs erkennen konnte, der übrigens verschiedene Facetten beleuchtete und die passenden Worte fand. Schade, schade.

Helga Seewald,
Buchholz